# taz.de -- Erdbeben in Syrien und der Türkei: Zahl der Todesopfer steigt auf 40.000
       
       > Vereinzelt werden Überlebende im Erdbebengebiet in Syrien und der Türkei
       > geborgen. Tausende werden noch vermisst. Hilfe kommt in Syrien nur
       > schleppend an.
       
 (IMG) Bild: Zerstörte Häuser in der Stadt Kahramanmaras im Süden der Tükei
       
       Istanbul/Damaskus dpa | Neun Tage nach den verheerenden Beben in Syrien und
       der Türkei mit inzwischen 40.000 bestätigten Todesopfern schwinden die
       Hoffnungen, noch Überlebende zu finden, immer weiter. Dennoch werden die
       [1][Such- und Rettungsarbeiten fortgesetzt.] In der stark betroffenen
       Provinz Hatay in der Türkei begannen unterdessen auch Aufräumarbeiten, wie
       eine Reporterin des Staatssenders TRT berichtete. Dem Sender zufolge wurde
       zudem eine 45-Jährige am Mittwochmorgen in der Provinz Kahramanmaras lebend
       gerettet. Sie war demnach 222 Stunden lang verschüttet. Die Angaben ließen
       sich nicht unabhängig überprüfen.
       
       Zwei Brüder, die Berichten zufolge am Dienstagmorgen gerettet wurden,
       erzählten unterdessen türkischen Medien, wie sie so lange unter den
       Trümmern überleben konnten. Demnach hatten sie Zugang zu Proteinpulver, das
       sie in ihrem eigenen Urin aufgelöst hätten. So berichtete es etwa der
       Sender CNN Türk.
       
       Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte ein erstes Beben der Stärke
       7,7 um 2.17 Uhr (MEZ) die Südosttürkei erschüttert, Stunden später folgte
       ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6.
       
       Alleine in der Türkei kamen mehr als 35.000 Menschen ums Leben, sagte der
       türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Aus Syrien wurden zuletzt 5.900
       Tote gemeldet. In der Türkei werden noch mehr als 13.000 Verletzte in
       Krankenhäusern behandelt, wie Erdogan am Dienstagabendabend sagte. Rund 1,6
       Millionen Menschen lebten in Notunterkünften. Etwa 600.000 Menschen seien
       evakuiert worden oder hätten selbstständig die Region verlassen. Tausende
       in der Grenzregion werden noch vermisst.
       
       ## Hilfe kommt schleppend in Syrien an
       
       Die Provinz Latakia am Mittelmeer zählt wie Aleppo und Idlib zu den
       Gebieten im Norden Syriens, die besonders schwer von den Erdbeben getroffen
       wurden. 140.000 Menschen haben nach offiziellen Angaben dort ihr Zuhause
       verloren. Latakia zählt zum Herzland der Regierung von Präsident Baschar
       al-Assad, die etwa zwei Drittel des Bürgerkriegslandes kontrolliert.
       Humanitäre Hilfe kommt hier unter anderem von UN-Behörden wie dem
       Welternährungsprogramm (WFP) sowie aus Ländern, die mit der Assad-Regierung
       verbündet sind, darunter Russland.
       
       Doch die [2][Hilfe reicht längst nicht aus]: Der Bedarf an Hilfsgütern ist
       vor allem in Syrien riesig. „Trotz der Ankunft von 90 Hilfs-Transportern
       sinkt die Menge der humanitären Mittel in Lagerhäusern in Syrien auf ein
       kritisch niedriges Niveau“, schrieb Samantha Power, Chefin der US-Behörde
       für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe (USAID), am Mittwoch bei
       Twitter. 350.000 Menschen seien allein in Syrien nach jüngsten Schätzungen
       vertrieben worden – in einem Land mit ohnehin rund 6,5 Millionen
       Vertriebenen landesweit.
       
       ## Börse Istanbul eröffnet nach Handelspause
       
       Die Börse in Istanbul eröffnet nach fünftägiger Handelsunterbrechung
       fester. Der Leitindex stieg um rund sechs Prozent auf 4782 Punkte. Aufgrund
       der Marktturbulenzen nach dem verheerenden Erdbeben an der
       türkisch-syrischen Grenze hatte die Börse den Handel mit Aktien und
       Derivaten ausgesetzt.
       
       15 Feb 2023
       
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       Das Erdbeben vernichtete Kırıkhan in der türkischen Provinz Hatay.
       Hoffnung, Überlebende aus Trümmern zu bergen, gibt es kaum – doch es gibt
       Wunder.