# taz.de -- Geplante Personalkürzungen bei Bayer: Spätfolge von Glyphosat
       
       > Der Bayer-Konzern will weniger Personal und schließt auch Kündigungen
       > nicht aus. Die Beschäftigten müssen die Fehler der Vergangenheit
       > ausbaden.
       
 (IMG) Bild: Einsparungen: Bei Bayer sind die Personalkosten eine der relevantesten Kostenschrauben
       
       Bayer will seine „Performance“ steigern, teilte der Chemiekonzern am
       Mittwochabend mit. Was er mit diesem BWL-Sprech eigentlich meint: massive
       Kürzungen beim Personal, damit der Konzern wieder profitabler wird. Die
       Angestellten sollen ausbaden, was die Chefetage jahrelang verkehrt gemacht
       hat. Schließlich kam Bayer-Chef Bill Anderson im vergangenen Jahr nach
       Leverkusen, um den Konzern im Sinne seiner Anteilseigner*innen wieder
       auf Kurs zu bringen.
       
       Auch wenn Bayer nun mitteilt, dass es unterschiedliche Gründe für seine
       missliche Lage gebe, fällt der mit Abstand größte und wesentliche Grund in
       die Verantwortung von Andersons Vorgänger Werner Baumann. Dieser fädelte
       die Übernahme des berüchtigten Glyphosat-Herstellers Monsanto ein. 63
       Milliarden US-Dollar kostete Bayer die Übernahme des US-Unternehmens.
       
       [1][Mit eingerechnet sind da noch nicht einmal die milliardenschweren
       Strafen und Schadensersatzzahlungen], die sich Bayer mit dem Monsanto-Deal
       einhandelte, weil Glyphosat nach Auffassung mehrerer US-Gerichte
       Krebserkrankungen verursacht hat. Kein Wunder also, dass der Konzern jetzt
       profitabler gemacht werden soll. Der nun anstehende Unternehmensumbau und
       die Personalkürzungen sind quasi eine Spätfolge der Monsanto-Übernahme.
       
       Dass sie diesen Fehler ausbaden müssen, ist für die Beschäftigten mehr als
       ärgerlich. Es ist aber auch erwartbar. Wie bei anderen Unternehmen sind die
       Personalkosten bei Bayer eine der relevantesten Kostenschrauben, an denen
       das Management drehen kann. Über 3,4 Milliarden Euro gab der Konzern im
       Jahr 2022 für seine Beschäftigten aus. Wie viel er jetzt an ihnen sparen
       will, bezifferte er zwar noch nicht. Der Einschnitt wird aber gewaltig
       sein. So schließt die Konzernspitze erstmals seit Langem betriebsbedingte
       Kündigungen nicht aus.
       
       Diesem Plan hat der Betriebsrat nur zugestimmt, weil er hofft, damit
       Schlimmeres zu verhindern. [2][Nämlich die Aufspaltung des Konzerns]. Das
       würde unterm Strich vermutlich noch mehr Arbeitsplätze kosten. Die Frage
       ist, ob eine Aufspaltung damit endgültig abgewendet ist.
       
       18 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /15-Milliarden-US-Dollar/!5971100
 (DIR) [2] https://www.ksta.de/wirtschaft/bayer-streicht-zahlreiche-arbeitsplaetze-leverkusen-stark-betroffen-1-720993
       
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 (DIR) Simon Poelchau
       
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