# taz.de -- Toiletten für Frauen müssen bleiben: Lieber allein auf Klo
       
       > In Hamburg wurde eine öffentliche Toilette für Frauen zum Unisex-Klo
       > umgebaut – ohne Ersatz. Das ist falsch, weil Frauen Schutzräume behalten
       > müssen.
       
 (IMG) Bild: Wo gehts zum Klo? Und mit wem?
       
       Im Zug oder Flugzeug gibt es keine Toiletten für Männer und Frauen. Es gibt
       einfach ein ekliges Metallklo, über dessen Rand alle Geschlechter pinkeln
       und vor dem wir unsere Körper verdrehen, um ja nichts mit der Haut zu
       berühren. Wenn es also in Transportmitteln funktioniert, gehen
       Unisex-Toiletten überall, oder nicht?
       
       Trans*-Personen und Menschen, die sich als divers identifizieren, machen
       auf nach Geschlechtern getrennten Toiletten oft diskriminierende
       Erfahrungen. Menschen sagen ihnen, dass sie im falschen Raum stehen. Das
       ist verletzend und zermürbend. Es ist also auf jeden Fall richtig, [1][bei
       Neu- oder Umbauten auch Unisex-Toiletten] einzuplanen. Wichtig ist
       allerdings das „auch“.
       
       In Flugzeugen und Zügen funktionieren Unisex-Toiletten, weil sie ein
       einzelner, abgeschlossener Raum sind. Frauen und Männer halten sich eben
       gerade nicht gemeinsam darin auf. Und dabei geht es gar nicht mal um Scham,
       sondern darum, dass Frauentoiletten auch ein Schutzraum sind. Viele Frauen
       machen im öffentlichen Raum Erfahrungen mit übergriffigen Männern. Das
       können Catcalls sein oder auch körperliche Grenzüberschreitungen. Auf dem
       Klo sind Frauen besonders vulnerabel.
       
       Ein Beispiel: Ich möchte mir nachts nicht mit Männern die Bahnhofstoilette
       teilen. Frauen sollten die Wahl haben. Wenn es sie nicht stört, können sie
       ein Unisex-Klo benutzen, wenn aber doch, muss in der unmittelbaren Nähe ein
       Raum nur für Frauen erreichbar sein.
       
       Die öffentliche Toilette an der Außenalster ist so ein Fall, in dem es
       offenbar nicht möglich war, ein Frauen-, ein Männer- und ein separates
       Unisex-Klo zu bauen. Wenn Parteien wie die Linke daran Kritik äußern,
       klingt das aus der Zeit gefallen. Es ist dennoch richtig. [2][Nicht allein
       von einer Party nach Hause gehen] zu können, ist für Frauen und Mädchen
       Normalität. Nicht allein auf eine öffentliche Toilette gehen zu können,
       dann der nächste Schritt. Unisex-Toiletten sind immer dann richtig, wenn
       sie eine Ergänzung sind, aber nicht als Ersatz für Frauenräume. Die Stadt
       Hamburg sollte die Toilette zurückbauen.
       
       30 Jul 2021
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
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