# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Drohnenangriffe auf Odessa
       
       > Russland greift Odessa mit Drohnen an. Putin ehrt den am Sonntag
       > getöteten Militärblogger. Und die Duma will „Terror“-Gesetze verschärfen.
       
 (IMG) Bild: Blumen nahe des Ortes in St. Petersburg, wo der Militärblogger Tatarski getötet wurde
       
       ## Stoltenberg: Auch Schweden wird Nato-Mitglied
       
       Die Nato wird nach den Worten von Generalsekretär Jens Stoltenberg alles
       dafür tun, damit nach Finnland auch Schweden schnell zum vollen Mitglied
       der transatlantischen Allianz wird. „Ich bin zuversichtlich, dass das
       passieren wird“, sagt Stoltenberg zum Auftakt eines Treffens der
       Nato-Außenministerinnen und -Außenminister in Brüssel, bei dem Finnland
       offiziell zum 31. Mitglied des Bündnisses erklärt werden soll. Die Türkei
       und Ungarn haben den Beitritt Schwedens zur Nato bislang nicht ratifiziert.
       (rtr)
       
       ## Drohnenkrieg gegen Odessa
       
       Russland greift die Hafenstadt Odessa ukrainischen Angaben zufolge mit
       Drohnen an. „Als Ergebnis der Einsätze der Luftabwehrsysteme gibt es
       Schäden“, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Jurij Kruk,
       auf der Facebook-Seite der Verwaltung. Das Ausmaß der Schäden nannte er
       nicht.
       
       Insgesamt habe Russland in der Nacht 17 Shahed-Drohnen aus iranischer
       Produktion in die Ukraine geschickt, vermutlich von der Ostküste des
       Asowschen Meeres aus, teilte das ukrainische Luftwaffenkommando auf
       Telegram mit. 14 von ihnen seien von den Luftabwehrsystemen der Ukraine
       zerstört worden. (rtr)
       
       ## Orden für Militärblogger
       
       Kremlchef Wladimir Putin hat dem [1][bei einem Sprengstoffanschlag in St.
       Petersburg getöteten russischen Militärblogger] posthum einen Orden
       verliehen. Die Behörden werten das Attentat inzwischen als Terrorakt und
       richteten Schuldvorwürfe in Richtung Kyjiw, aber auch gegen die Opposition
       im eigenen Land. (dpa)
       
       ## Duma will Gesetze verschärfen
       
       Das russische Parlament, die Staatsduma, plant vor dem Hintergrund des
       Anschlags auf einen Militärblogger weitere Gesetzesverschärfungen. „In der
       nächsten Zeit schlagen wir Änderungen vor, die die Strafen für Terrorismus
       verschärfen“, schrieb der Chef des Sicherheitsausschusses im Parlament,
       Wassili Piskarjow, am Montag auf Telegram.
       
       Die Änderungen beträfen nicht nur Terroranschläge selbst, sondern auch
       Beihilfe und Terror-Propaganda, kündigte der einflussreiche Abgeordnete der
       Kremlpartei Geeintes Russland an. Dies sei nötig, um Russland vor der
       wachsenden Gefahr aus der Ukraine zu schützen. Keiner, der einen Anschlag
       ausführe, plane oder auch nur rechtfertige, dürfe „um die schärfsten
       Strafen“ herumkommen.
       
       Sowohl die ukrainische Führung als auch das ebenfalls beschuldigte Lager
       des inhaftierten Kremlkritikers Nawalny weisen die Vorwürfe zurück und
       sprach von einer False-Flag-Aktion, bei der die Täter absichtlich falsche
       Spuren gelegt hätten. Als mögliches Motiv wurde neben Machtkämpfen die
       Schaffung eines Alibis zum Rechtfertigen weiterer Repressionen gegen
       Regierungskritiker genannt. (dpa)
       
       Abfangjäger für die Ukraine 
       
       Militärisch sollen derweil Flugzeuge aus dem Westen zum Sieg der Ukraine
       beitragen. Das Militär bezeichnete die Übergabe von Kampfflugzeugen des
       sowjetischen Typs MiG-29 aus Polen als historischen Schritt. „Wir haben
       jetzt fünf Abfangjägerbrigaden: zwei Brigaden Su-27 und drei MiG-29“, sagte
       der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, am Montag im
       ukrainischen Fernsehen. Dennoch benötige Kyjiw Flugzeuge westlichen Typs,
       da die MiG-Jets veraltet seien. Ihnat zufolge könne Russland rund um die
       Ukraine mindestens das Fünffache der ukrainischen Zahl an Flugzeugen
       einsetzen.
       
       Vor Polen hatte auch die Slowakei mehrere MiG an den Nachbarstaat
       geliefert. Die Regierungen in Bratislava und Warschau hatten der Ukraine
       mehr als ein Dutzend MiG-29 in Aussicht gestellt. (dpa)
       
       Russland droht der EU mit hartem Durchgreifen 
       
       Die schlechte Beziehung der EU mit Russland ist nach den Worten des
       russischen Außenministers Sergei Lawrow selbst verschuldet. „Die
       Europäische Union hat Russland ‚verloren‘. Aber das ist ihre eigene
       Schuld“, sagte Lawrow am Dienstag. „Es sind die EU-Mitgliedsländer und die
       Staats- und Regierungschefs der EU, die offen erklären, dass es notwendig
       ist, Russland eine – wie sie es nennen – strategische Niederlage
       zuzufügen.“
       
       Russland habe entschieden, wie es Europa angehen wolle, da es das
       „kriminelle Regime“ in Kiew mit Waffen und Ausbildern beliefere. Moskau
       habe die Absicht, mit Europa hart ins Gericht zu gehen, wenn es nötig sei.
       „Als Antwort auf feindselige Schritte werden wir, wenn nötig, auf der
       Grundlage der nationalen Interessen Russlands und der in der diplomatischen
       Praxis akzeptierten Prinzipien der Gegenseitigkeit hart durchgreifen.“
       
       Auch versuche der Westen, einen Keil zwischen Russland und China zu
       treiben, indem er über eine ungleiche Beziehung und Moskaus Abhängigkeit
       von Peking spreche, erklärte Lawrow. (rtr)
       
       4 Apr 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Ermordeter-Blogger-in-Russland/!5923539
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Russland
 (DIR) Europäische Union
 (DIR) Alexei Nawalny
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Olaf Scholz
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Inhaftierter Kremlgegner: Nawalny erneut in Isolationshaft
       
       Trotz gesundheitlicher Beschwerden ist Alexej Nawalny laut Anwalt erneut in
       Einzelhaft untergebracht. Zudem gebe es neue Beschränkungen beim Kauf von
       Essen und Briefen.
       
 (DIR) +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg+++: Schutzzone um AKW Saporischschja
       
       Russland will die Forderung der Internationalen Atomenergiebehörde
       umsetzten. Der polnische Agrarminister ist nach Bauernprotesten gegen den
       Preisverfall durch günstige ukrainische Getreideimporte zurückgetreten.
       
 (DIR) Ermordeter Blogger in Russland: Kreml spricht von Terrortat
       
       Nach dem Tod eines russischen Militärbloggers macht Moskau die Regierung in
       Kyjiw verantwortlich. Inzwischen hat es zwei Festnahmen gegeben.
       
 (DIR) Bundeskanzler Scholz in Rumänien: Viel Symbolik, wenig Verbindliches
       
       Kanzler Olaf Scholz verspricht in Bukarest, Rumänien beim Schengen-Beitritt
       zu unterstützen. Beim EU-Beitritt von Moldau bleibt er zurückhaltend.
       
 (DIR) Wirtschaftsminister Habeck in Ukraine: Mit Investitionen im Gepäck
       
       Wirtschaftsminister Robert Habeck besucht überraschend die Ukraine. Im
       Fokus der Reise: der Wiederaufbau und die wirtschaftlichen Kooperation.