# taz.de -- Protest am Frauentag: Tausende gehen in Berlin und Hamburg auf die Straße
       
       > In der Hauptstadt fand der größte Protestzug unter dem Motto
       > „feministisch, solidarisch, gewerkschaftlich“ statt. Auch in Hannover und
       > Bremen war die Beteiligung an Demos für die Gleichstellung hoch.
       
 (IMG) Bild: Auf dem Hamburger Rathausmarkt wurde am Samstag die Abschaffung des Patriarchats, die Unabhängigkeit der Frauen und gleicher Lohn für gleiche Arbeit gefordert
       
       Berlin/HAMBURG epd/dpa | [1][Zum Internationalen Frauentag] sind am Samstag
       in Berlin Tausende Menschen für die Gleichstellung der Geschlechter auf die
       Straße gegangen. Die größte Demonstration führte unter dem Motto
       „feministisch, solidarisch, gewerkschaftlich“ vom Kreuzberger Oranienplatz
       zum Roten Rathaus. Veranstalter war ein Bündnis aus DGB-Gewerkschaften,
       Verbänden, stadtpolitischen und feministischen Initiativen.
       
       Laut Polizei hatten sich dem Aufzug Teilnehmerinnen und Teilnehmer im
       unteren fünfstelligen Bereich angeschlossen. Darunter war auch eine große
       Anzahl der „Omas gegen Rechts“.
       
       Die Demonstrierenden forderten gleiche Chancen und Rechte für alle
       Menschen, „unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder
       anderen Zuschreibungen“. Dazu gehörten die [2][Umverteilung von
       Sorgearbeit, Arbeitszeiten, die zum Leben passen, Entgeltgleichheit und
       gute Löhne].
       
       Finanzielle Unabhängigkeit und gerecht verteilte Sorgearbeit seien der
       Schlüssel zu echter Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz und in der
       Gesellschaft, sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB
       Berlin-Brandenburg, Nele Techen. Noch immer werde die unbezahlte
       Sorgearbeit mehrheitlich von Frauen geschultert.
       
       Gefordert wurden auch ein Ende der Kürzungspolitik und mehr Investitionen
       in Bildung, Mobilität, Gesundheitsversorgung und soziale Infrastruktur.
       Rechte Kräfte nutzen die Folgen von Kürzungspolitik und gesellschaftlicher
       Spaltung, um ihre Hetze zu verbreiten, hieß es. „Sie bekämpfen die Rechte
       von uns Frauen, queeren Personen, Migrantinnen und Migranten und
       Geflüchteten und machen uns zu Sündenböcken für Missstände, die ganz andere
       Ursachen haben.“
       
       Gebraucht werde ein Gemeinwesen, „das alle trägt“, hieß es: „Wir brauchen
       Gute Arbeit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung.“
       
       Der Frauentag am 8. März ist seit 2019 in Berlin [3][gesetzlicher
       Feiertag]. Berlins Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) nannte in
       einer Erklärung zum 8. März die Verwirklichung echter Gleichberechtigung
       „eine zentrale Aufgabe unserer Stadt – heute und an jedem Tag“. „Der
       Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass Gleichberechtigung ein
       Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft ist“, sagte Wegner.
       Politik und Stadtgesellschaft müssten alle Formen von Gewalt gegen Frauen
       entschlossen bekämpfen und den Schutz der Betroffenen verbessern.
       
       ## Grußadresse vom Hamburger Senat
       
       In Hamburg haben mehrere Demonstrationen auf die Rechte von Frauen
       aufmerksam gemacht. Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zu der
       größten Demonstration mit dem Titel „Heraus zum Internationalen Frauentag“.
       
       Die Zahl der Teilnehmenden liege deutlich im vierstelligen Bericht, sagte
       ein Polizeisprecher. Genaue Zahlen gibt die Polizei erst mit Abschluss der
       Demonstration bekannt. Der Protestzug startete auf dem Rathausmarkt,
       aufgerufen hatte das „Bündnis 8. März“.
       
       Viele der Demonstrierenden hatten Plakate und Transparente mitgebracht, auf
       denen sie etwa die Abschaffung des Patriarchats, die Unabhängigkeit der
       Frauen oder gleichen Lohn für gleiche Arbeit forderten.
       
       Der Frauentag erinnere daran, „die notwendigen Forderungen nach
       Gleichstellung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen
       weiter mit Nachdruck zu stellen“, teilt der Hamburger Senat mit.
       
       Im Stadtstaat Hamburg gab es vor einigen Jahren die Überlegung, ähnlich wie
       in Berlin, den 8. März zu einem Feiertag zu erklären. Stattdessen wurde
       aber der Reformationstag am 31. Oktober als Feiertag eingeführt.
       
       ## 3.500 Teilnehmer:innen in Bremen
       
       Auch in Niedersachsen und Bremen haben sich Tausende Menschen am Frauentag
       zu Demonstrationen und Kundgebungen getroffen. Dabei wurde vor allem auf
       die nach wie vor bestehenden Benachteiligungen von Frauen hingewiesen. In
       Hannover trafen sich mehrere Demonstrationszüge in der Stadtmitte.
       Besondere Vorkommnisse habe es bis zum Nachmittag nicht gegeben, sagte ein
       Polizeisprecher.
       
       In Bremen kamen den ersten Erkenntnissen nach etwa 3.500 Menschen zusammen,
       wie ein Polizeisprecher am Nachmittag sagte. Die Demonstranten hatten sich
       unter anderem vor dem Dom und auf dem Marktplatz getroffen.
       
       Bereits am Freitag hatten vielerorts Beschäftigte in sogenannten
       Frauenberufen des öffentlichen Dienstes die Arbeit niedergelegt. Anlass war
       der sogenannte Equal Pay Day, bei dem es um ein Zeichen für mehr
       Lohngleichheit für Männer und Frauen geht.
       
       8 Mar 2025
       
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