# taz.de -- USA zum Sturz des syrischen Diktators: Sorge vor dem Islamischen Staat
       
       > US-Präsident Joe Biden will die Region nach dem Sturz des syrischen
       > Diktators unterstützen. Donald Trump will mit Syrien nichts zu tun haben.
       
 (IMG) Bild: Ansprache aus dem Weißen Haus: US-Präsident Biden begrüßt den Sturz Baschar al-Assads
       
       Washington taz | US-Präsident Joe Biden hat den [1][Fall des Assad-Regimes]
       als eine historische Chance für die Menschen in Syrien bezeichnet.
       Gleichzeitig sei es aber auch eine Zeit der großen Unsicherheit.
       
       „Dies ist die beste Chance seit Generationen für die Syrer, ihre eigene
       Zukunft frei von Unterdrückung zu gestalten. Es ist auch eine – wenn auch
       keineswegs sichere – Chance für einen sichereren und wohlhabenderen Nahen
       Osten“, sagte Biden am Sonntag in einer [2][Fernsehansprache aus dem Weißen
       Haus].
       
       Die USA wollen zusammen mit anderen internationalen Partnern und
       Interessengruppen die Menschen in Syrien deshalb bei den nächsten Schritten
       unterstützen. Biden äußerte aber auch Bedenken, dass Terror- und
       Extremistengruppen wie der Islamische Staat das durch den Fall des
       Assad-Regimes entstandene Machtvakuum in Syrien für ihre eigenen Zwecke
       ausnutzen könnten.
       
       „Wir werden das nicht zulassen“, sagte Biden mit Bezug auf eine mögliche
       Wiedererstarkung des IS. Der scheidende US-Präsident erklärte, dass
       US-Streitkräfte in diesem Zusammenhang bereits am gleichen Tag mehrere
       Luftangriffe gegen die IS-Ziele ausgeführt hätten.
       
       ## Biden lobt seine eigene Außenpolitik
       
       Insgesamt 75 Ziele sollen durch die Luftangriffe getroffen worden sei,
       sagte das US-Militär in einer Stellungnahme im Anschluss. Laut ersten
       Einschätzungen sollen dabei keine Zivilisten zu Schaden gekommen sein.
       
       „Alle Organisationen in Syrien sollten wissen, dass wir sie zur
       Verantwortung ziehen werden, wenn sie mit dem IS zusammenarbeiten oder ihn
       in irgendeiner Weise unterstützen“, sagte US-Army-General Michael Erik
       Kurilla.
       
       Knapp 900 US-Soldaten sind als Teil der internationalen Koalition zum Kampf
       gegen den IS noch immer in Syrien stationiert. Die meisten davon befinden
       sich im Nordosten des Landes, wo sie unter anderem dabei helfen, die
       kurdische Minderheit zu schützen.
       
       Biden erklärte, dass der Regierungssturz in Syrien nach mehr als einem
       Jahrzehnt Bürgerkrieg eng mit den Konflikten im Gazastreifen, dem Libanon
       und in der Ukraine im Zusammenhang stehe. Er sagte, dass die Unterstützer
       von Assad, allen voran Russland, der Iran und die Hisbollah „heute viel
       schwächer“ seien als noch zu seinem Amtsbeginn.
       
       „Zum ersten Mal konnten weder Russland noch der Iran noch die Hisbollah
       dieses abscheuliche Regime in Syrien verteidigen“, sagte er und verwies
       dabei auf die US-Politik unter seiner Führung, die sowohl Israel als auch
       die Ukraine in ihren jeweiligen Kriegen gegen Hisbollah und Russland
       unterstützt hat und zu deren Schwächung beitrug.
       
       Die nächsten Schritte seien sowohl für die Zukunft Syriens als auch für die
       Stabilität in der gesamten Region entscheidend, sagte Biden. Er sagte
       deshalb Syriens Nachbarn – Jordanien, Libanon, Irak und Israel –
       militärische Unterstützung zu, sollte es zu einer Sicherheitsbedrohung
       kommen.
       
       Ob die von Biden zugesagten Unterstützungen auch unter Donald Trump weiter
       anhalten würden, ist ungewiss. Am Samstag erklärte Trump auf dem sozialen
       Netzwerk Truth Social, dass Syrien kein Freund der USA sei und man sich
       deshalb nicht einmischen sollte. „Die Vereinigten Staaten sollten damit
       nichts zu tun haben. Das ist nicht unser Kampf“, schrieb Trump in seinem
       Post.
       
       9 Dec 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Ende-des-Assad-Regimes-in-Syrien/!6055163
 (DIR) [2] https://www.youtube.com/watch?v=opvCQUG4jA0&ab_channel=TheTimesandTheSundayTimes
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hansjürgen Mai
       
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