# taz.de -- Auswärtssiege in der Bundesliga: Der ehemalige Heimvorteil
       
       > Im Profifußball gibt es keine uneinnehmbaren Festungen mehr, der „12.
       > Mann“ übt keine Macht aus, und gewonnen wird halt irgendwo.
       
 (IMG) Bild: Heimniederlage bei RB Leipzig
       
       Samstagabend, 20 Uhr 23, guten Abend, meine Damen und Herren!, möchte man
       wie weiland [1][Dieter Thomas Heck] in der „ZDF-Hitparade“ ausrufen. Hallo
       und herzlich willkommen im … (schnell auf den Zettel gucken) … im Deutsche
       Bank Park zu Frankfurt am Main. Dort hat am Samstagabend nämlich die
       heimische Eintracht gegen den Fußballklub Bayer 04 Leverkusen verloren
       (1:4).
       
       Von [2][Heimvorteil] war nichts zu erkennen. So wenig wie an diesem
       Spieltag in der [3][Red Bull Arena] zu Leipzig beim Spiel gegen den FSV
       Mainz (1:2). Oder im Bochumer Vonovia Ruhrstadion, wo die TSG Hoffenheim
       gewann (0:1). Und so weiter.
       
       Bis zum Samstagabend hatte die Fußball-Bundesliga der Männer nur
       Auswärtssiege vorzuweisen. Vom guten alten Heimvorteil, den es noch zu
       [4][Ernst Hubertys], Rudi Michels und Dieter Thomas Hecks Zeiten gab, war
       an diesem Wochenende nichts übrig geblieben.
       
       Die Macht auf den Rängen, die den Gegner einschüchtert, die sich in jeder
       brenzligen Spielszene als „12. Mann“ einwechselt und auch noch den
       Schiedsrichter verängstigt (denn die Fans wissen ja, wo sein Auto steht),
       die gibt’s nicht mehr.
       
       Der Fußball hat nicht mehr die uneinnehmbaren Festungen à la Betzenberg und
       [5][Bökelberg], à la Wildpark und Parkstadion. Der Heimvorteil hat in
       Zeiten, in denen in Arenen mit Sponsorennamen und ähnlichem
       Gastronomiebereich performt wird, seine Macht eingebüßt. Nicht für die Fans
       auf den Rängen wird gekickt, sondern fürs Publikum, das sich aufs
       Samstagabendentertainment freut. Hallo und herzlich willkommen.
       
       2 Mar 2025
       
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