# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Corona-Ausbruch in der Antarktis
       
       > Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 232,4. Israel lockert die Einreise.
       > 16 Mitarbeiter*innen einer Forschungsstation in der Antarktis wurden
       > positiv auf Corona getestet.
       
 (IMG) Bild: Mitarbeiter*innen der Polarstation Princess Antarctica haben sich mit SARS-CoV-2 infiziert
       
       ## Botsuanas Präsident positiv auf Corona getestet
       
       Botsuanas Präsident Mokgweetsi Masisi ist positiv auf die Omikron-Variante
       des Coronavirus getestet worden. Der 60-jährige Staatschef werde sich daher
       in Quarantäne begeben, teilte die Regierung in Gaborone am Montag mit.
       Südafrika und Botsuana waren die ersten Staaten, in denen die
       Omikron-Variante entdeckt wurde.
       
       Bei Masisi seien „keine Symptome“ einer Covid-19-Erkrankung aufgetreten,
       hieß es in der Erklärung der Regierung. Er stehe aber weiter unter
       ärztlicher Beobachtung. Einstweilen werde Vize-Präsident Slumber Tsogwane
       die Amtsgeschäfte übernehmen.
       
       Am 25. November hatten südafrikanische Wissenschaftler bekanntgegeben, dass
       in Botsuana und Südafrika eine neue Corona-Variante entdeckt worden sei,
       die dann als Omikron bezeichnet wurde. Omikron ist hoch ansteckend, es gibt
       aber Anzeichen dafür, dass die Variante weniger schwere Krankheitsverläufe
       auslöst als andere.
       
       In der vergangenen Woche wurde in Südafrika eine nächtliche Ausgangssperre
       nach 21 Monaten aufgehoben. Die Behörden führten als Begründung an, dass
       die Omikron-Welle ihren Höhepunkt überschritten habe, ohne dass eine
       deutliche Zunahme der Todesfälle oder der Krankenhauseinweisungen zu
       verzeichnen gewesen sei.
       
       Botsuana verzeichnete in der vergangenen Woche 220.000 Corona-Infektionen
       und 2400 Todesfälle. Ende Dezember lag die Impfquote unter den 2,4
       Millionen Einwohnern des Landes bei 43 Prozent. Das Land startete kürzlich
       eine Booster-Kampagne, zudem wurde das Impfalter auf zwölf Jahre
       herabgesetzt. (afp)
       
       ## RKI will Empfehlung abgeben
       
       Das Robert-Koch-Institut wird voraussichtlich noch vor dem neuerlichen
       Bund-Länder-Gipfel am Freitag eine Empfehlung zu der Frage abgeben, ob
       wegen der hoch ansteckenden Omikron-Variante die Quarantäne- und
       Isolationszeiten verkürzt werden sollen. In der Diskussion geht es
       insbesondere um die kritische Infrastruktur, wie ein Sprecher des
       Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin sagte.
       
       Vor allem für denn Fall, dass Belastbarkeitsgrenzen erreicht werden,
       könnten bei den Quarantäneregeln verkürzte Zeiten erforderlich werden,
       sagte der Sprecher. Auf diesen Fall müssten sich die Behörden vorbereiten.
       Die Empfehlungen des RKI seien im Laufe dieser Woche zu erwarten. Das
       Institut werde zudem im Laufe der Woche belastbare Daten über den aktuellen
       Infektionsstand in Deutschland nach den Feiertagen vorlegen.
       
       Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Sonntagabend
       gesagt, dass er wegen der Omikron-Variante über verkürzte Quarantäne- und
       Isolierungszeiten nachdenke. Rechtlich sind die Länder zuständig, die die
       Quarantäne über Landesverordnungen regeln. Auf der Grundlage der
       RKI-Empfehlung werden die Spitzen von Bund und Ländern aber am Freitag
       voraussichtlich einen Beschluss fassen.
       
       Der Expertenrat der Bundesregierung wird am Dienstag auf einer
       Videokonferenz über aktuelle Fragen zur Corona-Pandemie beraten. Ob das
       Gremium eine Stellungnahme zur Quarantäne abgibt, ist aber noch offen, wie
       Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte. (afp)
       
       ## Verschiebung wegen mehreren Coronafällen
       
       Wegen mehrerer Corona-Erkrankungen – unter anderem ihres Vorsitzenden
       Alexander Dobrindt – hat die CSU-Landesgruppe im Bundestag ihre
       traditionelle Klausurtagung abgesagt. Die zweitägige Klausur, die an diesem
       Donnerstag und Freitag hätte stattfinden sollen, wird auf einen späteren
       Zeitpunkt verschoben. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur. (dpa)
       
       ## Ausbruch auf Forschungsstation in der Antarktis
       
       Auf einer Forschungsstation in der Antarktis hat es Berichten zufolge trotz
       strenger Vorsichtsmaßnahmen einen Corona-Ausbruch gegeben, von dem zwei
       Drittel des Teams betroffen sind. Seit dem 14. Dezember wurden demnach 16
       der 25 Mitarbeiter der Forschungsstation „Princess Elisabeth Antarctica“
       positiv getestet, wie die BBC unter Berufung auf die Trägerorganisation
       International Polar Foundation berichtete. Zuvor hatte das belgische
       Magazin Soir mag berichtet, drei zunächst positiv getestete Personen seien
       ausgeflogen worden, trotzdem habe sich das Virus weiter verbreitet. Die
       Krankheitsverläufe seien bislang alle mild.
       
       Die Situation sei „nicht dramatisch“, zitierte die BBC den Projektmanager
       Joseph Cheek von der in Brüssel ansässigen Forschungsstiftung. „Obwohl die
       Isolation unangenehm war für einige Mitglieder des Teams, die das Virus
       eingefangen haben, hat es unsere Arbeit an der Station im Allgemeinen nicht
       erheblich gestört“, sagte Cheek. Allen Mitarbeitern sei angeboten worden,
       am 12. Januar ausgeflogen zu werden, das habe aber niemand angenommen. Die
       Ankunft neuer Mitarbeiter wurde unterdessen ausgesetzt.
       
       Wie das Virus auf die Forschungsstation gelangte, war zunächst unklar. Alle
       Mitarbeiter seien mindestens zwei Mal geimpft und hätten sich vor ihrem
       Aufenthalt einer zehntägigen Quarantäne sowie mehreren PCR-Tests
       unterzogen, berichtete Soir mag. Vermutet wird demnach, dass es sich um die
       Omikron-Variante handelt, da die Mitarbeiter vor ihrem Einsatz einen
       Zwischenstopp in Südafrika gemacht hatten. (dpa)
       
       ## Mehr als 150.000 Menschen in Deutschland zum Jahresanfang geimpft
       
       Die Corona-Impfkampagne zieht im neuen Jahr langsam wieder an. Am Sonntag
       wurden in Deutschland mindestens 129.069 Impfungen verabreicht, wie aus
       Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervorgeht. Am Neujahrstag
       hatten sich demnach bundesweit gerade einmal 25.582 Menschen impfen lassen.
       
       Insgesamt wurden damit in den ersten beiden Tagen des neuen Jahres
       mindestens 154.651 Impfdosen verabreicht. Hinzu kommen aber in der Regel
       eine Reihe von Nachmeldungen. Auch über die Weihnachtstage vom 24. bis zum
       26. Dezember waren die Zahlen kurzzeitig deutlich zurückgegangen.
       
       Damit sind nun mindestens 59,2 Millionen Menschen in Deutschland zweifach
       geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das
       sind 71,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 32,3 Millionen Menschen
       (38,9 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Laut
       RKI wurden am Dienstag 103.738 Menschen geboostert, an Neujahr waren es
       21.041.
       
       Nicht geimpft sind laut RKI aktuell 21,5 Millionen Menschen in Deutschland,
       darunter 4,0 Millionen Kindern im Alter bis vier Jahren, für die bisher
       kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht.
       
       Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als
       Mindestimpfquoten zu verstehen sind, „da eine hundertprozentige Erfassung
       durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann“. Das Robert Koch-Institut
       geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf
       Prozentpunkte höher liegt. (dpa)
       
       ## Impfwoche in Berliner Clubs beginnt
       
       Die Berliner Clubszene hat eine Impfaktion gegen das Coronavirus begonnen.
       Seit Montag können sich Menschen im Sage Beach eine Impfung abholen, im
       Laufe der Woche kommen weitere Orte hinzu. Die Aktion sei „sehr gut
       angelaufen“, sagte der Sprecher der Clubcommission, Lutz Leichsenring. Von
       rund 4.500 Impfmöglichkeiten sei bereits die Hälfte der Termine reserviert.
       
       Wegen der Ausbreitung des Coronavirus gilt in Berlin derzeit ein
       Tanzverbot. Die Clubszene hatte schon mehrfach zum Impfen aufgerufen und im
       Sommer etwa die „Lange Nacht des Impfens“ organisiert. Dabei wurde Musik in
       einem Impfzentrum aufgelegt.
       
       „Wir wollen durch die Pandemie gemeinsam durchkommen und unseren Beitrag
       leisten“, sagte Leichsenring. Bei der Impfwoche machen auch die Clubs
       Mensch Meier,://about blank und der Klunkerkranich auf einem Parkdeck im
       Stadtteil Neukölln mit. Termine können online gebucht werden – für Erst-,
       Zweit- und auch Boosterimpfungen.
       
       Nach Angaben des Verbands sind derzeit viele Berliner Clubs geschlossen,
       weil sich der Betrieb wegen des Tanzverbots nicht lohnt. Natürlich seien
       sie nicht mit allen Entscheidungen der Politik glücklich, sagte
       Leichsenring. Clubs hätten eine wichtige soziale Funktion. Der Verband
       hatte in der Vergangenheit mehrfach dafür plädiert, das Tanzen mit
       PCR-Tests wieder zu ermöglichen. (dpa)
       
       ## Corona-Ausbruch bei Skilehrern
       
       Im österreichischen Bundesland Tirol ist es unter einer Gruppe von
       Skilehrern erneut zu einem gehäuften Auftreten von Corona-Infektionen
       gekommen. In St. Anton am Arlberg seien 17 Skilehrer einer Skischule
       positiv getestet und anschließend abgesondert worden, bestätigte das Land
       Tirol am Montag einen Bericht der Tiroler Tageszeitung. Zuvor waren bereits
       Skilehrer in Kirchberg als infiziert aufgefallen. Die Zahl der Infizierten
       erhöhte sich laut Bericht des Blattes in diesem Fall auf 25. Die Skilehrer
       hatten in einer gemeinsamen Unterkunft gewohnt.
       
       Im Bundesland Tirol lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei rund 430
       Coronafällen pro 100.000 Einwohnern und damit über dem österreichweiten
       Durchschnitt von etwa 250. (dpa)
       
       ## Geimpfte können nach Israel reisen
       
       Gegen das Coronavirus geimpfte Touristen dürfen vom 9. Januar an wieder
       nach Israel einreisen. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am
       Montag mit, Regierungschef Naftali Bennett habe dies mit den zuständigen
       Ministern für Äußeres, Inneres, Gesundheit, Tourismus und Transport
       vereinbart. Die Erlaubnis gelte nur für Einreisende aus Ländern, die nicht
       als Hochrisikogebiet eingestuft sind. Nach der Ankunft in Israel müssen
       Touristen für 24 Stunden oder bis zum Erhalt eines negativen PCR-Tests in
       Quarantäne.
       
       In Israel gelten als vollständig geimpft nur Menschen, bei denen nicht mehr
       als sechs Monate seit der zweiten Spritze vergangen sind, oder Menschen mit
       Booster-Impfung zur Auffrischung. Die Einreise ist auch für Genesene
       erlaubt.
       
       Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus
       hatte Israel Ende November wieder Einreisebeschränkungen für Ausländer
       verhängt. Diese sind jedoch nach Expertenansicht nicht mehr hilfreich, weil
       sich Omikron inzwischen auch innerhalb Israels stark ausbreitet.
       
       Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, die Zahl der
       neuen Coronafälle sei erstmals seit September wieder auf über 6.500
       gestiegen. Die Zahl der Schwerkranken stieg dagegen nur leicht auf 110.
       
       Israel startete am Montag eine Impfkampagne für über 60-Jährige und
       medizinisches Personal, die nun eine vierte Vakzindosis erhalten können.
       
       Nur rund 60 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig
       geimpft. 31 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun
       Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen. (dpa)
       
       ## Tino Sorge für lockerere Quarantäneregel
       
       Der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge hat sich dafür ausgesprochen, dass
       Personen mit Auffrischungsimpfungen ohne Corona-Symptome unter Auflagen
       nicht mehr in Quarantäne müssen. „Für Geboosterte ohne Symptome wäre es –
       kombiniert mit engmaschigen Tests – sogar denkbar, ganz auf eine Quarantäne
       zu verzichten“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Union der
       Nachrichtenagentur Reuters. „Die Quarantänezeit muss deutlich verkürzt
       werden – zumindest für vollständig Geimpfte“, fügt er hinzu. Kritische
       Bereiche des Gesundheitssystems sollten von solchen Erleichterungen aber
       ausgenommen sein. „Was bei Stromversorgern oder Behörden vertretbar sein
       mag, könnte im Krankenhaus oder Pflegeheim zu riskant sein“, betont der
       CDU-Politiker. (rtr)
       
       ## Forderung nach mehr Spielraum bei Quarantänepflicht
       
       Die Kommunen wünschen sich mehr Spielraum bei der Quarantänepflicht zur
       Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur wie etwa Feuerwehr,
       Wasserversorgung und Müllabfuhr. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen
       Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, verweist auf Vorschläge,
       geboosterte Beschäftigte von der Quarantänepflicht auszunehmen, wenn sie
       keine Krankheitssymptome zeigten. Bund und Länder müssten die
       Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Kommunen dies vor Ort entscheiden
       könnten. (rtr)
       
       ## Keine Schulschließungen in Frankreich
       
       Angesichts massiv steigender Infektionszahlen verzichtet Frankreich künftig
       auf das Schließen ganzer Schulklassen bei einzelnen Coronafällen. Das
       Bildungsministerium veröffentlichte die neuen Regeln am Sonntagabend wenige
       Stunden vor dem Schulstart nach den Weihnachtsferien. Zugleich gelten in
       Frankreich seit Montag verschärfte Coronavorschriften, etwa zum Tragen von
       Masken und zur Heimarbeit. Die Nationalversammlung debattiert ein Gesetz,
       das den Impfdruck erhöhen soll.
       
       Im Fall eines positiven Schülers muss künftig die gesamte Klasse getestet
       werden. Schüler mit negativem Testergebnis dürfen in die Klasse
       zurückkehren und müssen in den folgenden Tagen zwei weitere Selbsttests
       machen. Die bisherige Regel, dass eine Klasse ab drei Coronafällen
       geschlossen wird, gilt nicht mehr. Vor Beginn der Weihnachtsferien waren
       landesweit mehr als 3.000 Klassen geschlossen.
       
       In Frankreich liegt die Corona-Inzidenz inzwischen landesweit bei mehr als
       1.500 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Der Wissenschaftsrat
       hatte während der Ferien gewarnt, dass bis zu einem Drittel der Lehrkräfte
       bis Ende Januar infiziert oder Kontaktperson von Infizierten sein könnte.
       
       Auch jenseits der Schulen wurden die Quarantäneregeln in Frankreich
       deutlich gelockert. Vollständig geimpfte Corona-Infizierte müssen sich
       unabhängig von der Variante für sieben Tage isolieren. Sie können sich nach
       fünf Tagen durch einen negativen Antigen- oder PCR-Test freitesten. Für
       vollständig geimpfte Kontaktpersonen wurde die Pflicht zur Quarantäne
       aufgehoben.
       
       Verschärft wurde hingegen die Pflicht zum Homeoffice. Wer seiner Arbeit
       auch von zu Hause aus nachgehen kann, muss dies an mindestens drei Tagen in
       der Woche tun.
       
       In Paris und anderen Städten gilt wieder eine Maskenpflicht im Freien. In
       öffentlichen Transportmitteln und Geschäften müssen nun auch Kinder ab
       sechs Jahren Mund und Nase bedecken, bisher lag die Altersgrenze bei elf
       Jahren. In Zügen ist Essen und Trinken offiziell verboten, aber das
       Bahnunternehmen SNCF kündigte bereits an, auf langen Strecken und bei
       Kindern Nachsicht walten zu lassen.
       
       Die neuen Regeln betreffen auch die französische Institution des
       Kaffeetrinkens an der Bar. Wer Kaffee trinken möchte, muss fortan einen
       Sitzplatz haben (und den Kaffee entsprechend teurer bezahlen).
       
       Unterdessen befasst sich die Nationalversammlung mit dem bereits zwölften
       Gesetzentwurf zum Umgang mit der Pandemie. Der bisher geltende
       Gesundheitspass soll in einen Impfpass umgewandelt werden; dies entspricht
       dem Übergang von der 3G- zur 2G-Regel. Für den Besuch vieler öffentlicher
       Orte wird ein negativer Test nicht mehr ausreichen. Die Opposition hat
       bereits mehr als 700 Änderungsanträge eingereicht. (afp)
       
       ## Vierte Impfung besser planen
       
       Der Deutsche Städte- und Gemeindebund plädiert für eine frühzeitige
       Vorbereitung auf eine vierte Corona-Impfung. Diese werde sicherlich
       erforderlich sein, sagt Ralph Spiegler, Präsident des Städte- und
       Gemeindebundes und auch Vorsitzender der Bundesvereinigung kommunaler
       Spitzenverbände. Der Impfstoff müsse rechtzeitig beschafft werden. Auch
       Impfzentren müssten wieder öffnen. Die Frage einer generellen Impfpflicht
       sei ein rechtlich schwieriges Thema. Die Diskussion müsse aber geführt
       werden, mit zur Zeit noch offenem Ergebnis. (rtr)
       
       ## Wahid Faghir positiv auf Corona getestet
       
       Der VfB Stuttgart hat den fünften Coronafall in der Winterpause. Auch
       Offensivtalent Wahid Faghir sei infiziert, teilte der schwäbische
       Fußballbundesligist am Montag mit. Nach einem nicht eindeutigen Schnelltest
       ist der PCR-Test bei dem 18 Jahre alten Dänen positiv ausgefallen. Faghir
       zog sich damit vor dem Rückrundenauftakt in die häusliche Isolation zurück.
       
       Vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth am Samstag gehen Trainer
       Pellegrino Matarazzo die Alternativen aus. In den vergangenen Tagen waren
       auch Silas Katompa Mvumpa, Naouirou Ahamada sowie Konstantinos Mavropanos
       und Mateo Klimowicz positiv getestet worden. Der im Urlaub positiv
       getestete Verteidiger Mavropanos soll zeitnah aus Griechenland zurück nach
       Stuttgart kommen, Offensivspieler Klimowicz soll voraussichtlich am Freitag
       die Rückreise antreten. (dpa)
       
       ## Zwei PCR-Tests für Reisende nach Zypern
       
       Reisende nach Zypern müssen künftig zwei PCR-Tests machen – einen vor und
       einen unmittelbar nach der Einreise. Der erste PCR-Test darf zum Zeitpunkt
       der Ankunft höchstens 48 Stunden alt sein. Wer keine Drittimpfung hat, muss
       zudem 72 Stunden nach der Ankunft noch einen Antigen-Schnelltest machen.
       Ausgenommen sind Kinder unter zwölf Jahren. Die Tests müssen selbst bezahlt
       werden. Das sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde Zyperns der
       Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die neuen Maßnahmen gegen die
       Verbreitung der Omikron-Variante gelten ab Dienstagabend 23.00 Uhr Ortszeit
       (22.00 Uhr MEZ) sowohl für Geimpfte als auch Ungeimpfte.
       
       Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf Zypern waren in den
       vergangenen sieben Tagen rasant gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium
       mitteilte, waren am 2. Januar 3.538 Fälle registriert worden. Eine Woche
       zuvor hatte es noch 1.925 Fälle gegeben. Die neuen Maßnahmen gelten vorerst
       bis zum 15. Januar. Dann will die Regierung in Nikosia die Lage erneut
       prüfen, hieß es. (dpa)
       
       ## Omikron in Großbritannien vielfach bei über 50-Jährigen
       
       Die Omikron-Variante des Coronavirus verbreitet sich in Großbritannien nach
       Regierungsangaben zunehmend bei den über 50-Jährigen. Da die Impfquote in
       dieser Altersgruppe aber sehr hoch sei und 90 Prozent der Menschen über 50
       Jahren bereits eine Auffrischimpfung erhalten hätten, seien bislang keine
       weiteren Einschränkungen notwendig, sagt Bildungsminister Nadhim Zahawi. Am
       Mittwoch wolle die Regierung erneut über die Lage beraten. (rtr)
       
       ## Indien beginnt Jugendliche zu impfen
       
       Indien hat begonnen, seine 15- bis 18-Jährigen gegen Corona zu impfen. In
       dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land leben nach Angaben des
       UN-Kinderhilfswerks Unicef die meisten Jugendlichen der Welt. Zuletzt
       wurden 33.750 Coronafälle gemeldet, hieß es aus dem Gesundheitsministerium
       in Neu-Delhi am Montag.
       
       Geimpft werde auch in Schulen, berichteten indische Medien. Für die
       Jugendlichen solle der im Land breit genutzte und vor Ort entwickelte
       Totimpfstoff Covaxin verwendet werden. Ab kommende Woche soll es erstmals
       auch Booster-Impfungen geben – für Mitarbeitende im Gesundheitsbereich und
       gewisse ältere Menschen.
       
       Die Coronazahlen in Indien waren nach einer heftigen, tödlichen zweiten
       Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante im Frühjahr sehr tief
       gefallen. In den vergangenen Tagen stiegen die Tagesfallzahlen aber auf
       noch niedriger Basis deutlich. Untersuchungen während der vergangenen
       Monate zeigten, dass viele Inderinnen und Inder Antikörper im Blut hatten –
       entweder wegen einer durchgemachten Infektion, wegen der Impfung oder wegen
       beidem. (dpa)
       
       ## Dahmen sieht kürzere Quarantäneregeln kritisch
       
       Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sieht eine verkürzte
       Quarantäneregel für Menschen mit Booster-Impfung teilweise kritisch. „Die
       Krankenschwester, die dann infiziert den Schlaganfall- oder
       Herzinfarktpatienten noch anstecken könnte, durch eine verkürzte Quarantäne
       zu einem Risiko für die Ausbreitung dieser Omikron-Welle zu machen, das
       halte ich im Moment noch nicht für einen richtigen Weg“, sagt Dahmen den
       Sendern RTL und ntv. Man könne jedoch über verkürzte Quarantänezeiten für
       geimpfte und geboosterte Menschen nachdenken, die in der kritischen
       Infrastruktur wie Wasserwerken arbeiteten. (rtr)
       
       ## Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 232,4
       
       Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 18.518
       Coronaneuinfektionen. Das sind 4.610 Fälle mehr als am Montag vor einer
       Woche, als 13.908 Positivtests gemeldet wurden. Die bundesweite
       Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 232,4 von 222,7 am Vortag. 68 weitere
       Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl
       der gemeldeten Todesfälle auf 112.223. Insgesamt fielen in Deutschland
       bislang mehr als 7,2 Millionen Coronatests positiv aus. Das RKI weist
       darauf hin, dass zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach
       vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.
       
       Die Zahl der Neuinfektion nimmt anders als in den vergangenen Wochen nun
       vor allem im Norden des Landes und dort in den Stadtstaaten deutlich zu.
       Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 468,6 den höchsten Wert,
       Hamburg liegt bei 397,2. Grund könnte die [1][Ausbreitung der hoch
       ansteckenden Omikron-Virus-Variante] sein. Die niedrigste Inzidenz weist
       Rheinland-Pfalz mit 161,3 auf.
       
       Eine Mehrheit der Bundesbürger misstraut einer Umfrage zufolge den
       derzeitigen Coronazahlen, die das Infektionsgeschehen in Deutschland
       abbilden. Laut einer repräsentativen Insa-Umfrage der Zeitung Bild
       verneinen 57 Prozent der Teilnehmer die Frage, ob sie den offiziellen
       Infektionszahlen noch vertrauen. Nur 32 Prozent glauben, dass die Daten des
       Robert Koch-Instituts stimmen. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent ist
       aktuell mit dem Coronakrisenmanagement der Bundesregierung nicht zufrieden.
       41 Prozent sind hingegen damit zufrieden. 58 Prozent der Befragten sprechen
       sich für eine allgemeine Impfpflicht aus, 34 Prozent von ihnen lehnen diese
       ab. (rtr)
       
       ## US-Verteidigungsminister Austin hat Corona
       
       US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist mit leichten Symptomen positiv
       auf Covid-19 getestet. „Wie mir mein Arzt erklärte, haben mein
       vollständiger Impfstatus – und die Auffrischungsimpfung, die ich Anfang
       Oktober erhalten habe – dazu geführt, dass die Infektion viel milder
       verläuft“, sagt Austin. Er habe Präsident Joe Biden das letzte Mal am 21.
       Dezember getroffen, mehr als eine Woche bevor er die ersten Symptome
       verspürt habe. (rtr)
       
       ## Besprechungen über kürze Quarantäne
       
       [2][Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)] rechnet mit einer schnellen
       Entscheidung über eine Verkürzung der Quarantänefristen bei
       Corona-Infektionen. Um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu groß werde,
       werde es bei der Bund-Länder-Runde am Freitag „auf jeden Fall neue
       Beschlüsse geben“, kündigte Lauterbach am Sonntagabend im Interview von
       RTL/ntv an. Dabei gehe es um eine Änderung der Quarantäneverordnung, aber
       auch um die Frage, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien.
       
       Ob Lauterbach nur eine Verkürzung der Quarantänefristen für Kontaktpersonen
       oder sogar kürzere Isolationszeiten für Infizierte erwägt, blieb offen.
       Geklärt werden müsse unter anderem, inwieweit die [3][Fristen für Menschen
       mit Auffrischungsimpfung] geändert werden könnten, sagte er. Bayerns
       Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte kürzlich eine Befreiung
       von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen ins Gespräch gebracht.
       
       Bund und Länder wollen sich am 7. Januar zu einer neuen Schaltkonferenz
       treffen, um die weitere Strategie zu beraten. Lauterbach machte deutlich,
       dass angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante in
       Deutschland Eile geboten sei.
       
       Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor Weihnachten vor einer
       extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen
       Infrastruktur wie Kliniken, Feuerwehr oder Stromversorgung gewarnt, sollten
       viele Menschen zeitgleich krank werden oder in Quarantäne müssen.
       
       Mit Ausbreitung der Omikron-Variante wächst die Gefahr, dass auch die Zahl
       von Quarantäne-Anordnungen bei Kontaktpersonen von Infizierten stark
       steigt. Denn anders als bei anderen Corona-Varianten ist aus Sicht des
       Robert Koch-Instituts (RKI) eine Quarantäne bei Vorliegen von Omikron immer
       empfohlen – und zwar „auch für vollständig geimpfte und genesene
       Kontaktpersonen“.
       
       Großbritannien und die USA haben bereits die Dauer für Infizierte ohne
       Symptome verkürzt, um akutem Personalmangel in Bereichen vorzubeugen, die
       für Grundversorgung und Sicherheit nötig sind. Spanien und Portugal
       verkürzten die Quarantänedauer für symptomlose Infizierte von zehn auf
       sieben Tage. Eine Rolle spielen dabei auch Indizien, dass Omikron seltener
       zu schweren Krankheitsverläufen führen dürfte.
       
       „Omikron ist anders als frühere Varianten – darum müssen auch die
       Quarantäneregeln angepasst werden“, sagte der gesundheitspolitische
       Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), der Welt. „Wir
       erwarten eine neue Dynamik mit sehr vielen, aber eben auch vielen milden
       Corona-Infektionen.“(dpa)
       
       ## Tausende bei verbotener Coronademo in Amsterdam
       
       Rund 10.000 Menschen haben in Amsterdam bei einer verbotenen Demonstration
       gegen die Coronapolitik der niederländischen Regierung protestiert. Die
       Polizei löste die Kundgebung vor dem Rijksmuseum am Sonntag auf, es kam zu
       gewalttätigen Auseinandersetzungen. 30 Teilnehmer seien festgenommen
       worden, teilte die Polizei am Abend mit. Ihnen werde unter anderem Störung
       der öffentlichen Ordnung, Misshandlung oder unerlaubter Waffenbesitz
       vorgeworfen.
       
       Vier Beamte seien verletzt worden, als mehrere Demonstranten versuchten,
       eine Blockade der Bereitschaftspolizei unweit des Museumsplatzes zu
       durchbrechen. Die Niederlande befinden sich wegen der raschen Verbreitung
       der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus in einem harten
       Lockdown, der noch bis mindestens Mitte Januar dauern soll.
       
       Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Polizisten mit Schlagstöcken gegen
       eine Gruppe von Frauen und Männern vorgingen. Gegen Demonstranten, die sich
       weigerten, den Platz zu verlassen, seien Polizisten auf Pferden
       vorgegangen, teilte die Polizei mit. Der öffentlich-rechtliche Sender NOS
       berichtete, es habe zunächst keine Informationen über verletzte
       Demonstranten gegeben.
       
       Die Auseinandersetzungen hatten am Nachmittag auf dem zentralen Platz vor
       dem Rijksmuseum begonnen. Eine Gruppe von ganz in Weiß gekleideten Personen
       skandierte den Slogan „Dies ist hier keine Diktatur“. Amsterdams
       Bürgermeisterin Femke Halsema von der Partei GroenLinks (GrünLinks) ordnete
       die Räumung des von Hundertschaften der Bereitschaftspolizei umstellten
       Areals an.
       
       Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, zogen die meisten Demonstranten
       daraufhin durch Teile der Innenstadt zu dem weiter entfernten
       Westerpark-Viertel. Dort nahmen viele von ihnen an einer genehmigten
       Kundgebung der rechtspopulistischen Partei Forum für Demokratie teil.
       Später zogen mehrere Hundert Menschen zurück zum Museumsplatz. Den Angaben
       zufolge verließen sie ihn friedlich nach ihrer Zusammenkunft, die die
       Organisatoren als gemeinsames „Kaffeetrinken“ bezeichneten. (dpa)
       
       ## Bundesvereinigung Lebenshilfe für Impfpflicht für alle
       
       Die Bundesvereinigung Lebenshilfe dringt auf eine allgemeine
       Corona-Impfpflicht. Dies würde den Schutz von Menschen mit Behinderung und
       deren Versorgung und Betreuung in der Pandemie verbessern, sagte die
       Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Ulla Schmidt, dem Evangelischen
       Pressedienst (epd). „Eine allgemeine Impfpflicht bedeutet für Behinderte
       mehr Teilhabe, mehr Bewegungsfreiheit und mehr Lebensqualität bei gutem
       Infektionsschutz.“
       
       Die frühere SPD-Bundesgesundheitsministerin unterstrich, Solidarität dürfe
       nicht nur vom Pflege- und Klinikpersonal verlangt werden. Vielmehr müsse
       die gesamte Gesellschaft sich solidarisch zeigen gegenüber den in der
       Pandemie besonders Verletzlichen.
       
       Zugleich appellierte Schmidt an den Bund, die durch die Coronapandemie
       ausgesetzte Rekrutierung von Fachkräften etwa aus Mexiko oder den
       Balkan-Staaten wieder aufzunehmen. „Der Fachkräftemangel bereitet auch der
       Behindertenhilfe Sorgen“, sagte sie. Aktuell fielen in den integrativen
       Einrichtungen viele ausländische Kräfte wegen Reise- oder
       Rückkehrbeschränkungen aus.
       
       Schmidt, die nicht mehr dem neuen Bundestag angehört, ist seit 2012
       Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe. Von 2001 bis 2009 war
       die SPD-Politikerin Bundesgesundheitsministerin. (epd)
       
       ## Zu wenig Raum für Trauer
       
       Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette
       Kurschus, mahnt dazu, die Toten in der Pandemie nicht zu vergessen.
       „Zurzeit ist für Trauer eindeutig zu wenig Raum. Immer wieder hält uns eine
       neue Infektionswelle in Atem, eine neue Virusvariante“, sagte Kurschus dem
       RedaktionsNetzwerk Deutschland. Eine Gesellschaft dürfe ihre Toten nicht
       vergessen.
       
       Kurschus nannte die „Trauerwelle nach den Corona-Wellen“ eine „große
       Aufgabe für unsere Gesellschaft“. Bei den öffentlichen Feiern zum Gedenken
       an die Corona-Toten sei deutlich geworden, wie unverzichtbar kollektives
       Erinnern und Trauern seien. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in
       Deutschland bislang mehr als 112.000 Menschen im Zusammenhang mit dem
       Coronavirus gestorben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am 18.
       April vergangenen Jahres in Berlin eine zentrale Gedenkfeier für die in der
       Pandemie Verstorbenen ausgerichtet.
       
       Vom politischen Krisenmanagement wünscht sich die EKD-Ratsvorsitzende eine
       deutliche Kommunikation. „Wir brauchen aus meiner Sicht klare, realistische
       Ansagen und weniger Alarmismus, der verhindern soll, dass wir leichtsinnig
       und nachlässig werden. Alarmismus schürt Angst und macht schlechte
       Stimmung“, sagte die westfälische Präses Kurschus, die seit dem vergangenen
       November an der Spitze der EKD steht. Hilfreicher sei es aus ihrer Sicht,
       „Ziele zu setzen und plausible Szenarien aufzuzeigen, wie wir diese Ziele
       gemeinsam erreichen können. Alle sollten wissen: Wenn sich alle miteinander
       besonnen und umsichtig verhalten, werden wir die Pandemie bestehen.“ (epd)
       
       3 Jan 2022
       
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