# taz.de -- Aussageverweigerung nach US-Kapitolsturm: Steve Bannon droht Anklage
       
       > Steve Bannon will nicht vor dem U-Ausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol
       > aussagen. Eine Geld- oder sogar Haftstrafe könnte die Folge sein.
       
 (IMG) Bild: Ist am Donnerstag trotz Vorladung nicht erschienen: Steve Bannon
       
       Washington afp | Weil er eine Aussage vor dem US-Kongress zur
       Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar verweigert, drohen dem
       rechtspopulistischen Strategen Steve Bannon strafrechtliche Konsequenzen.
       Der frühere Berater von Ex-Präsident Donald Trump erschien am Donnerstag
       trotz einer Vorladung nicht vor einem parlamentarischen
       Untersuchungsausschuss zum 6. Januar.
       
       Der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson erklärte daraufhin, das Gremium
       werde ein solches Verhalten nicht „tolerieren“. Der Demokrat kündigte ein
       Verfahren wegen Behinderung des Kongresses gegen Bannon an.
       
       Der Ausschuss wird sich damit zunächst am Dienstag befassen. Dann müsste
       das Repräsentantenhaus im Plenum beschließen, eine Art Anzeige gegen Bannon
       an das Justizministerium zu überstellen. Dieses müsste dann über eine
       Anklage gegen den 67-Jährigen entscheiden. Bannon drohen theoretisch bis zu
       zwölf Monate Haft, wahrscheinlicher wäre aber eine Geldstrafe.
       
       Radikale Trump-Anhänger [1][hatten das Kapitol im Januar gestürmt], als
       dort der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom
       3. November zertifiziert werden sollte. Fünf Menschen kamen ums Leben.
       
       ## Trump fordert Aussageverweigerung
       
       Das von Bidens Demokraten kontrollierte [2][Repräsentantenhaus richtete in
       der Folge einen Untersuchungsausschuss] ein, um die Hintergründe der
       Kapitol-Erstürmung aufzudecken. Unter anderem sollen frühere Mitarbeiter
       des Republikaners befragt werden, neben Bannon auch Trumps früherer
       Stabschef Mark Meadows.
       
       Trump verlangt von ihnen aber, die Aussage zu verweigern. Der Ex-Präsident
       nimmt für sich ein sogenanntes Exekutivprivileg in Anspruch, das es ihm
       erlauben würde, gewisse Informationen zurückzuhalten. Die Demokraten
       argumentieren, dieses Vorrecht bestehe nur für amtierende, nicht aber für
       frühere Präsidenten.
       
       Trump hat seine Wahlniederlage gegen Biden bis heute nicht anerkannt. Der
       75-Jährige verbreitet nach wie vor die Falschbehauptung, er sei durch
       massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. Der
       Rechtspopulist, der sich bei der Parteibasis nach wie vor großer
       Beliebtheit erfreut, flirtet immer wieder öffentlich mit einer möglichen
       Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024.
       
       15 Oct 2021
       
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