# taz.de -- Video von AfD-Politiker Maximilian Müger: Forderungen mit Sturmgewehr
       
       > In einem Video schießt der hessische AfD-Abgeordnete Maximilian Müger mit
       > einem Sturmgewehr in die Luft und fordert „freie Waffen für freie
       > Bürger“.
       
 (IMG) Bild: Hier ohne Sturmgewehr: Der hessische AfD-Landtagsabgeordnete Maximilian Müger
       
       Wiesbaden dpa | Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hat ein kurzzeitig
       bei Tiktok zu sehendes martialisches Video des AfD-Landtagsabgeordneten
       Maximilian Müger als schockierend bezeichnet. Das inzwischen gelöschte
       Video, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zeigt Müger mit einem
       Sturmgewehr im Anschlag. Der hessische Vize-Chef der
       AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative fordert in dem Video „freie
       Waffen für freie Bürger!“ und schießt dreimal in die Luft.
       
       Mit Blick auch auf das [1][Attentat von Solingen] sagt der AfD-Abgeordnete:
       „Man ist in deutschen Städten nicht mehr sicher und muss Angst haben, auf
       einem Fest oder auf dem Heimweg erstochen oder anderweitig ermordet zu
       werden.“ Müger erklärte dazu nach Angaben eines AfD-Sprechers, das Video
       sei „versehentlich“ für wenige Minuten auf Tiktok veröffentlicht worden. Es
       sei für den Privatgebrauch gedacht gewesen.
       
       Hessens Innenminister Poseck sagte dazu: „Offensichtlich soll hier der
       Einsatz von Waffengewalt in der Migrationspolitik legitimiert werden. Und
       das ist fürchterlich.“ Er betonte: „Von solchen Aktionen geht ein hohes
       Risiko aus, dass es eben auch tatsächlich zu Gewaltausbrüchen kommt.“
       
       ## AfD will Konsequenzen ziehen
       
       Müger teilte laut AfD-Sprecher mit: „Das Video wurde auf einem offiziellen
       Schießplatz in Polen unter der Supervision eines Schießleiters gedreht und
       die Leihwaffe unterliegt allen Regularien polnischer Gesetze.“ Er sei
       angehender Sportschütze.
       
       Kritik an Müger gab es aber auch aus der eigenen Partei. Der hessische
       AfD-Fraktionschef und Co-Landesvorsitzende Robert Lambrou erklärte: „Wer
       über politische Inhalte mit einer Waffe im Anschlag spricht, die er dann
       abfeuert, überschreitet eine Grenze. Das ist ein Politikstil, den ich
       scharf ablehne. Dieses Video wird Konsequenzen haben.“
       
       Laut dem Hessischen Rundfunk (hr) hatte Lambrou allerdings zuvor auch
       gesagt, Müger bringe inhaltlich vieles auf den Punkt. Seine Aussagen über
       ein unterschiedliches Sicherheitsempfinden in Polen und Deutschland etwa
       spiegelten die Sicht vieler Bundesbürger. Er selbst hätte ein solches Video
       aber nie veröffentlicht, teilte Lambrou dem hr weiter mit. Das Video werde
       in der AfD-Fraktion besprochen werden.
       
       ## Entsetzen im Landtag
       
       Alle anderen vier Fraktionen im Wiesbadener Landtag zeigten sich entsetzt.
       CDU-Innenminister Poseck sagte am Rande der Vorstellung des hessischen
       Verfassungsschutzberichtes 2023 mit Blick auf Reaktionen der AfD-Spitze im
       Land: „Ich glaube, das zeigt das wahre Gesicht dieser Partei.“ Bei der
       hessischen AfD habe er Solidarisierung und keine Distanzierung
       wahrgenommen.
       
       Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden teilte mit, nach vorläufiger Kenntnis
       liege ihr keine Strafanzeige zu Mügers Video vor. Es gebe bislang kein
       Ermittlungsverfahren hierzu. In Thüringen und Sachsen, wo die AfD als
       gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, hatte sie bei den
       Landtagswahlen am Sonntag große Erfolge gefeiert.
       
       2 Sep 2024
       
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