# taz.de -- Erstgebärende in Deutschland: Erstes Kind immer später
       
       > In Deutschland liegt das Durchschnittsalter von Erstgebärenden bei 30,2.
       > Vor zehn Jahren lag es noch bei 29,0 Jahren.
       
 (IMG) Bild: Was jedes Baby weiß: Schnuller wachsen gar nicht an Bäumen
       
       Wiesbaden dpa/epd/taz | [1][Menschen mit Gebärmutter] bekommen [2][in
       Deutschland] immer später zum ersten Mal ein Kind. Wie das Statistische
       Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, lag das Durchschnittsalter im
       Jahr 2020 bei 30,2 Jahren. Damit setzt sich den Angaben zufolge der Trend
       der vergangenen zehn Jahre fort.
       
       In rund 10.500 Fällen waren die Personen bei der ersten Entbindung älter
       als 40 Jahre. Das entspricht 2,9 Prozent der rund 360.000 Erstgeburten.
       Hingegen waren lediglich 0,8 Prozent der Erstgebärenden jünger als 18
       Jahre. Zehn Jahre zuvor lag das Durchschnittsalter insgesamt noch bei 29,0
       Jahren.
       
       Auch in den anderen Staaten der Europäischen Union bekommen Menschen mit
       Gebärmutter immer später ihr erstes Kind. Am ältesten waren laut Eurostat
       die Personen in Italien (31,4 Jahre), gefolgt von Spanien (31,2) und
       Luxemburg (31,0). Die jüngsten Personen, die ein Kind bekamen kamen aus
       Bulgarien (26,4), Rumänien (27,1) und der Slowakei (27,2).
       
       Ursächlich für die Entwicklung ist nach Ansicht von Bevölkerungsforschen
       eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren. Dazu zählen nach Ansicht von
       Jasmin Passet-Wittig vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in
       Wiesbaden unter anderem eine immer größer werdende Beteiligung von Frauen
       am Arbeitsmarkt, lange Ausbildungszeiten oder auch wirtschaftliche
       Unsicherheiten zu Beginn des Berufslebens. „Keinesfalls dreht man an einer
       einzigen Stellschraube und alles verändert sich“, sagt sie.
       
       „Spätestens seit den 1980er Jahren beobachten wir dieses Phänomen. Die
       Entwicklung war komplett zu erwarten, denn die entscheidenden Faktoren
       haben sich nicht geändert“, sagt auch Mathias Lerch von der Hochschule
       Luzern (EPFL), Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Demografische
       Forschung. Er weist neben der verlängerten Ausbildung vor allem auf
       Selbstverwirklichung und wirtschaftliche Faktoren hin – etwa die
       Konsolidierung der eigenen Karriere.
       
       3 May 2022
       
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