# taz.de -- Parteiensprech im Wahlkampf: Machen, machen, machen
       
       > Ein Tag im Leben eines Reporters, dem es gelingt, ein Angebot an die
       > ganze Breite der Familie zu machen. Nahbar, mitnehmend und auf Augenhöhe.
       
 (IMG) Bild: Nach 30 Minuten im Berliner Verkehr ist klar: Wir brauchen die Mobilitätswende!
       
       6.30 Uhr, der Smartphone-Wecker bimmelt. Ein neuer Tag im
       Modernisierungsjahrzehnt. Wieder eine Chance, neu zu denken, ungewöhnliche
       Allianzen zu schließen und ausgetretene Pfade zu verlassen. Schon beim
       Frühstück gelingt es mir, mich mitnehmend, nahbar und auf Augenhöhe zu
       präsentieren. Bei der Befüllung der Schulbrot-Box mache ich ein Angebot an
       die Breite der Familie.
       
       Angesichts der vereinzelten Kritik („Nicht schon wieder Gurke!“) gilt es,
       mit Inhalten zu überzeugen. Die Salatgurke, das weiß jeder, ist der
       Kraftriegel des kleinen Mannes. Wurstbrot und Gurke, es braucht eine kluge
       Balance. Bin offen für Wandel, aber wir dürfen das Sicherheitsbedürfnis der
       Menschen nicht vergessen. Nebenher Ticker lesen und ein, zwei Thesen auf
       Twitter raushauen.
       
       Denn: Es ist wichtig, eine Einladung an die ganze Gesellschaft zu
       formulieren, bevor auf der Fahrt in die Redaktion der Mobilitätsturbo
       gezündet wird. Bin nach gut 30 Minuten Radfahrt durch Berlin sicher: Eine
       bessere und sicherere Radinfrastruktur motiviert noch mehr Menschen
       umzusteigen! Veränderung ist möglich, wir müssen sie nur wollen. Zukunft
       passiert nicht, sie wird gemacht. Und ja, wir brauchen ein
       Entfesselungspaket für den ÖPNV, grünen Wasserstoff, Technologieoffenheit,
       und zwar alles gleichzeitig, die Chinesen machen es vor.
       
       Megastarker Auftritt von mir 
       
       Konferenz in der taz, es geht um die Planung der Berichterstattung zur
       Bundestagswahl. Wie immer Genörgel. Aber das ist die Minderheit. Unser
       Motto muss sein: Raus aus der Nische! Setze auf der
       Veränderungsbereitschaft auf, die ich überall im Raum spüre. Wir müssen ins
       Machen kommen, ein echter Aufbruch ist nötig und ein Weiter-So können wir
       uns nicht leisten. Kolleg:innen, kommt endlich auf Ballhöhe mit der
       Wirklichkeit!
       
       Will mich nicht loben, aber megastarker Auftritt von mir. Auf den Punkt,
       dynamisch, erfrischend, aber trotzdem zuhörend, kurz: kanzlertauglich. Die
       Trendwende ist da. Danach: Machen, machen, machen. Was verteilt werden
       soll, muss erst erarbeitet werden. Kommentar zu Wahlkampf-Floskeln
       schreiben, Leserbriefe beantworten, Podcast planen, Einkaufen bei Edeka,
       Abendbrot. Gehe mit dem guten Gefühl ins Bett, starke Impulse für eine
       Gesellschaft des Respekts gesetzt zu haben.
       
       Bleibt nur eine Frage: Was mache ich eigentlich nach dem 26. September?
       
       23 Sep 2021
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrich Schulte
       
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