# taz.de -- Rechtsextreme Krawalle in England: Polizei rechnet mit mehr Gewalt
       
       > Erneut erlebt England eine unruhige Nacht mit heftigen Krawallen und
       > Zusammenstößen zwischen Rechtsextremen und der Polizei. Die Behörden
       > rüsten sich.
       
 (IMG) Bild: Bereits unter der Woche hatten Rechtsextreme unter dem Vorwand von Fake News in England randaliert
       
       London ap | Nach neuen [1][Krawallen von Rechtsextremen] stellt sich die
       Polizei in Großbritannien auf mögliche weitere Gewaltausbrüche ein. Für das
       Wochenende werden mehr als 20 weitere Proteste in Städten wie Cardiff,
       Liverpool, Manchester und Belfast erwartet. Viele geplante Kundgebungen
       würden über das Internet von mysteriösen ultrarechten Gruppen organisiert,
       die mit Parolen wie „Genug ist genug“, „Rettet unsere Kinder“ und „Stoppt
       die Boote“ für Unterstützung werben würden, teilte die Polizei mit. Auch
       mit Gegenkundgebungen der Organisation Stand Up To Racism (Steht gegen
       Rassismus auf) werde an diesem Wochenende gerechnet.
       
       Am Freitagabend kam es vor einer Moschee in Sunderland zu schweren
       Ausschreitungen, bei denen vier Beamte verletzt wurden, wie der Polizeichef
       von Northumbria, Mark Hall, am Samstag vor Reportern sagte. Im Laufe des
       Abends seien Beamte in einem gravierenden und anhaltenden Ausmaß Gewalt
       ausgesetzt gewesen. Nach Behördenangaben wurden sie mit Bierflaschen,
       Feuerlöschern und Steinen beworfen. Ein Auto wurde angezündet und eine
       Polizeiwache attackiert. Viele der Beteiligten wohnten gar nicht in
       Sunderland, sondern seien eigens angereist, um Chaos zu stiften, erklärte
       die Polizei. Demnach gab es zehn Festnahmen.
       
       Polizeichef Hall bezeichnete das Verhalten der gewaltbereiten Demonstranten
       als „unverzeihlich“ und drohte den Beteiligten: „Machen Sie sich nichts vor
       – wenn Sie in der letzten Nacht mitgemacht haben, können Sie damit rechnen,
       die volle Wucht des Gesetzes zu spüren zu bekommen.“
       
       Seit einem [2][tödlichen Messerangriff auf drei Mädchen während eines
       Tanzkurses in der Küstenstadt Southport] im Nordwesten Englands am Montag
       demonstrieren Rechtsextreme an verschiedenen Orten des Landes und liefern
       sich teils heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zu Zusammenstößen
       kam es etwa am Dienstag nach einer friedlichen Mahnwache für die Opfer vor
       einer Moschee in Southport, am Mittwoch kam es in der Nähe des Amtssitzes
       von Premierminister Keir Starmer in London zu Gewaltausbrüchen.
       
       Nach Polizeiangaben haben rechtsradikale Aktivisten und Konten von
       Unbekannten [3][in sozialen Medien die Falschmeldung in die Welt gesetzt],
       wonach es sich beim Verdächtigen von Southport um einen Asylbewerber
       handele. Laut der Polizei wurde der 17-Jährige in Wales geboren. Ihm wird
       dreifacher Mord sowie zehnfacher versuchter Mord vorgeworfen. Die drei
       Todesopfer waren neun, sechs und sieben Jahre alt, zudem wurden acht Kinder
       und zwei Erwachsene bei dem Angriff verletzt.
       
       3 Aug 2024
       
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