# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenskyj bereit zu umfassendem Waffenstillstand
       
       > Die Ukraine hat einer 30-tägigen Waffenruhe zugestimmt. Putins
       > Entscheidung steht noch aus. Trump hofft bald mit Russlands Staatschef
       > sprechen zu können.
       
 (IMG) Bild: Gespräche für den Frieden: Ukraines Präsident Selenskyj und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman am 11. März 2025
       
       ## Frau bei russischem Angriff auf Krywyj Rih getötet
       
       Bei einem russischen Raketenangriff auf Krywyj Rih im Zentrum der Ukraine
       sind nach offiziellen Angaben eine Frau getötet und mindestens fünf
       Menschen verletzt worden. Zudem sei eine Infrastruktureinrichtung getroffen
       worden, schreibt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak,
       auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Derweil teilt das russische
       Verteidigungsministerium mit, dass die heimische Luftabwehr in der Nacht
       insgesamt 21 ukrainische Drohnen zerstört habe. Zwölf davon seien über dem
       Gebiet der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk abgeschossen worden,
       die übrigen Geschosse seien über den Gebieten der Regionen Kursk und Kaluga
       sowie über der Halbinsel Krim und dem Schwarzen Meer zerstört worden. (rtr)
       
       ## USA nehmen Ukraine-Militärhilfen wieder auf
       
       Spektakuläre Wende in den [1][Verhandlungen zwischen Washington und Kyjiw]:
       Die USA haben am Dienstag zugesagt, die zwischenzeitlich gestoppte
       Militärhilfe für die Ukraine wieder aufzunehmen – während die Ukraine im
       Gegenzug einen US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe mit Russland
       unterstützt. Die Einigung gelang, obwohl sich Washington in den vergangenen
       Wochen von seinem Verbündeten abgewendet und den Positionen des Kreml
       angenähert hatte. (afp)
       
       ## Armeechefs berieten in Paris
       
       Zu Beratungen über Friedenstruppen für die Ukraine kamen in Paris die
       Armeechefs von 36 Ländern zusammen. Unter Leitung der Generalstabschefs von
       Frankreich und Großbritannien sollte bei dem Treffen die
       britisch-französische Initiative für robuste Sicherheitsgarantien durch das
       Entsenden von Soldaten konkretisiert werden. Deutschland war durch den
       Generalinspektor der Bundeswehr, Carsten Breuer, vertreten.
       
       Der noch „vertrauliche Verteidigungsplan“ sehe vor, dass mehrere tausend
       Soldaten – die britische Presse nannte eine Zahl von weniger als 30.000 –
       an Orten fernab der Frontlinie stationiert werden, insbesondere in Städten
       wie Kyjiw, Odessa oder Lwiw. Das berichtete die Zeitung Le Parisien unter
       Verweis auf Frankreichs Generalstab. Außerdem gehe es um das Absichern
       einer Flugverbotszone sowie um eine Truppe zur Überwachung der Seegebiete.
       
       Ebenfalls in Paris wollen heute die Verteidigungsminister der Fünfer-Gruppe
       wichtiger Nato-Staaten über die weitere Unterstützung der Ukraine beraten.
       Außerdem soll es bei dem Treffen der Vertreter aus Frankreich, Deutschland,
       Italien, Polen und Großbritannien um die Stärkung der europäischen
       Verteidigung gehen, wie das französische Verteidigungsministerium
       mitteilte. Der ukrainische Verteidigungsminister soll per Video
       zugeschaltet werden. Die Treffen im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg
       Donald Trumps in den USA eingerichtet. Ziel ist eine Stärkung der
       europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft. (dpa)
       
       ## Russland hält sich in Sachen Feuerpause bedeckt
       
       Russland lässt seine Antwort auf den Vorschlag für eine befristete
       Feuerpause zunächst offen. Die russische Regierung werde ihre eigenen
       Entscheidungen über den Konflikt in der Ukraine treffen, erklärt die
       Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharova, ohne weitere
       Einzelheiten zu nennen. „Die Festlegung der Haltung der Russischen
       Föderation findet nicht im Ausland aufgrund einiger Vereinbarungen oder
       Bemühungen einiger Parteien statt. Die Festlegung der Haltung der
       Russischen Föderation findet innerhalb der Russischen Föderation statt“,
       erklärt Sacharowa. (rtr)
       
       ## Ukraine stimmt 30-tägiger Waffenruhe zu
       
       Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat laut eigenen Angaben seine
       europäischen Amtskollegen über die Zustimmung seiner Regierung zu einer
       30-tägigen Waffenruhe mit Russland informiert. Zudem betonte er die
       Wichtigkeit der Teilnahme der europäischen Partner an
       Friedensverhandlungen. „Wir halten an der Position fest: Keine
       Entscheidungen über die langfristige Sicherheit Europas ohne Europa“,
       schreibt Sybiha in einem Social-Media-Post nach dem [2][Treffen mit den USA
       in Saudi-Arabien]. Laut dem polnischen Außenministerium wird Sybiha noch am
       Mittwoch zu Gesprächen mit dem polnischen Außenminster Radoslaw Sikorski in
       Warschau erwartet.
       
       Die Ukraine hat sich nach Gesprächen mit US-Vertretern in Saudi-Arabien zu
       einer sofortigen 30-tägigen Feuerpause im Krieg gegen Russland bereit
       erklärt. Nach dem mehr als achtstündigen Treffen hieß es am Dienstagabend
       in einer gemeinsamen Ankündigung, die Waffenruhe könne im gegenseitigen
       Einvernehmen der Parteien verlängert werden. Dies setze voraus, dass
       Russland zustimme und sie umsetze. Eine Stellungnahme der Regierung in
       Moskau lag zunächst nicht vor.
       
       US-Außenminister Marco Rubio kündigte an, er werde das Angebot Russland
       unterbreiten. Nun sei die Regierung in Moskau am Zuge. Präsident Donald
       Trump habe gewollt, dass der Krieg schon gestern beendet worden wäre, sagte
       Rubio. [3][Trump selbst sagte, er werde mit seinem russischen Kollegen
       Wladimir Putin vermutlich noch in dieser Woche sprechen.] Er hoffe, dass
       Russland der Vereinbarung zustimme.
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte den Vorschlag als
       positive Entwicklung. Die Vereinbarung würde für die Front gelten, nicht
       nur für Kämpfe in der Luft und auf See. Selenskyj hielt sich zwar in dem
       Königreich auf, nahm jedoch nicht persönlich an den Verhandlungen teil. Er
       werde am Samstag mit anderen Staats- und Regierungschefs beraten.
       
       In ersten Reaktionen begrüßten EU-Ratspräsident Antonio Costa und
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf dem
       Kurznachrichtendienst X die Ankündigung. „Dies ist eine positive
       Entwicklung, die ein Schritt in Richtung eines umfassenden, gerechten und
       dauerhaften Friedens für die Ukraine sein kann“, schrieben sie und
       erklärten ebenfalls, nun sei Russland am Zug. Die EU sei bereit, ihren
       Beitrag zu den bevorstehenden Friedensverhandlungen zu leisten. Polens
       Ministerpräsident Donald Tusk sprach ebenfalls auf X von einem wichtigen
       Schritt in Richtung Frieden. Der britische Premierminister Keir Starmer
       sprach von einem „bemerkenswerten Durchbruch“ und gratulierte Trump.
       
       Dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, zufolge legte die
       Ukraine während der Gespräche konkrete Vorschläge vor. Auch
       Sicherheitsgarantien für die Ukraine seien Thema gewesen. Rubio werde in
       den kommenden Tagen mit seinen Kollegen aus den G7-Staaten reden. Nach
       übereinstimmenden amerikanischen und ukrainischen Angaben soll zudem so
       schnell wie möglich ein umfassendes Abkommen zur Erschließung der
       kritischen Bodenschätze der Ukraine abgeschlossen werden. Eine
       entsprechende Vereinbarung war nach einem offen geführten Streit zwischen
       Trump und Selenskyj im Weißen Haus auf Eis gelegt worden. Trump sagte in
       Washington, er würde seinen ukrainischen Kollegen wieder einladen. (rtr)
       
       ## USA teilen wieder Geheimdienstinformationen mit der Ukraine
       
       Die USA geben ukrainischen Angaben zufolge auch wieder
       Geheimdienstinformationen weiter. Das sagt ein hochrangiger
       Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Informationen sind
       für die Ukraine von Bedeutung, da die Ukraine damit unter anderem
       Militärbewegungen überwachen und entsprechende darauf reagieren kann. Zuvor
       hatten die USA bereits ihre Militärhilfe wiederaufgenommen. „Die
       Vereinbarung wird umgesetzt“, schrieb ein Mitarbeiter des ukrainischen
       Präsidialamtes auf Facebook. (rtr)
       
       ## Trump setzt auf baldiges Gespräch mit Putin
       
       US-Präsident Donald Trump setzt darauf, in den kommenden Tagen direkt mit
       dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen zu können. „Ich denke
       ja“, antwortete Trump am Dienstag in Washington auf die Frage, ob er Putin
       noch in dieser Woche sprechen werde. In Moskau sagte die Sprecherin des
       Außenministeriums, Maria Sacharowa, Kontakte mit Vertretern der USA „in den
       nächsten Tagen“ seien nicht ausgeschlossen. (afp)
       
       ## Russland schließt Kontakt mit USA nicht aus
       
       Russland schließt einem Medienbericht zufolge Kontakt zu den USA in den
       kommenden Tagen nicht aus. Eine entsprechende Erklärung des
       Außenministeriums in Moskau wird von der staatlichen Nachrichtenagentur RIA
       verbreitet. Zuvor sagte US-Präsident Donald Trump, es werde ein Treffen mit
       russischen Vertretern noch im Laufe des Dienstags oder am Mittwoch geben.
       (rtr)
       
       ## Sechs Tote bei russischen Angriffen in Donezk
       
       Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben
       am Dienstag sechs Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Wie der
       Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, in Online-Netzwerken
       mitteilte, handelt es sich um zwei Brüder im Alter von 11 und 13 Jahren. Es
       habe noch vier weitere Tote und sieben Verletzte gegeben.
       
       In der Nacht hatte die Ukraine die russische Hauptstadt Moskau und die
       Grenzregion Kursk mit hunderten Drohnen angegriffen, mindestens drei
       Menschen wurden dabei getötet. Der Kreml verurteilte den Angriff und warf
       der Ukraine vor, Wohnhäuser attackiert zu haben. Kiew meldet seinerseits
       fast täglich russische Angriffe auf Wohngebiete und zivile Einrichtungen in
       der Ukraine. (afp)
       
       12 Mar 2025
       
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