# taz.de -- Studie zu Autoreparaturen: Neue Ersatzteile schlecht fürs Klima
       
       > Autoversicherer klagen über hohe Preise für neue Ersatzteile. Eine Studie
       > zeigt nun: gebrauchte Ersatzteile sind günstiger – und besser fürs Klima.
       
 (IMG) Bild: Ersatzteil gesucht? Dann könnte es auch ein gebrauchtes tun
       
       München dpa | Bei teuren Autoreparaturen spart der Einbau gebrauchter
       Ersatzteile nicht nur Kosten, sondern ist auch erheblich weniger schädlich
       für die Umwelt. Zu diesem Schluss kommt eine von den Unfall- und
       Verkehrsforschern der Allianz veröffentlichte neue Studie aus
       Großbritannien.
       
       Am Beispiel der Tür eines Volkswagen ID.3 haben die Autoren berechnet, dass
       die Reparatur des beschädigten Teils die niedrigsten CO2-Emissionen
       verursacht. Ist die Reparatur nicht mehr möglich, verursacht der Einbau
       einer gebrauchten Autotür demnach um 19 Prozent höhere [1][Emissionen] des
       Treibhausgases. Doch setzt die Kfz-Werkstatt eine neue Tür ein, erhöhen
       sich die Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases noch einmal um 157
       Prozent, also im Vergleich zum gebrauchten Teil um mehr als das
       Zweieinhalbfache.
       
       Verfasst wurde die Studie von Fachleuten der britischen Vehicle Recyclers’
       Association (VRA), der auf Nachhaltigkeit spezialisierten
       Unternehmensberatung Oakdene Hollins und dem Recycling-Unternehmen Synetiq.
       Die Studie basiert auf komplexen Berechnungen: Die Autoren bezogen 33
       Schritte bei der Reparatur eines Unfallwagens in ihre Analyse ein und
       berechneten die CO₂-Belastung jedes einzelnen dieser Schritte.
       
       Am Anfang steht die Fahrt mit dem Abschleppwagen zum Unfallort, am Ende die
       Montage des Ersatzteils. Ebenfalls einbezogen wurden die geschätzten
       CO₂-Emissionen der Verpackung beim Transport. Hauptemissionsquelle bei der
       Verwendung gebrauchter Ersatzteile ist demnach das Lackieren inklusive des
       Aushärtens. Bei neuen Teilen hingegen ist es laut Studie vor allem die
       energieintensive [2][Stahlherstellung, die die CO₂-Bilanz verschlechtert].
       
       ## Versicherer und Autohersteller im Clinch
       
       Die Allianz hatte die Verwendung gebrauchter Ersatzteile bei
       Autoreparaturen ihrer Kundinnen und Kunden vor einem knappen Jahr
       zugelassen. Sicherheitsrelevante Teile wie Lenkungen oder Achsen werden
       dabei nicht verwendet. In Großbritannien sind Reparaturen mit gebrauchten
       Teilen schon länger üblich. Dabei geht es nicht nur um die CO₂-Bilanz. Die
       deutschen Kfz-Versicherer klagen seit Jahren über ausufernde
       Reparaturkosten, bei denen die hohen Preise neuer Ersatzteile eine
       maßgebliche Rolle spielen.
       
       21 Mar 2025
       
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