# taz.de -- Höchster Stand seit Jahrzehnten: Generation Z arbeitet mehr
       
       > Ist die Arbeitsmoral junger Menschen zu niedrig? Eine neue Studie zeigt
       > das Gegenteil: Drei Viertel der 20- bis 24-Jährigen arbeiten – ein
       > Höchststand.
       
 (IMG) Bild: Nicht mehr ganz jung, aber trotzdem am Arbeiten: Hier hämmert Jugendministerin Lisa Paus noch selbst
       
       Nürnberg dpa/afp | Die 20- bis 24-Jährigen in Deutschland arbeiten so viel
       wie lange nicht mehr. Seit 2015 sei die Erwerbsbeteiligung dieser
       Altersgruppe um mehr als 6 Prozentpunkte auf rund 76 Prozent
       überdurchschnittlich gestiegen, teilte das Nürnberger Institut für
       Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit. Das sei „der höchste Stand seit
       Jahrzehnten“. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr
       Studierende als früher arbeiten gehen. „Die jungen Leute sind fleißig wie
       lange nicht mehr“, erklärte IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber.
       
       Im Vergleich: Die Erwerbsbeteiligung der 25- bis 64-Jährigen nahm im
       gleichen Zeitraum demnach um fast 3 Prozentpunkte auf fast 87 Prozent zu.
       In den Jahren 1995 bis 2015 war die Erwerbsbeteiligung der 20- bis
       24-Jährigen dagegen konstant gesunken.
       
       ## Gängige Klischees treffen nicht zu
       
       „Dieser Befund widerspricht [1][gängigen Klischees zur mangelnden
       Arbeitsbereitschaft der Generation Z]“, schreiben die Autoren in der
       Studie. Außerdem wechselten junge Leute heute nicht häufiger den Job als
       früher. Auch die Entwicklung der gewünschten Arbeitsstunden bei den Jungen
       unterscheide sich nicht von der Älterer.
       
       Für die Studie hatten die Fachleute die Statistik der [2][Bundesagentur für
       Arbeit], Daten des Mikrozensus und die Bevölkerungsstatistik des
       Statistischen Bundesamtes ausgewertet. Zur sogenannten [3][Generation Z]
       zählen die ab 1995 und später Geborenen. 2015 rückte der erste Jahrgang
       dieser Generation in die Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen vor.
       
       ## Studierende arbeiten mehr – in Teilzeit
       
       Die Zahlen zeigen demnach, dass von 2015 bis 2023 sowohl die Vollzeit- als
       auch die Teilzeitbeschäftigung in dieser Altersgruppe zunahm. Die
       Teilzeitbeschäftigung stieg aber wesentlich stärker. So erhöhte sich unter
       Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren die Erwerbsquote zwischen 2015
       und 2023 um gut 19 Prozentpunkte auf 56 Prozent, bei Nicht-Studierenden um
       knapp 2 Prozentpunkte auf fast 86 Prozent.
       
       Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) teilte mit Blick auf die Studie
       mit: „Angesichts der demografischen Veränderungen in unserer Gesellschaft
       sind wir mehr denn je auf die junge Generation angewiesen.“ Die Studie
       zeige, dass junge Menschen bereit seien, „anzupacken und die Welt zu
       gestalten“. Und weiter: „Eine Steigerung der Erwerbsquote bei Studierenden
       um fast 20 Prozent macht die [4][Leistungsbereitschaft der jungen Menschen]
       mehr als deutlich“. Das verdiene „Anerkennung und Respekt statt polemischer
       Debatten“ über die Generation Z, so Paus.
       
       18 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Generation-Z-und-Arbeitsmoral/!5979594
 (DIR) [2] /Agentur-fuer-Arbeit/!t5010142
 (DIR) [3] /Generation-Z/!t5953591
 (DIR) [4] /Junge-Faulenzer/!6058241
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Arbeit
 (DIR) Jugend
 (DIR) Jugendarbeitslosigkeit
 (DIR) Lisa Paus
 (DIR) Gen Z
 (DIR) Agentur für Arbeit
 (DIR) Studium
 (DIR) Kolumne übrigens
 (DIR) Gen Z
 (DIR) Zukunft
 (DIR) Kolumne Diskurspogo
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Rund um die Uhr produktiv: Es heißt ja nicht „Work-Life-Abgrenzung“
       
       Unbezahlte Karenztage und mehr Beitragsjahre für die Rente – Deutschland
       muss produktiv werden. Arbeit ist Freizeit: Das ist das neue Motto.
       
 (DIR) Junge Faulenzer: Solidarität mit dem Arbeitskampf der Gen Z
       
       Der Gen Z wird vorgeworfen, sie wolle nicht arbeiten, vor allem nicht
       montags. Ist vielleicht der Montag das Problem?
       
 (DIR) Vier junge Menschen über 2025: „Ich möchte ganz egoistisch eine schöne Zukunft haben“
       
       Ein Gespräch mit vier Menschen, die 2025 25 Jahre alt werden – über die
       Quarterlifecrisis des Jahrhunderts und die Frage, ob Zukunft Spaß machen
       kann.
       
 (DIR) Work-Life-Balance: Arbeit als Lebensinhalt ist out
       
       Artikel über die Arbeitsunwilligkeit der Gen Z sind unverschämt. Denn
       keinen Bock darauf, sich kaputt zu rackern, darf kein Privileg der Jugend
       sein.