# taz.de -- Kommunisten brechen mit ANC: Südafrikas historisches Wahlbündnis geplatzt
       
       > Die kommunistische Partei will bei Südafrikas nächsten Kommunalwahlen
       > nicht mehr den ANC unterstützen. Das historische Befreiungsbündnis ist
       > Geschichte.
       
 (IMG) Bild: Die Fahne der Kommunistischen Partei Südafrikas bei landesweiten Gewerkschaftsprotesten in Johannesburg, Oktober 2021
       
       Johannesburg taz | Südafrikas Kommunistische Partei [1][SACP (South African
       Communist Party)] tritt nach dreißig Jahren aus ihrem Wahlbündnis mit dem
       regierenden [2][ANC (African National Congress)] aus. Bei den nächsten
       Kommunalwahlen 2026 will die SACP zum ersten Mal seit Südafrikas
       Demokratisierung 1994 selbstständig kandidieren.
       
       Bisher unterstützten die Kommunisten immer die Listen des ANC im Rahmen des
       1990 bei der Freilassung Nelson Mandelas und der Legalisierung des ANC
       gegründeten Dreierbündnisses zwischen der historischen schwarzen
       Befreiungsbewegung, der auch von Weißen geprägten 103 Jahre alten SACP und
       dem Gewerkschaftsdachverband [3][COSATU (Congress of South African Trade
       Unions)]. Der langjährige SACP-Generalsekretär Blade Nzimamde, im Amt von
       1998 bis 2022, ist heute Südafrikas Wissenschaftsminister.
       
       Die Trennung ist ein schwerer Schlag für den ANC, der seit Jahren von
       Machtkämpfen zerrissen ist, zahlreiche Abspaltungen hinter sich hat und bei
       den Wahlen dieses Jahr seine Mehrheit im Parlament verlor. Südafrika wird
       seitdem von einer „Regierung der Nationalen Einheit“ (GNU) aus dem ANC und
       verschiedenen Oppositionsparteien regiert, an erster Stelle die [4][DA
       (Democratic Alliance),] der von Kritikern vorgeworfen wird, die Interessen
       der weißen Minderheit zu vertreten. Der Schritt der Kommunisten erfolgt vor
       allem aus Frust darüber.
       
       „Die Koalitionsvereinbarung mit der neoliberalen DA unter der sogenannten
       GNU stellt einen Verrat der Transformationsziele der NDR (National
       Democratic Revolution) dar“, erklärte SACP-Generalsekretär Solly Mapaila.
       
       ## „Repräsentationskrise adressieren“
       
       Der Beschluss fiel beim am Samstag beendeten 5. SACP-Kongress in Ekurhuleni
       östlich von Johannesburg. Verkündet wurde er vom ersten stellvertretenden
       SACP-Generalsekretär Madala Masuku, von 2014 bis 2019 Vizeminister für
       Wirtschaftsentwicklung.
       
       „Der Verlust der Mehrheit der ANC-geführten Befreiungskräfte bei den Wahlen
       2024 stellt einen tiefgreifenden politischen Rückschlag für progressive
       Kräfte dar“, so die Partei. „Die Entscheidung der SACP, bei den
       Kommunalwahlen 2026 selbstständig anzutreten, gründet in der Notwendigkeit,
       die Repräsentationskrise der Arbeiterklasse und der Armen zu adressieren.“
       
       „Wenn wir Dinge in der Allianz thematisieren und uns gegenseitig
       kritisieren, lasst uns das nicht so tun, als seien wir Feinde“, kritisierte
       wiederum ANC-Generalsekretär Fikile Mbalula.
       
       Aber auch die Gewerkschaften sind unzufrieden. COSATU organisierte im
       Oktober Proteste gegen Südafrikas hohe Arbeitslosigkeit.
       
       16 Dec 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.sacp.org.za/
 (DIR) [2] https://www.anc1912.org.za/
 (DIR) [3] https://www.cosatu.org.za/
 (DIR) [4] https://www.da.org.za/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Akani Chauke
       
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       schlecht.