# taz.de -- Kampf um Flussbad in Berlin: Baden ist kein Verbrechen
       
       > Vor 100 Jahren wurde das Baden in der Berliner Spree verboten. Bald
       > könnte es wieder möglich werden. Dazu veranstaltet der Verein Flussbad
       > eine Demo.
       
 (IMG) Bild: Schon 2018 hat der Verein Flussbad einen Flussbad-Pokal ausgelobt
       
       Berlin taz | Bauhaus oder Bubikopf: Das alles sind die hübschen Dinge, die
       einem einfallen, wenn man an die goldenen Zwanziger Jahre denkt. Aber es
       gibt auch die hässlichen, und zu denen zählt das Badeverbot in der Spree.
       
       Der [1][Verein Flussbad Berlin] lädt deshalb für kommenden Dienstag zur
       [2][Demo in der Spree] ein. Anlass ist die Schließung aller
       Flussbadeanstalten in Alt-Berlin am 20. Mai 1925. Was damals hygienisch
       geboten war, hat allerdings Folgen bis heute. Anders als etwa in der Elbe
       in Hamburg herrscht in Berliner Flüssen generelles Badeverbot.
       
       „Diese Badegewässerverordnung ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Tim Edler vom
       Flussbadverein der taz. Zusammen mit dem Kompetenzzentrum Wasser betreibt
       der Verein ein Monitoring für den Spreekanal. Ob dort Badewasserqualität
       herrscht, lässt sich der Website [3][https://badberlin.info/] entnehmen.
       
       Unterdessen hat das Flussbad eine weitere Hürde genommen. Schon im
       kommenden Jahr könnte im Spreekanal die lange ersehnte Pilotbadestelle
       entstehen – gegenüber dem Flussgarten des Vereins und an der Stelle, an der
       vor 100 Jahren die „Doppel-Badeanstalt am Mühlengraben“ geschlossen wurde.
       
       ## Ein Stück weiter
       
       Die geplante Badestelle soll Tim Edler zufolge möglichst einfach gehalten
       werden. Schon im vergangenen Jahr hat sich der Verein dabei von der
       ursprünglichen Idee verabschiedet, das Wasser im Spreekanal mit einer
       aufwendigen Filteranlage zu reinigen.
       
       „Die Finanzierung für die Badestelle wurde ins städtebauliche
       Entwicklungskonzept Berliner Mitte aufgenommen“, bestätigt Mittes
       Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) der taz. „Ich bin deshalb optimistisch,
       dass wir das im nächsten Jahr hinkriegen.“ Gothe verweist auf Paris, wo
       demnächst drei Badestellen in der Seine entstehen sollen. „Was Paris
       schafft, sollte Berlin auch schaffen.“
       
       Dazu braucht es aber nicht nur eine Pilotbadestelle und ein
       funktionierendes Monitoring. Auch die Berliner Badegewässerverordnung
       müsste geändert werden. „In Hamburg ist es so, dass das Schwimmen in der
       Elbe auf eigene Gefahr erfolgt“, sagt Tim Edler vom Flussbad.
       
       Schwimmen also nicht als Verbrechen, sondern auf eigene Verantwortung,
       ermöglicht durch ein wissenschaftliches Monitoring – im Aufruf für die Demo
       heißt es deshalb: „Am 20. Mai 2025 werden wir in Erinnerung an die goldenen
       1920er Jahre das 100 Jahre alte Badeverbot symbolisch beenden.“
       
       15 May 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.flussbad-berlin.de/
 (DIR) [2] https://www.flussbad-berlin.de/terminuebersicht/421-100jahre
 (DIR) [3] https://badberlin.info/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
       
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