# taz.de -- US-Ministerin: Handtasche weg, Hund tot
       
       > US-Ministerin für Heimatschutz Kristi Noem gibt sich gerne als
       > Hardlinerin. Jetzt wurde ihr ihre Handtasche samt Ministeriumsausweis
       > geklaut.
       
 (IMG) Bild: Kristi Noem, US-Heimatschutzministerin, während einer Pressekonferenz, in Washington am 9.4.2025
       
       Berlin taz | Eigentlich wollte Kristi Noem ihre Kinder und Enkelkinder über
       das Osterwochenende zum Essen und zu Aktivitäten einladen. Deshalb habe die
       Ministerin für Heimatschutz in den USA 3.000 US-Dollar in Bar in ihrer
       Handtasche gehabt, als diese am Sonntagabend beim Essen in einem
       Burgerrestaurant in Washington, D.C. gestohlen wurde. So zumindest lautet
       die Version, die ihr Ministerium in einer E-Mail verlauten ließ.
       
       Wie der Sender CNN berichtet, habe der Dieb damit unter anderem auch Noems
       Wohnungsschlüssel, Führerschein, Reisepass und ihren Ausweis für das
       Heimatschutzministerium entwendet. Und das Portal Bloomberg liefert Details
       zum Ablauf: Im Restaurant habe die 53-Jährige gespürt, wie sie etwas am
       Bein berührt habe. Erst habe sie gedacht, es sei eines ihrer Enkelkinder
       gewesen. Augenblicke später sei ihr aufgefallen, dass ihre Tasche
       verschwunden war.
       
       Geboren wurde Noem 1971 in der Stadt Watertown in South Dakota – ihre
       Kindheit und Jugend verbrachte sie auf der Familienranch. Noems Vater kam
       1994 bei einem Unfall mit einer Landwirtschaftsmaschine ums Leben. Im
       selben Jahr gebar Noem ihre erste Tochter Kassidy und verließ die Northern
       State University ohne Abschluss, um den Hof der Familie zu übernehmen. 2012
       erlangte Noem schließlich einen Bachelor in Politikwissenschaft an der
       South Dakota State University, während sie ihren Bundesstaat als
       Abgeordnete im Repräsentantenhaus in Washington vertrat.
       
       Politisch gehört Noem dem rechten, verschwörungsideologischen Lager der
       Republikanischen Partei an. So streute sie Zweifel an dem
       wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel, unterstützte Gesetze, die
       Abtreibung bundesweit verbieten würden und setzte sich für die Abschaffung
       von Barack Obamas Gesundheitsreform ein. 2017 sprach sich Noem für
       [1][Donald Trumps „muslim ban“] aus, der den Staatsbürgern aus sieben
       vorwiegend muslimischen Ländern die Einreise in die USA verweigerte. Der
       [2][US-Präsident zeigte sich dankbar]. Er unterstützte zwei Jahre später
       Noems Kandidatur als Gouverneurin in South Dakota. Die Wahl gewann sie
       denkbar knapp.
       
       ## Eigenen Hund erschossen
       
       Im Wahlkampf 2024 veröffentlichte Noem eine Autobiografie, in der sie stolz
       erzählte, wie sie einst [3][ihre eigene Hündin erschossen habe]. Cricket,
       so ihr Name, habe Hühner gerissen – und musste deshalb sterben. „Es war
       kein angenehmer Job, aber er musste erledigt werden“, schrieb die damalige
       Gouverneurin. Hart und skrupellos, so will sie sich präsentieren. Und so
       lautet anscheinend auch ihre heutige Jobbeschreibung.
       
       Als Heimatschutzministerin ist Noem [4][für die brutale Abschiebepolitik
       der Trump-Regierung verantwortlich]. Ende März postete sie ein Video aus
       dem Hochsicherheitsgefängnis Cecot in El Salvador. Noem steht mit Rolex-Uhr
       und Baseballkappe vor einer Gruppe kahlgeschorener Gefangener hinter
       Gittern. „Wenn ihr illegal in unser Land kommt, dann ist das hier eine der
       Konsequenzen, die euch drohen“, sagte sie.
       
       Der Diebstahl von Noems Handtasche reiht sich ein in eine Serie aus
       Skandalen und Indiskretionen in Trumps zweiter Amtszeit. Vergangenen Monat
       fügte der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz den
       [5][Atlantic-Chefredakteur Jeffrey Goldberg] versehentlich in eine
       Chatgruppe hinzu, in der Regierungsmitglieder Angriffspläne gegen die
       Huthis im Jemen abstimmten. Wie die New York Times am Sonntag berichtete,
       teilte Verteidigungsminister Pete Hegseth die Pläne noch in einer zweiten
       Chatgruppe, in der auch seine Ehefrau und sein Bruder gewesen sein sollen.
       
       22 Apr 2025
       
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