# taz.de -- Lagebild des Bundeskriminalamt: Häusliche Gewalt vermehrt gemeldet
       
       > Laut BKA steigt die Anzahl der Opfer von häuslicher Gewalt um 8,5 Prozent
       > im Vergleich zum Vorjahr. Doch besonders entscheidend ist das Dunkelfeld.
       
 (IMG) Bild: Vorstellung des bundesweiten Lagebildes zum Thema häusliche Gewalt am 11.07.2023 in Berlin
       
       Berlin taz | Im Jahr 2022 erfasste die Polizei mehr Fälle von
       [1][häuslicher Gewalt]. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg von
       8,5 Prozent bei den Opferzahlen. Im Fünfjahresvergleich steigt die Zahl
       sogar um 13 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte das Bundeskriminalamt
       (BKA) am Dienstag gemeinsam mit Familien- und Innenministerium.
       
       [2][Das Lagebild zur häuslichen Gewalt] erfasst erstmals auch den Bereich
       der innerfamiliären Gewalt, also unter anderem auch Stiefeltern,
       Schwiegerkinder, Nichten und Neffen. Zuvor wurde nur die sogenannte
       Partnerschaftsgewalt erfasst, also Gewalt innerhalb einer (ehemaligen)
       Beziehung.
       
       Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) spricht von „Horror“: „Man sollte
       sich eigentlich zuhause, in der Familie, am sichersten fühlen“, sagte sie
       angesichts der gestiegenen Meldungen zu häuslicher Gewalt. „Wir haben ein
       sehr hohes Interesse daran, belastbare Daten zu bekommen“, so Faeser.
       
       Gemeinsam mit Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) und BKA-Präsident
       Holger Münch stellte sie die Dunkelfeldstudie [3][„Lebenssituation,
       Sicherheit und Belastung im Alltag“ (LeSuBia)] vor, die sich auf sogenannte
       Partnerschaftsgewalt fokussieren soll und am Dienstag startete. Allein im
       Hellfeld gibt es etwa 157.000 Opfer, die häusliche Gewalt im Bereich der
       sogenannten Partnerschaftsgewalt 2022 anzeigten.
       
       In der Dunkelfeldstudie LeSuBia sollen 15.000 Menschen persönlich befragt
       werden und 7.000 digital. Neben der sogenannten Partnerschaftsgewalt liegt
       der Fokus auf sexualisierter und [4][digitaler Gewalt]. Erste Ergebnisse
       sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden. „Die Ergebnisse werden uns dabei
       helfen, die Unterstützungsangebote auszubauen“, so Faeser.
       
       Das Lagebild des BKA basiert auf Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik
       (PKS) und bildet angezeigte und polizeilich bekannt gewordene Taten ab. Da
       häusliche Gewalt kein eigener Straftatbestand ist, werden im Lagebild des
       Bundeskriminalamts unterschiedliche Delikte wie sexuelle Nötigung,
       Stalking, Bedrohung und Mord zusammengefasst.
       
       11 Jul 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Haeusliche-Gewalt-in-Deutschland/!5938898
 (DIR) [2] https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2023/lagebild-HG.pdf?__blob=publicationFile&v=1
 (DIR) [3] https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Forschung/ForschungsprojekteUndErgebnisse/Dunkelfeldforschung/LeSuBiA/Projektbeschreibung/projektbeschreibung.html
 (DIR) [4] /Sawsan-Chebli-ueber-Hass-im-Netz/!5931093
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicole Opitz
       
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