# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: 2.187 Tote in Mariupol gemeldet
       
       > Russland greift Militärstützpunkt nahe Polen an. Über 100.000
       > demonstrieren in Deutschland für Frieden. Die russische Armee feuert bei
       > Demo in Cherson Warnschüsse ab.
       
 (IMG) Bild: Soldaten in Irpin, einem Vorort von Kiew am 12. März
       
       ## Stadtverwaltung von Mariupol: Bereits mehr als 2.100 Bewohner*innen
       getötet
       
       In der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt
       Mariupol sind nach Angaben der Stadtverwaltung seit Beginn der russischen
       Offensive bereits mehr als 2.100 Einwohner*innen getötet worden. Die
       russischen „Besatzer greifen zynisch und absichtlich Wohngebäude und dicht
       bevölkerte Gebiete an und zerstören Kinderkrankenhäuser und städtische
       Einrichtungen“, erklärte die Stadtverwaltung am Sonntag im Internetdienst
       Telegram. Bis Sonntag seien bei russischen Angriffen 2.187
       Einwohner*innen von Mariupol getötet worden. (afp)
       
       ## Bürgerrechtler: Über 600 Festnahmen bei neuen Protesten in Russland
       
       Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland
       nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 600 Menschen
       festgenommen worden. Insgesamt seien am Sonntag Demonstranten in mehr als
       30 russischen Städten auf die Straßen gegangen, teilte die Organisation
       Owd-Info am Abend mit. Das russische Innenministerium sprach von etwa 300
       Festnahmen bei den nicht genehmigten Kundgebungen allein in der Hauptstadt
       Moskau. Aktionen gab es etwa auch in Wladiwostok im äußersten Osten
       Russlands und in Irkutsk am Baikalsee. [1][Die Siberian Times berichtet gar
       von beinahe 800 Festnahmen].
       
       Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von
       Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Es
       gab auch Videos aus dem Inneren von völlig überfüllten
       Gefangenentransportern.
       
       Insgesamt wurden den Angaben von Owd-Info zufolge seit Beginn des
       russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr als 14.100 Menschen
       festgenommen. Auch der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hatte seine
       Landsleute aufgerufen, gegen den Krieg auf die Straße zu gehen. (dpa)
       
       ## Warnschüsse gegen Tausende Demonstrierende in Cherson
       
       Russische Soldaten haben bei einer friedlichen Demonstration von
       Bewohner*innen im ukrainischen Cherson offenbar Warnschüsse abgefeuert.
       Die Soldaten hätten eine Salve als „Warnung“ abgegeben, berichtete der
       Sender Suspilne Cherson am Sonntag. Die südukrainische Großstadt wird seit
       Anfang März von der russischen Armee kontrolliert. Die ukrainische
       Regierung wirft Russland vor, ein gefälschtes Referendum zur Gründung einer
       „Volksrepublik“ in der Stadt zu organisieren.
       
       An dem Protest auf dem zentralen Freiheitsplatz in Cherson beteiligten sich
       tausende Menschen. Sie schwenkten ukrainische Flaggen und riefen „Cherson
       gehört der Ukraine“ und „Ruhm der Ukraine“. Als die
       Protest-Teilnehmer*innen an einer Kolonne russischer Armeefahrzeuge
       vorbeiliefen, riefen einige Demonstrierende auf Russisch „Faschisten“ und
       „Geht nach Hause“.
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtete sich bei Telegram an
       die Demonstranten in Cherson. Er sei jedem dankbar, „der sich nicht ergibt“
       und protestiere, um „den Besatzern zu zeigen, dass die Ukraine unser Land
       ist“, schrieb er.
       
       Das nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war
       als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung Anfang März von
       der russischen Armee eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290.000
       Menschen.
       
       Am Samstag warf die ukrainische Regierung Russland vor, ein
       Pseudo-Referendum zur Gründung einer „Volksrepublik“ in Cherson abhalten zu
       wollen. „Die Russen versuchen jetzt verweifelt, ein Schein-'Referendum' für
       eine fingierte ‚Volksrepublik‘ zu organisieren“, twitterte der ukrainische
       Außenminister Dmytro Kuleba. (afp)
       
       ## US-Journalist in Irpin getötet
       
       Ukrainischen Angaben zufolge soll ein US-Journalist in der Ukraine getötet
       und ein weiterer verletzt worden sein. Die beiden Männer seien in der etwa
       zehn Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Ortschaft Irpin
       unter Beschuss geraten, teilte die Polizei des Gebietes Kiew am Sonntag
       mit. Die Angaben wurden auch vom Berater des ukrainischen Innenministers,
       Anton Heraschtschenko, im Nachrichtenkanal Telegram verbreitet.
       
       Auf Twitter veröffentlichte eine ukrainische Parlamentsabgeordnete ein
       Video, das den durch einen Splitter im Beckenbereich verletzten Kollegen in
       einem Kiewer Krankenhaus zeigen soll. Darin erzählt der Mann, sie seien in
       der umkämpften Ortschaft von einem Kontrollpunkt aus beschossen worden.
       Ukrainischen Angaben zufolge sollen russische Soldaten geschossen haben.
       Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe.
       
       Berichten, wonach es sich bei dem Getöteten um einen Reporter der New York
       Times handelte, widersprach die US-Zeitung. Der Journalist habe zwar in der
       Vergangenheit für das Blatt gearbeitet, sei aber nun nicht für die Times in
       der Ukraine im Einsatz gewesen, teilte ein Sprecher auf Twitter mit. Man
       sei „zutiefst traurig“ angesichts der Berichte über den Tod des
       Filmemachers. (dpa)
       
       ## Russland und Ukraine sprechen von Fortschritten in Verhandlungen
       
       Die Verhandlungen Russlands und der Ukraine kommen nach Angaben beider
       Seiten voran. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärt
       in einem online veröffentlichten Video, Russland verhandle konstruktiver
       als bisher und habe begriffen, dass die Ukraine keine grundsätzlichen
       Zugeständnisse mache. Er rechne mit ersten Ergebnissen in den kommenden
       Tagen. Der russische Unterhändler Leonid Sluzki erklärt der Agentur RIA
       zufolge, beide Delegationen könnten bald zu einer gemeinsamen Position
       kommen. Seit Verhandlungsbeginn habe es substanzielle Fortschritte gegeben.
       (rtr)
       
       ## Mehr als 100.000 Menschen bei Demos gegen Ukrainekrieg
       
       Etwa 125.000 Menschen haben am Sonntag in fünf deutschen Städten gegen den
       Krieg in der Ukraine demonstriert. Unter dem Motto „Stoppt den Krieg“
       gingen laut den Veranstalter*innen in Berlin 60.00 Menschen auf die
       Straße. In Stuttgart seien es 35.000 Teilnehmende gewesen, in Frankfurt
       12.000, in Hamburg 10.000 und in Leipzig 8.000, teilten die
       Organisator*innen mit. Zu den Demonstrationen hatte ein Bündnis von
       mehr als 50 Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie
       Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen.
       
       Die Teilnehmenden forderten ein Ende des russischen Angriffs auf die
       Ukraine. Ziel müssten Friedensverhandlungen sein, die in ein
       atomwaffenfreies Europa, gemeinsame Sicherheit, in Frieden und Abrüstung
       unter Einschluss von Ukraine und Russland mündeten, hieß es in einem
       gemeinsamen Aufruf der Initiativen. Kritisch äußerten sie sich auch zur
       Erhöhung der Verteidigungsausgaben.
       
       In Berlin zogen die Menschen den Veranstaltern zufolge vom Alexanderplatz
       zum Großen Stern. In Leipzig hätten sich zeitgleich die 8.000
       Demonstrant*innen auf dem zentralen Augustusplatz versammelt. In
       Stuttgart sangen die Menschen im Oberen Schlossgarten gemeinsam das Lied
       „Imagine“ von John Lennon. In Frankfurt am Main zollte Oberbürgermeister
       Peter Feldmann (SPD) den Menschen in der Ukraine und Demonstranten in
       Russland Respekt. In Hamburg wurde die Kundgebung auf dem Jungfernstieg mit
       der ukrainischen Nationalhymne und einer Schweigeminute eröffnet. Hamburgs
       Diakonie-Pastor Dirk Ahrens sagte, „Flüchtlinge aufzunehmen, ist jetzt
       unsere erste Aufgabe“. Die Demonstration zeige, „die Gesellschaft ist nicht
       gespalten, sie ist bemerkenswert einig.“ (epd)
       
       ## 67 Menschen in Massengrab bei Kiew beigesetzt
       
       Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der ukrainischen Stadt
       Butscha bei Kiew 67 Zivilist*innen in einem Massengrab beigesetzt
       worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte am Sonntag ein
       entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen
       Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden.
       Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen
       Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der
       nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser
       durch Beschuss zerstört worden.
       
       Ein Video von einem Massengrab in der belagerten Hafenstadt Mariupol im
       Südosten der Ukraine hatte zuvor weltweit für Schlagzeilen gesorgt und
       einmal mehr das Leid von Zivilist*innen in dem von Russland begonnenen
       Krieg vor Augen geführt.
       
       Die Vereinten Nationen hatten zuletzt den Tod von mehr als 570 getöteten
       Zivilist*innen dokumentiert. Die ukrainische Regierung geht aber von
       weitaus höheren Zahlen aus. (dpa)
       
       ## Russische Truppen sollen ukrainischen Ort mit Phosphorbomben angegriffen
       haben
       
       Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten des Landes nach Angaben
       eines örtlichen Polizeivertreters Phosphorbomben eingesetzt haben. Die
       Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der
       Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef
       Oleksij Bilotschyzky am Sonntag im Online-Netzwerk Facebook. Dabei seien
       auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe „unbeschreibliches Leid und
       Brände.“ Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht
       überprüft werden.
       
       Ebenfalls im Donbass im Osten des Landes wurde in der Nacht zum Sonntag
       nach ukrainischen Angaben ein Zug mit Flüchtenden angegriffen. Dabei seien
       in Kramatorsk ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden, erklärte
       Gouverneur Pawlo Kirilenko. Mit dem Zug wollten seinen Angaben zufolge
       Menschen aus der nahe den pro-russischen Separatistengebieten liegenden
       Region nach Lemberg (Lwiw) im Westen der Ukraine fliehen.
       
       Auch die ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Ljudmyla Denissowa hat
       erklärt, Russland habe verbotene Phosphormunition eingesetzt und damit
       Kriegsverbrechen begangen. Diese Munition sei bei einem Angriff auf die
       Ortschaft Popasna in der Region Luhansk verwendet worden. Als Beleg
       veröffentlicht Denissowa ein Foto, das diesen Angriff zeigen soll.(afp/rtr)
       
       ## Israel und Türkei sollen Friedensgespräche vermitteln
       
       Die Ukraine arbeitet einem Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj
       zufolge mit Israel und der Türkei als Vermittlerinnen zu Russland zusammen.
       Es sollten ein Ort und ein Rahmen für Friedensverhandlungen abgesteckt
       werden. „Wenn dies geklärt ist, wird es ein Treffen geben. Ich denke, es
       wird nicht lange dauern, bis wir da sind.“ (rtr)
       
       ## Gouverneur: 35 Tote bei Angriff auf ukrainischen Militärstützpunkt
       
       Bei einem russischen Angriff auf einen ukrainischen Militärstützpunkt nahe
       der polnischen Grenze sind nach neuesten ukrainischen Angaben mindestens 35
       Menschen getötet worden. 134 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den
       Stützpunkt in Jaworiw nahe Lemberg (Lwiw) am Sonntag verletzt worden, sagte
       Regionalgouverneur Maxim Kosizky. Zuvor war von neun Todesopfern die Rede
       gewesen. Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der
       polnischen Grenze entfernt.
       
       Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow
       arbeiteten in dem angegriffenen Internationalen Zentrum für
       Friedenssicherung und Sicherheit in Jaworiw auch „ausländische Ausbilder“.
       Ob sich auch zum Zeitpunkt des Angriffs Ausländer*innen auf dem
       Stützpunkt befanden, war zunächst unklar. Die USA hatten am 12. Februar
       mitgeteilt, 150 ihrer Ausbilder*innen aus der Ukraine abgezogen zu
       haben. (afp)
       
       ## Kiew: Lebensmittel für zwei Wochen Belagerung
       
       Die Stadtverwaltung von Kiew hat nach eigenen Angaben Lebensmittelvorräte
       für zwei Wochen als Reserve angelegt für den Fall einer Blockade durch
       russische Truppen. Diejenigen der zwei Millionen Einwohner*innen Kiews,
       die die Stadt noch nicht verlassen hätten, ihre Häuser nicht verlassen
       haben, „werden nicht ohne Unterstützung sein, wenn sich die Situation
       verschlechtert“, heißt es in einer Online-Erklärung. (rtr)
       
       ## Ausländische Ausbilder auf angegriffener Militärbasis
       
       Bei dem Angriff auf einen Militärstützpunkt bei Lemberg (Lwiw) sind nach
       Angaben der ukrainischen Behörden 9 Menschen getötet und 57 weitere
       verletzt worden. Ein Reporter der britischen Zeitung „Guardian“, der sich
       am Übungsplatz Jaworiw aufhielt, berichtete unter Berufung auf
       Rettungskräfte von mehr als 20 Toten. In dem von Russland angegriffenen
       Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit hätten auch
       „ausländische Ausbilder“ gearbeitet, erklärte der ukrainische
       Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Sonntag im Onlinedienst Twitter.
       Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der polnischen
       Grenze entfernt. (afp/dpa)
       
       ## Behörden: Erneut Bürgermeister in Ukraine von Russen verschleppt
       
       In der Südukraine ist nach Behördenangaben erneut ein Bürgermeister von
       russischen Truppen verschleppt worden. „Kriegsverbrechen werden immer
       systematischer“, schrieb der Chef der Militärverwaltung des Gebiets
       Saporischschja, Olexander Staruch, am Sonntag bei Facebook. „Der
       Bürgermeister von Dniprorudne, Jewhenij Matwjejew, wurde entführt.“
       Dniprorudne ist eine Kleinstadt mit knapp 20.000 Einwohner*innen am
       Fluss Dnipro, der an dieser Stelle zum Kachowkaer Stausee gestaut ist.
       
       Zuvor hatte Kiew bereits mitgeteilt, dass der Bürgermeister der Stadt
       Melitopol verschleppt wurde. An seiner Stelle setzten die russischen
       Truppen eine moskauhörige Politikerin als Statthalterin ein.
       Beobachter*innen schließen nicht aus, dass Russland unter dem Vorwand
       einer „Entnazifizierung“ der Ukraine auch in anderen eroberten Gebieten die
       Verwaltung auswechselt. Der Kreml behauptet, in Kiew hätten „Nazis“ das
       Sagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat jüdische Wurzeln.
       (dpa)
       
       ## Russische Truppen rücken näher an polnische Grenze
       
       Russische Streitkräfte haben am Sonntagmorgen einen Truppenübungsplatz in
       der Westukraine angegriffen und damit ihre Offensive näher an die Grenze zu
       Polen gebracht.
       
       Acht Raketen seien auf den 30 Kilometer nordwestlich von Lwiw gelegenen
       Truppenübungsplatz Jaworiw abgefeuert worden, teilte die Regionalverwaltung
       mit, ohne Angaben zu möglichen Opfern zu machen. Der Schießplatz liegt 35
       Kilometer von der Grenze der Ukraine zu Polen entfernt. Seit 2015 entsenden
       die USA regelmäßig Ausbilder*innen auf den Platz, um das ukrainische
       Militär zu schulen, die Anlage war auch Schauplatz internationaler
       Nato-Übungen. Er ist auch als Internationales Zentrum für Friedenssicherung
       und Sicherheit in Jaworiw bekannt.
       
       Präsident Wolodimir Selenski beschuldigte Russland unterdessen, sein Land
       spalten zu wollen und mit der angeblichen Verhaftung eines Bürgermeisters
       aus einer Stadt westlich von Mariupol „eine neue Phase des Terrors“
       eingeleitet zu haben. „Die Ukraine wird diese Prüfung bestehen. Wir
       brauchen Zeit und Kraft, um die Kriegsmaschinerie zu brechen, die in unser
       Land gekommen ist“, sagte er in seiner abendlichen Ansprache an die Nation
       am Samstag.
       
       Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der
       Deutschen Presse-Agentur aus Przemysl berichtete. Das Militärgelände liegt
       nur etwa 80 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Lwiw ist
       Anlaufstelle von Hunderttausenden Ukrainer*innen, die ihr Land wegen des
       russischen Angriffs in Richtung Europa verlassen wollen. (ap/dpa)
       
       ## Nato-Chef zur Ukraine: Nächste Tage werden wohl größere Not bringen
       
       Die Nato warnt Moskau vor einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen in der
       Ukraine. „In den vergangenen Tagen haben wir absurde Behauptungen über
       chemische und biologische Waffenlabore vernommen“, sagt
       [2][Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg] der Welt am Sonntag laut einem
       Vorabbericht. Der Kreml erfände [3][falsche Vorwände] bei dem Versuch, zu
       rechtfertigen, was nicht zu rechtfertigen sei. „Nachdem diese falschen
       Behauptungen nun aufgestellt wurden, müssen wir wachsam bleiben, weil es
       möglich ist, dass Russland selbst Einsätze mit chemischen Waffen unter
       diesem Lügengebilde planen könnte“.
       
       Die Nato erwartet zudem eine weitere Verschärfung der Kämpfe und der
       humanitären Notlage. „Wir sehen mit Schrecken die steigenden Zahlen ziviler
       Opfer und die sinnlose Zerstörung durch die russischen Kräfte“, sagte
       Stoltenberg der Welt am Sonntag. Die Menschen in der Ukraine widersetzten
       sich der Invasion mit Mut und Entschiedenheit, „aber die kommenden Tage
       werden wahrscheinlich noch größere Not bringen“, warnte er.
       
       Stoltenberg lehnte erneut Forderungen ab, die Nato solle eine
       Flugverbotszone über der Ukraine durchsetzen. Das würde bedeuten, dass
       russische Kräfte angegriffen werden müssten. „Und damit würde man eine
       direkte Konfrontation und eine unkontrollierbare Eskalation riskieren. Wir
       müssen diesen Krieg beenden und ihn nicht noch ausweiten.“ Die Nato sei
       eine defensive Allianz. „Wir suchen keinen Konflikt mit Russland.“
       (rtr/dpa)
       
       ## Russische Einheiten versuchen weiter Sturm Mariupols
       
       Russische Einheiten versuchen nach ukrainischen Angaben weiter eine
       Erstürmung der Stadt Mariupol. Prorussische Separatist*innen stießen
       dort mit Unterstützung russischer Truppen in östliche Randbezirke vor, wie
       die ukrainischen Streitkräfte mitteilten. Eine russische Offensive stehe
       zudem der Stadt Sjewjerodonezk mit 100.000 Einwohner*innen im Gebiet
       Luhansk bevor. Im Süden des Landes bauten russische Truppen Kräfte an der
       Industriegroßstadt Krywyj Rih mit über 600.000 Einwohner*innen auf. Die
       Angaben waren unabhängig nicht überprüfbar. (dpa)
       
       ## Selenski droht Kollaborateuren Russlands in der Ukraine
       
       Selenski droht möglichen Kollaborateur*innen Russlands in der
       Ukraine. Wer sich von Angeboten der russischen Besatzer*innen in
       Versuchung geführt sehe, unterschreibe damit sein eigenes Urteil, sagte er
       in einer in der Nacht zu Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. „Das
       Urteil lautet, mehr als 12.000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig
       verstehen konnten, warum die Ukraine nicht angegriffen werden sollte.“
       Zuletzt hieß es von ukrainischer Seite, dass mehr als 12.000 russische
       Soldat*innen in dem Krieg in der Ukraine getötet worden seien. (dpa)
       
       ## Evakuierung in Mariupol erneut gescheitert
       
       In der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten
       der Ukraine scheiterte am Samstag ein weiterer Anlauf zur Evakuierung von
       Zivilist*innen. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können,
       teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die ukrainische
       Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte, die Kolonne sei fünf
       Stunden an einem Kontrollpunkt festgehalten worden. Am Sonntag solle es
       einen weiteren Versuch geben. Anderswo hätten die Fluchtkorridore
       funktioniert, sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski. Insgesamt
       hätten an dem Tag 12.729 Menschen belagerte und umkämpfte Städte verlassen
       können, der Großteil davon aus der Stadt Sumy im Nordosten. (dpa)
       
       ## Selenski: Widerstand zeigt Wirkung bei russischer Position
       
       Nach dem hartnäckigen militärischen Widerstand der Ukrainer sieht Selenski
       erste Veränderungen der Position Russlands. „Jetzt haben sie begonnen, über
       etwas zu reden – und nicht einfach Ultimaten zu stellen“, sagte er am
       Samstag vor internationalen Journalist*innen in Kiew. Der 44-Jährige
       ist nach eigenen Worten zufrieden damit, da es das erste Mal seit über zwei
       Jahren sei, dass Moskau zu einem Dialog bereit sei. (dpa)
       
       ## Bericht: Himmelfahrtskloster Swjatohirsk in Ostukraine beschädigt
       
       Bei Gefechten in der ostukrainischen Stadt Swjatohirsk in der Region Donezk
       wurde nach ukrainischen Berichten das Himmelfahrtskloster beschädigt. Am
       späten Samstagabend sei eine Fliegerbombe rund 50 Meter vom Eingang des
       Klosters entfernt detoniert, berichtete die Internet-Zeitung Ukrajinska
       Prawda. Durch die Druckwelle seien Fenster und kirchliche Einrichtungen in
       unterschiedlichem Ausmaß zerstört worden.
       
       ## Das wird am Sonntag wichtig
       
       In der Hafenstadt Mariupol soll es einen neuen Versuch geben,
       Zivilist*innen zu evakuieren. In Berlin und anderen deutschen
       Großstädten wollen am Sonntag erneut Zigtausende Menschen gegen den Krieg
       Russlands in der Ukraine protestieren. In der Hauptstadt meldete das
       Veranstalterinnen-Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Friedensgruppen und
       Umweltschutzinitiativen 100.000 Teilnehmer*innen an.
       
       13 Mar 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/siberian_times/status/1503038986872188929?cxt=HHwWgsCjgdj_7tspAAAA
 (DIR) [2] /Stoltenberg-appelliert-an-Putin/!5824199
 (DIR) [3] /Angebliche-Biowaffenforschung-in-Ukraine/!5840934
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Johannes Drosdowski
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Jens Stoltenberg
 (DIR) Russland
 (DIR) Wladimir Putin
 (DIR) Lwiw
 (DIR) Mariupol
 (DIR) GNS
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kriegsschäden in der Ukraine: Verbrannte Erde
       
       Im Krieg schert sich niemand um die Umwelt. Die Zerstörung in der Ukraine
       wird aber noch jahrelange Folgen für die Menschen vor Ort haben.
       
 (DIR) Regierungschefs besuchen Kiew: Unmissverständliche Solidarität
       
       Dank der deutschen Zurückhaltung ist die Bedeutung der Länder
       Ostmitteleuropas im Ukrainekrieg politisch gewachsen. Deutschland gilt als
       Appeaser.
       
 (DIR) Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine: Albträume und Tatkraft
       
       Unsere Autorin wohnt nahe dem Berliner Hauptbahnhof. Täglich kommen
       Tausende Schutzsuchende mit Sonderzügen aus der Ukraine.
       
 (DIR) +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Scholz und Erdogan fordern Waffenstillstand
       
       Guterres hält Atomkonflikt für möglich. Die Türkei kündigt ein
       Nato-Sondertreffen für Mittwoch an. 160 Autos konnten die belagerte Stadt
       Mariupol verlassen.
       
 (DIR) „Flugbombe“ in Nato-Luftraum abgestürzt: Explosiv in Zagreb
       
       Der Flugkörper, der am Freitag in Zagreb abgestürzt ist, war wohl eine
       Flugbombe – aus sowjetischer Produktion. Wer das Objekt entsandt hat, ist
       weiterhin unklar.
       
 (DIR) Angebliche Biowaffenforschung in Ukraine: Heftige Wortgefechte
       
       Die USA und Großbritannien weisen russische Behauptungen über angebliche
       Biowaffenforschung als „Lügen“ und „Desinformation“ zurück.
       
 (DIR) +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Scholz und Macron sprechen mit Putin
       
       Die beiden Regierungschefs fordern Putin zu einem Waffenstillstand auf. Joe
       Biden hat weitere 200 Millionen US-Dollar Militärhilfe für die Ukraine
       bewilligt.
       
 (DIR) Krieg in der Ukraine: Zwei Tage anstehen für eine Suppe
       
       Die ukrainische Stadt Charkiw und ihre Umgebung sind unter russischem
       Dauerbeschuss. Die Angst der Menschen ist mittlerweile Abgestumpftheit
       gewichen.