# taz.de -- Recht auf Abtreibung in Arizona gekippt: Lebensbedrohlicher Rückschritt
       
       > Am 28. September ist Safe Abortion Day. Ein internationaler Aktionstag,
       > der sich für einen sicheren Zugang zum Schwangerschaftsabbruch einsetzt.
       
 (IMG) Bild: lebensbedrohliches Symbol verfehlter Abtreibungspolitik: ein Kleiderbügel
       
       In Deutschland wird dieses Jahr vor allem die [1][Abschaffung des
       Paragrafen 219a] im Strafgesetzbuch gefeiert – und darauf aufmerksam
       gemacht, dass mit dem Paragrafen 218 Schwangerschaftsabbrüche in
       Deutschland immer noch kriminalisiert werden.
       
       Weltweit ist die Situation schlecht. Das zeigt schon ein [2][Blick in die
       USA]. Laut Guttmacher Institute kriminalisieren 13 Bundesstaaten dort den
       Abbruch, nun kommt mit Arizona ein weiterer Bundesstaat hinzu: Es tritt ein
       jahrzehntealtes Gesetz wieder in Kraft, das Schwangerschaftsabbrüche in
       allen Fällen verbietet. Der Entschluss statuiert nicht nur einen
       lebensbedrohlichen Rückschritt, sondern auch die Gefährdung schwangerer
       Personen wissentlich in Kauf zu nehmen.
       
       Das Gesetz wird wieder eingeführt, um die „verletzbarsten Menschen“ in
       Arizona zu schützen, wie es etwa der dortige [3][republikanische
       Justizminister, Mark Brnovich], beschreibt. Seine Freude über die
       Entscheidung verwundert nicht. Wo sein vermeintlicher Beschützerinstinkt
       bleibt, wenn es um das Leben von Schwangeren geht, hingegen schon.
       
       Doch das ist nicht die einzige ungeklärte Frage. Fraglich ist auch, wie die
       Argumentation vom Schutz des „ungeborenen Lebens“ für viele noch immer
       plausibel klingen mag. Denn längst ist bekannt, dass ein Verbot einen
       Schwangerschaftsabbruch nicht verhindert oder die Zahl der Abbrüche
       reduziert. Verbote sorgen lediglich dafür, dass Abtreibungen
       lebensbedrohlich werden.
       
       Gnädig könnte man es so auslegen, dass ein Abbruch dann erlaubt ist, wenn
       das Leben der schwangeren Frau gefährdet ist. Könnte man – wäre auch diese
       Aussage nicht wieder in sich widersprüchlich.
       
       Durch die neue Gesetzeslage ist das Leben einer schwangeren Person in
       Arizona bereits ab dem Zeitpunkt gefährdet, an dem sie sich nun für einen
       Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Aus dem einfachen Grund, weil illegale
       Abbrüche nicht sicher sind.
       
       Das alles zeigt: Den [4][Safe Abortion Day], bei dem weltweit
       Organisationen und Einzelpersonen auf diese Missstände aufmerksam machen
       und einen sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen fordern,
       braucht es.
       
       28 Sep 2022
       
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 (DIR) [3] https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-09/usa-abtreibungen-arizona-einstweilige-verfuegung-abtreibungsverbot
 (DIR) [4] https://safeabortionday.noblogs.org/
       
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