# taz.de -- Einigung bei Cannabis-Gesetz: Ampel erlaubt 50 Gramm Gras
       
       > Die Bundesregierung hat den finalen Gesetzentwurf für die
       > Teillegalisierung von Cannabis vorgestellt. Er ist liberaler geworden.
       
 (IMG) Bild: Besitz des Rauschmittels soll für Menschen ab 18 bis zu gewissen Obergrenzen erlaubt sein
       
       Berlin taz | Es dürfte noch mächtig geraucht haben, aber nun haben sich
       SPD, Grüne und FDP auf einen finalen Gesetzentwurf für die
       Teillegalisierung von Cannabis geeinigt. Die Grenzen für den straffreien
       Besitz und Konsum wurden darin noch einmal entschärft.
       
       Das Gesetz sieht vor, den privaten und gemeinschaftlichen Anbau sowie
       Besitz und Konsum des Rauschmittels für Menschen ab 18 bis zu gewissen
       Obergrenzen zu erlauben. Begleitet werden soll die Teillegalisierung von
       einer Aufklärungskampagne, die sich an Kinder, Jugendliche und junge
       Erwachsene richtet.
       
       Im Detail gab es [1][nach der ersten Diskussion des Gesetzentwurfs] im
       Bundestag allerdings noch Änderungsbedarf. Im Ergebnis sollen nun künftig
       zu Hause nicht nur drei Cannabispflanzen angebaut, sondern auch bis zu 50
       Gramm getrocknetes Cannabis aufbewahrt werden dürfen. Zuvor waren 25 Gramm
       vorgesehen und damit laut Expert*innen möglicherweise weniger, als eine
       Ernte der Pflanzen hergibt. Wer zu Hause mit mehr als 50, aber weniger als
       60 Gramm erwischt wird, der begeht eine Ordnungswidrigkeit.
       
       Erst bei höheren Mengen wird es strafbar. Im öffentlichen Raum sollen
       Obergrenzen von 25 (Ordnungswidrigkeit) und 30 Gramm (Straftat) gelten. Der
       Konsum von Cannabis ist im Umkreis von 100 Metern um Schulen und andere
       Kinder- und Jugendeinrichtungen verboten – zuvor waren noch 200 Meter
       vorgesehen und als kaum kontrollierbar kritisiert worden.
       
       Während Vertreter*innen der CDU/CSU und der Ärzteschaft weiterhin
       grundsätzliche Kritik am Projekt Cannabis-Legalisierung äußern, geht auch
       der entschärfte Gesetzentwurf nicht allen weit genug. Der Schwarzmarkt
       werde damit nicht entscheidend eingedämmt, hieß es vom
       gesundheitspolitischen Sprecher der Linken, Ates Gürpınar. „Dafür bleiben
       die Hürden für Cannabis-Clubs zu hoch.“
       
       In den [2][Cannabis Social Clubs] soll Cannabis unkommerziell und unter
       strengen Auflagen angebaut und weitergegeben werden, damit sich
       Konsument*innen nicht auf dem Schwarzmarkt versorgen müssen. Der
       ursprüngliche Plan, Cannabis auch in lizenzierten Geschäften zum Verkauf
       anzubieten, wird zunächst nicht umgesetzt.
       
       Im Dezember soll das Gesetz den Bundestag passieren. Nicht wie zunächst
       versprochen zum Jahreswechsel, sondern erst zum 1. April sollen dann
       begrenzter Eigenanbau und Besitz, ab 1. Juli der gemeinsame Anbau in den
       Cannabis-Clubs möglich werden. (mit dpa)
       
       28 Nov 2023
       
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