# taz.de -- Lagebericht zur Diskriminierung: Ataman fordert mehr Einsatz
       
       > Der Diskriminierungsschutz in Deutschland sei noch lückenhaft, sagt die
       > Antidiskriminierungsbeauftragte. Von der Bundesregierung müsse mehr
       > kommen.
       
 (IMG) Bild: Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung
       
       Berlin epd | Der Diskriminierungsschutz in Deutschland ist noch lückenhaft.
       Zu diesem Ergebnis kommt der fünfte Lagebericht zur „Diskriminierung in
       Deutschland“, den die [1][Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman] und
       sieben weitere Beauftragte der Bundesregierung und des Bundestags am
       Dienstag in Berlin vorstellten. Sie forderten die Regierungskoalition aus
       SPD, Grünen und FDP auf, ihre Zusage aus dem Koalitionsvertrag einzulösen
       und das Antidiskriminierungsrecht zu reformieren. Ataman erklärte,
       [2][Diskriminierungserfahrungen] belasteten die Betroffenen und gefährdeten
       den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
       
       In vielen Fällen helfe das unzureichende Antidiskriminierungsgesetz den
       Menschen nicht, auch wenn sie eindeutig benachteiligt worden seien,
       erklärten die Beauftragten. Sie fordern, dass Bürgerinnen und Bürger auch
       vor Diskriminierungen durch staatliche Stellen geschützt werden müssen.
       Einen weiteren Schwerpunkt legen sie darauf, den Diskriminierungsschutz auf
       den digitalen Raum auszuweiten und Barrierefreiheit in allen
       Lebensbereichen sicherzustellen.
       
       Im Berichtszeitraum von 2021 bis 2023 haben sich den Angaben zufolge rund
       20.600 Ratsuchende an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewendet.
       Besonders häufig meldeten sich Menschen, die rassistisch oder antisemitisch
       angegriffen oder beleidigt wurden. Weitere Gründe sind Benachteiligungen
       wegen des Alters, einer Behinderung, der Religion, der Weltanschauung oder
       der sexuellen Identität. Der Bericht geht davon aus, dass sich nur ein
       Bruchteil der Betroffenen meldet. In repräsentativen Untersuchungen
       berichten zwischen 16 und 30 Prozent der Bevölkerung von
       Diskriminierungserfahrungen.
       
       In den gemeinsamen Bericht, der alle vier Jahre dem Bundestag vorgelegt
       wird, gehen die Beobachtungen aller Beauftragten ein, die für Minderheiten
       und den [3][Diskriminierungsschutz] zuständig sind. Dazu zählen etwa der
       Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und die Integrationsbeauftragte Reem
       Alabali-Radovan.
       
       10 Sep 2024
       
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