# taz.de -- Coordination gegen Bayer-Gefahren: Bayer-Gegner bangen um Spenden
       
       > Das Netzwerk CBG hat finanziell zu kämpfen, vor allem seit Corona. Doch
       > die Kritiker*innen des Pharmakonzerns wollen sich nicht entmutigen
       > lassen.
       
 (IMG) Bild: Widerstand gegen Bayer ist immer noch nötig – auch wenn es schwer ist, sagt der CBG-Vorstand
       
       Berlin taz | „Kapitulation oder Widerstand“, mit dieser Überschrift will
       Axel Köhler-Schnura die Leser*innen des jüngsten Rundbriefs der
       Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) aufrütteln. Die finanzielle
       Situation des konzernkritischen Netzwerkes ist schon seit der Coronakrise
       schwierig, betont der Mitgründer der CBG. Damals seien viele Spenden und
       Förderbeiträge weggebrochen, auch weil die Menschen weniger Geld haben.
       „Vor allem die Generation Praktikum kann sich nicht mehr eine so große
       Spendenbereitschaft leisten wie Menschen, die noch in garantierten
       Beschäftigungsverhältnissen stehen“, sagt auch der CBG-Mitarbeiter Marius
       Stelzmann.
       
       Manchmal stellten die Menschen ihre Unterstützung aus Resignation ein. „Da
       [1][Glyphosat nicht gestoppt wurde], sondern für ein weiteres Jahr
       zugelassen ist, habe ich leider nicht mehr die Geduld für eine Durststrecke
       des Wartens“, zitiert Köhler-Schnura aus einen Schreiben, in dem ein
       Fördermitglied seine Unterstützung aufkündigt. „Die Frustration, die hier
       zum Ausdruck kommt, macht uns sehr traurig“, sagt der CBG-Vorstand. „Zeigt
       sie doch, wie Konzerne und Profitdiktat den Menschen nicht nur den Mut und
       die Freude am Leben rauben.“
       
       Für die CBG kommt eine Kapitulation vor Konzernmacht nicht in Frage, betont
       Jan Pehrke, der die Zeitschrift „Stichwort Bayer“ herausgibt. Das
       Mitteilungsblatt der CBG feierte im letzten Jahr sein 40-jähriges Jubiläum.
       Die [2][Coordination selbst] hatte sich bereits 1978 gegründet, nachdem
       einige Störfälle im Wuppertaler Bayer-Werk bekannt geworden waren.
       
       Seitdem gehört die Beobachtung des Chemiekonzerns, eines der weltweit
       mächtigsten Unternehmen, zum Markenkern der CBG. Sie setzt sich für
       Umweltschutz und sichere Arbeitsplätze ein und hat dadurch enge Kontakte zu
       Klimaaktivist*innen sowie zu aktiven Gewerkschafter*innen in
       über 40 Ländern aufgebaut. Die Recherchen, Protestaktionen und
       [3][Auftritte bei den Bayer-Hauptversammlungen] sorgen ebenso für
       Aufmerksamkeit und werden von der Konzernspitze durchaus wahrgenommen.
       
       ## „Glyphosat-Stopp jetzt“
       
       Eine der weltweit beachteten Initiativen, die die CBG mit initiierte, ist
       die Kampagne für ein sofortiges Verbot sämtlicher glyphosathaltiger
       Pestizide. „Glyphosat-Stopp jetzt“ lautet auch das Motto einer
       Unterschriftenkampagne, die die CBG mit globaler Unterstützung durchführt.
       Die Glyphosat-Kritiker*innen erlitten eine Niederlage, nachdem kürzlich ein
       australisches Gericht eine Sammelklage wegen Krebsrisiken des
       Unkrautvernichtungsmittels zurückgewiesen hat.
       
       Für die CBG-Aktivist*innen sind solche Rückschlage ein Grund mehr, um
       weiterzumachen. „Ohne Widerstand gegen den Konzern ginge es noch steiler
       bergab“, fürchtet Köhler-Schnura. „Verwüstung der Welt, Ruin sozialer
       Sicherheit und [4][Zerstörung der Gesundheit] durch Konzernverbrechen und
       Profitdiktat würden noch schrecklicher um sich greifen.“
       
       25 Jul 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Pestizide-mit-Glyphosat-bleiben-erlaubt/!5980455
 (DIR) [2] https://www.cbgnetwork.org/
 (DIR) [3] /Deutscher-Pharmakonzern-in-Brasilien/!5768687
 (DIR) [4] /Geschaedigte-zu-Klage-gegen-Bayer/!6022624
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Nowak
       
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