# taz.de -- Kosten der Wehrpflicht: Löhne rauf – auch beim Bund
       
       > Volkswirtschaftlich gesehen ist eine Berufsarmee schlauer als die
       > Wehrpflicht. Doch die Freiwilligen sollten endlich besser bezahlt werden.
       
 (IMG) Bild: Feierliches Gelöbnis von Rekruten der Bundeswehr
       
       Allmählich macht Donald Trump alle kirre. Mal will der US-Präsident den
       Gazastreifen übernehmen, dann ukrainische Atomkraftwerke. Die Nato mag er
       eher nicht, weswegen in Europa viele schlussfolgern: Die EU muss unabhängig
       von den USA werden, und das heißt konkret nachrüsten: mehr Waffen, mehr
       Soldaten, vielleicht auch Soldatinnen. Und so hat Deutschland die Debatte
       zurück, ob die Aussetzung [1][der Wehrpflicht] nicht doch ein Fehler war
       und rückgängig gemacht werden sollte.
       
       Hier ist ein [2][Einwurf des Münchner ifo-Instituts] interessant: Die
       Wehrpflicht käme das Land gesamtwirtschaftlich teurer, als die Gehälter der
       Soldat*innen zu erhöhen. Bessere Bezahlung würde den Staat zwar mehr
       kosten, aber die volkswirtschaftlichen Kosten wären geringer, wenn
       Wehrpflichtige nicht dem Arbeitsmarkt entzogen werden. Außerdem hätten alle
       die höheren Personalkosten zu tragen, während bei der Wehrpflicht die
       Nicht-Wehrpflichtigen finanziell geschont werden. Bessere Bezahlung wäre
       also auch gesellschaftlich gerechter.
       
       Damit bringt das Institut endlich etwas Realismus in die Debatte. Warum
       kommt die Freiwilligenwerbung bei der Bundeswehr nicht richtig vom Fleck?
       Warum verlassen denn viele Interessenten die Truppe wieder nach wenigen
       Monaten? Weil die Bundeswehr nicht attraktiv genug ist. Wer das ändern
       will, könnte es ja mal mit mehr Geld versuchen.
       
       Soldatinnen und Soldaten müssen – wie alle anderen Beschäftigten auch – in
       Zeiten von hoher Inflation selbstverständlich besser bezahlt werden. Und
       zwar ganz unabhängig davon, was die einzelnen Aufträge der Bundeswehr sind,
       denn die hat die Politik zu verantworten. Und auch unabhängig davon, was
       Einzelne vom Soldatenhandwerk halten mögen (ja, in der ganz überwiegenden
       Zahl eine männliche Tätigkeit, was auch immer daraus jetzt zu folgern ist).
       
       Solange der Staat laut Grundgesetz Streitkräfte zu Verteidigung aufstellt –
       übrigens nur dafür –, müssen diese natürlich auch ordentlich bezahlt
       werden. Das wäre passender, als der Versuchung nachzugeben, per
       Zwangsdienst vermeintlich billiges Personal zu mobilisieren.
       
       21 Mar 2025
       
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 (DIR) [1] /Wehrbeauftragte-sieht-Personalprobleme/!6075240
 (DIR) [2] https://www.ifo.de/pressemitteilung/2025-03-20/hoehere-wehrdienst-gehaelter-besser-als-wehrpflicht
       
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 (DIR) Dirk Eckert
       
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