# taz.de -- Friedensverhandlungen Ukraine: Trump und Selenskyj treffen sich in Rom
       
       > Zuletzt war in Washington ein Gespräch völlig aus dem Ruder gelaufen. Am
       > Rande der Trauerfeier für den Papst kommt eventuell Bewegung in die
       > Verhandlungen zum Ende des Krieges.
       
 (IMG) Bild: Bei ihrem letzten Treffen im Oval Office kam es zum Eklat: Donald Trump (r) und Wolodymyr Selenskyj
       
       Rom dpa | [1][US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef
       Wolodymyr Selenskyj] sind in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst
       Franziskus zu einem Gespräch zusammengekommen. Das Weiße Haus bezeichnete
       das Treffen als „sehr produktiv“, weitere Details wolle man später
       bekanntgeben. Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem
       Eklat im Weißen Haus Ende Februar.
       
       Trump will den [2][russischen Angriffskrieg in der Ukraine] beenden und
       dabei Selenskyj Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die von
       Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von
       Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskyj bisher
       kategorisch abgelehnt.
       
       Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, US-Vizepräsident JD Vance
       und Selenskyj [3][zu einem Eklat im Weißen Haus gekommen]. Dabei platzte
       auch ein Abkommen über den Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe,
       darunter die weltweit begehrten seltenen Erden. Beide Seiten hatten zuletzt
       in einem Memorandum angekündigt, noch diese Woche einen Rohstoff-Deal zu
       unterzeichnen.
       
       ## Trump sieht Einigung in „meisten wichtigen Punkten“
       
       Laut Trump stehen die [4][Verhandlungen zur Beendigung des Krieges] in der
       Ukraine nach Gesprächen auch seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau
       am Freitag kurz vor einem Ergebnis. Russland war bei der Trauerfeier in Rom
       nur mit Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten. Die Führung in Moskau
       spricht zwar von Fortschritten bei den Verhandlungen mit Washington,
       verweist aber darauf, dass noch Detailfragen für eine Beendigung des
       Krieges zu klären seien.
       
       Moskau hatte sich nach den [5][Gesprächen mit Witkoff] erneut offen gezeigt
       für direkte Verhandlungen mit der Ukraine – wie zu Beginn des russischen
       Angriffskrieges 2022. Dazu verlangte Kremlchef Wladimir Putin bisher aber
       stets, dass Selenskyj sein Dekret, das solche Verhandlungen verbietet,
       zurückzieht.
       
       ## Bericht spekuliert über Gebietsabtretungen
       
       [6][Selenskyj hatte in seiner abendlichen Videobotschaft] am Freitag nicht
       näher benannte Treffen angekündigt, die zu einer Waffenruhe führen sollen.
       Einem Medienbericht zufolge arbeitete Kiew einen Gegenvorschlag zu den
       US-Plänen für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges aus, der Raum
       für mögliche Kompromisse lässt. So werde in dem Plan, der der „New York
       Times“ vorliegt, etwa nicht erwähnt, dass die Ukraine das gesamte von
       Russland einverleibte Territorium vollständig zurückerhält.
       
       Auch wird laut der Zeitung nicht auf einen [7][Nato-Beitritt der Ukraine]
       bestanden. Dies sind zwei Punkte, die bisher von ukrainischer Seite als
       nicht verhandelbar galten. Für Russland hingegen sind der Verzicht auf
       einen ukrainischen Nato-Beitritt und die Gebietsabtretungen durch Kiew
       zentrale Kriegsziele.
       
       Trump hatte in einem Interview mit dem „Time Magazine“ gesagt: „Die Krim
       wird bei Russland bleiben“. Selenskyj will sich damit nicht abfinden. Er
       gestand zwar ein: „Die Ukraine hat nicht genügend Waffen, um mit Waffen die
       Kontrolle über die Halbinsel Krim zurückzuholen.“ Doch gebe es
       Möglichkeiten, dies mittels Sanktionen sowie ökonomischem und
       diplomatischem Druck zu erreichen.
       
       ## Selenskyj drängt weiter auf Sicherheitsgarantien der USA
       
       Selenskyj erwartet trotz mehrerer gegenteiliger Äußerungen aus Washington
       weiter US-Sicherheitsgarantien für sein Land. „Wir wollen unbedingt, dass
       sie stark sind, mindestens so stark wie die israelischen“, erklärte der
       Staatschef laut Interfax-Ukraine Journalisten in Kiew vor seiner Abreise
       nach Rom. Zudem drängte er auf die [8][Lieferung weiterer
       Flugabwehrsysteme] des Typs „Patriot“ aus US-Produktion.
       
       Weiterhin erwartet Selenskyj eine militärische Präsenz der europäischen
       Verbündeten. An der „Infrastruktur“ der Sicherheitsgarantien werde
       gearbeitet. „Selbst dort, wo es europäische Truppen gibt, sprechen wir über
       eine Rückendeckung durch die Vereinigten Staaten von Amerika“, hob er
       hervor. Mit Trump habe er besprochen, dass diese Rückendeckung nicht
       unbedingt US-Truppen in der Ukraine erfordere. Dabei sei eine
       Zusammenarbeit der Geheimdienste, [9][Abwehr von Cyberangriffen] und
       Flugabwehr diskutiert worden.
       
       26 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /US-Friedensplan-fuer-die-Ukraine/!6080807
 (DIR) [2] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
 (DIR) [3] /Nach-dem-Eklat-im-Oval-Office/!6070090
 (DIR) [4] /Friedensplan-fuer-die-Ukraine/!6081904
 (DIR) [5] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6084120
 (DIR) [6] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6083777
 (DIR) [7] /Abschreckung-und-Nato-Beitritt/!6040121
 (DIR) [8] /Raketen-mit-hoher-Reichweite/!6035071
 (DIR) [9] /Angriff-auf-die-taz/!6081815
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Trump
 (DIR) Wolodymyr Selenskyj
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Papst Franziskus
 (DIR) GNS
 (DIR) Friedensverhandlungen
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) USA
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Trump
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) taz lab 2025
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Podcast „Bundestalk“
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Reaktionen auf Alaska-Gipfel: Verwunderung und Empörung
       
       Nach dem Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska blicken die
       Ukrainer:innen mit gemischten Gefühlen auf den bevorstehenden Empfang
       von Selenskyj im Oval Office.
       
 (DIR) Witkoff-Besuch in Moskau: Kreml bestätigt bevorstehendes Treffen von Putin mit Trump
       
       US-Präsident nennt keine Details, erklärt aber, dass auch ein Dreiertreffen
       mit Ukraine Präsident Selenskyj „sehr gute Chancen“ habe.
       
 (DIR) Rohstoffabkommen Ukraine-USA: Ein guter Deal – außer Trump ändert seine Meinung
       
       Die USA und die Ukraine haben sich auf ein Rohstoffabkommen geeinigt. Das
       ist eine Überraschung – nach dem Eklat im Oval Office im Februar.
       
 (DIR) +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kreml verkündet drei Tage Waffenruhe
       
       Der Kreml legt Beginn und Ende der Waffenruhe klar fest. Nordkorea äußert
       erstmals selbst, Soldaten in den Ukraine-Krieg geschickt zu haben.
       
 (DIR) Trump und Selenskyj im Petersdom: Ein wundersamer Trump-Moment
       
       Ein vertrautes Gespräch zwischen Trump und Selenskyj ist nur eine
       Momentaufnahme. Aber mehr Respekt ist in Zeiten von Krieg oder Frieden
       nicht wenig.
       
 (DIR) Rückschau auf das tazlab 2025: Ein Safe Space gegen die Verdrießlichkeit
       
       Das taz lab verzeichnet 2025 einen Publikumsrekord. Einig war man sich
       darin: Machen statt Meckern ist auch für die Linke Trumpf.
       
 (DIR) „Friedensplan“ für die Ukraine: Auch Worte aus Washington töten
       
       Täglich bombardiert Russland die ukrainische Bevölkerung. Das attackierte
       Land fühlt sich zunehmend als Spielball zwischen Trump und Putin.
       
 (DIR) Krieg gegen die Ukraine: Geht die Ukraine unter?
       
       Trumps Friedensplan nutzt Putin und bringt Kyjiw keine Aussicht auf
       Sicherheit. Soll oder kann die EU etwas tun?
       
 (DIR) US-„Friedensplan“ für die Ukraine: Trump schimpft, Putin bombt
       
       Kyjiw erlebt die heftigsten Luftangriffe seit Sommer 2024. US-Präsident
       kritisiert, dass Ukraine sich nicht auf seinen „Friedensplan“ einlassen
       will.