# taz.de -- Studie über Automaten-Glücksspiel: Den Hauptgewinn ziehen andere
       
       > Ein Studie zeigt, dass viele Spielautomaten in Deutschland illegal sind –
       > zuungunsten der Spieler:innen. Denn diese Automaten verfügen oft über
       > keinerlei Schutz.
       
 (IMG) Bild: Der Erwerb von Fun-Games-Automaten ist zunächst legal, zu Preisen zwischen 1.700 und 3.000 Euro
       
       Eine neue Studie zeigt, wie groß der Schwarzmarkt rund um das
       [1][Automaten-Glücksspiel] ist. Und wie bei Schwarzmärkten so oft der Fall,
       sind es die ungeschützten Konsument:innen, die dabei verlieren. Hier sind
       die biggest loser diejenigen, die eh wenig haben und das bisschen auf alles
       setzen.
       
       Der Hintergrund: Knapp ein Drittel der Geldspielgeräte der in der Studie
       untersuchten Betriebe sind illegal. Das ergibt eine eben erschienene
       stichprobenartige Feldstudie des Arbeitskreises gegen Spielsucht.
       Finanziert wurde die Studie vom Verband der Deutschen Automatenindustrie,
       die jedoch keinen Einfluss genommen haben soll.
       
       Die illegalen Spielgeräte werden als „Fun Games“ bezeichnet und sind
       deutlich risikoreicher als die legalen Automaten. „Es gibt überhaupt keinen
       Spielerschutz, keine Spielpause. Sie können mit wesentlich höheren
       Einsätzen spielen“, sagt Joachim Trümper, Geschäftsführer des
       Arbeitskreises.
       
       Mit dieser Art der Spielautomaten bewegen sich Betreiber:innen von
       Spielstätten außerhalb des Erlaubten. Durch sie fehlt beim ohnehin maßlosen
       [2][Spiel mit dem Glück] jegliche Kontrolle. Die Spielautomaten werden zu
       rücksichtslosen Geldfressern.
       
       ## Große Gewinne unversteuert
       
       Leidtragend sind die Spieler:innen. Trümper kommentiert: „Das sind
       süchtige, kranke Menschen, deren Krankheit hier mittels der Geräte in einem
       Maß ausgebeutet wird, das ins Unerträgliche geht“.
       
       Seit 2019 dürfen in Gastronomiebetrieben nur [3][noch zwei Geldspielgeräte]
       aufgestellt werden. Der bis dahin erlaubte dritte musste weg.
       Fun-Games-Automaten sind eigentlich gar nicht erlaubt. Das Problem: Für
       Betreiber:innen von Gastronomie- und Kulturstätten kann sich das
       Geschäft mit dem Fun-Games-Automaten finanziell lohnen. Es könnten große
       Gewinne an der Steuer vorbei erzielt werden, sagt Trümper.
       
       Der Erwerb von Fun-Games-Automaten ist zunächst legal, zu Preisen zwischen
       1.700 und 3.000 Euro, meist aus China oder Osteuropa. Erst mit dem
       Aufstellen begehen Gastronom:innen eine Ordnungswidrigkeit.
       
       Den großen Hauptgewinn ziehen am Ende die Hersteller der
       Fun-Games-Automaten. Trotz schlechten Rufs sind die Geräte in vielen
       Städten, Kleinstädten und Dörfern verfügbar. Bisher kann den
       Betreiber:innen die deutsche Gesetzgebung da offenbar herzlich egal
       sein.
       
       Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, ein Drittel
       der Geldspielgeräte bundesweit seien illegal. Das stimmt nicht. Wir bitten,
       den Fehler zu entschuldigen.
       
       7 Feb 2022
       
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