# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Bundesliga wieder vor Publikum
       
       > Die Politik erlaubt für die nächste Saison Fußballspiele vor maximal
       > 25.000 Zuschauer:innen. Biontechs Vakzin ist wohl weniger effektiv gegen
       > die Delta-Variante als gedacht.
       
 (IMG) Bild: Ab der kommenden Bundesligasaison dürfen unter bestimmten Voraussetzungen wieder echte Fans ins Stadion
       
       ## Grünes Licht für Publikum bei Bundesliga
       
       Die Fußballfans dürfen sich auf eine Stadionrückkehr in der kommenden
       Bundesligasaison freuen. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 sollen unter
       bestimmten Voraussetzungen maximal 25.000 Zuschauer:innen die Spiele im
       deutschen Profifußball verfolgen dürfen. Diesen Beschluss fassten am
       Dienstag die Chef:innen der Staats- und Senatskanzleien.
       
       Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden, wobei
       die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25.000 gedeckelt ist. Eine
       Ausnahme: Rekordmeister Bayern München darf in der heimischen Allianz Arena
       vor höchstens 20.000 Fans spielen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante,
       steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren
       Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der
       Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von
       höchstens 35 Prozent erlaubt.
       
       Grundvoraussetzung für die Zuschauerrückkehr ist die Freigabe durch die
       zuständigen Behörden. Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die
       nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei
       einer Inzidenz von 50. Personen, die nicht geimpft oder nach einer
       Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Coronatest vorlegen.
       Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.
       (dpa)
       
       ## Israel tauscht Impfstoff mit Südkorea
       
       Israel sendet 700.000 Corona-Impfdosen nach Südkorea. Dies sei Teil eines
       Tauschgeschäfts, mit dem Lücken bei der Impfstoffversorgung geschlossen
       werden sollten, sagte Ministerpräsident Naftali Bennett am Dienstag.
       Zunächst solle Südkorea mehr Menschen impfen können. Im September werde das
       Land dann die gleiche Menge Impfstoff Israel zur Verfügung stellen.
       
       Bennett sagte, er habe das erste Abkommen dieser Art zwischen Israel und
       einem anderen Land persönlich mit Pfizer-Chef Albert Burla ausgehandelt.
       Die Impfstoffe aus Israel müssten nach der Ankunft in Südkorea noch
       getestet werden. Die Regierung in Südkorea äußerte sich zunächst nicht.
       
       Vor wenigen Wochen hatte die palästinensische Autonomiebehörde ein Abkommen
       mit Israel abgesagt, das die Lieferung von einer Million Impfdosen in die
       Autonomiegebiete vorsah. Zur Begründung erklärte die Autonomiebehörde, die
       Impfstoffe entsprächen nicht ihren Standards und die Zeit bis zum
       Verfallsdatum sei zu kurz. (ap)
       
       ## Deutsche für Aufhebung von Coronaregeln für Geimpfte
       
       Eine knappe Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage des
       Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge eine Aufhebung aller
       Coronaregeln für vollständig Geimpfte ab September. In der am Dienstag
       veröffentlichen Befragung sprachen sich 51 Prozent dafür aus, 39 Prozent
       lehnten dies ab. 11 Prozent machten keine Angaben.
       
       In der Altersgruppe zwischen 18 und 33 Jahren sprachen sich nur 33 Prozent
       für die Aufhebung der Corona-Auflagen für Geimpfte ab September aus. In
       allen anderen Altersgruppen lag die Zustimmung etwas über 50 Prozent.
       Bislang sind etwas mehr 38 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig
       geimpft. (dpa)
       
       ## Indien: Kochsalzlösung statt Impfstoff gespritzt
       
       Eine Privatklinik in der indischen Metropole Mumbai soll mehr als 2.000
       Menschen statt des erhofften Corona-Impfstoffs eine andere Flüssigkeit
       gespritzt haben. Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen davon aus,
       dass es sich dabei um eine Kochsalzlösung gehandelt habe, wie ein Sprecher
       der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. Man habe die beiden
       Klinikbesitzer und acht mutmaßliche Komplizen festgenommen. Die Suche nach
       weiteren Verdächtigen laufe noch.
       
       Die mutmaßlichen Betrüger sollen auf Anfrage von
       Nachbarschaftsorganisationen und Arbeitgebern Impfcamps vor Ort organisiert
       haben. Für eine Dosis des versprochenen Astrazeneca-Impfstoffs hätten sie
       zumindest von einigen der mehr als 2000 Impfwilligen umgerechnet rund 14
       Euro verlangt.
       
       In Indien dürfen Privatkliniken selbst Impfstoff kaufen und ihn
       Impfwilligen gegen Geld spritzen. In staatlichen Krankenhäusern ist das
       Impfen gratis. Der mutmaßliche Betrug in Mumbai sei aufgefallen, nachdem
       keiner der rund 300 Bewohner eines Häuserkomplexes nach der vermeintlichen
       Impfung vorige Woche Symptome wie Fieber gespürt habe. (rtr)
       
       ## Biontech verliert an Wirksamkeit gegen Delta-Variante
       
       Israelischen Forscher:innen zufolge wirkt der von Biontech und Pfizer
       zusammen entwickelte Impfstoff nicht so gut gegen die [1][Delta-Variante
       des Coronavirus] wie zunächst angenommen. Das Gesundheitsministerium in
       Israel erklärt, dass der Impfstoff noch beträchtlich wirksam sei, um
       schwere Symptome oder Krankenhausaufenthalte nach einer
       Coronavirusinfektion zu vermeiden. Das Vakzin sei jedoch bei der Vorbeugung
       einer Infektion weniger effektiv geworden.
       
       Ein Pfizer-Sprecher lehnte einen Kommentar zu den Daten aus Israel ab. Die
       vom Vakzin erzeugten Antikörper seien immer noch in der Lage, alle
       getesteten Varianten wie Delta wenngleich mit einer geringeren Stärke zu
       neutralisieren, ergänzte der Sprecher. (rtr)
       
       ## Regeln für Großbritannien und Portugal werden gelockert
       
       Die Bundesregierung lockert für einige Länder die wegen der Verbreitung
       besonders ansteckender Coronavarianten verhängten Einreisebeschränkungen.
       Dazu zählten Portugal, Großbritannien, Nordirland, Russland, Indien und
       Nepal, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag mit. Ab Mittwoch
       würden die Länder jeweils vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet
       zurückgestuft.
       
       Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt damit die Quarantänepflicht
       komplett, für alle anderen Reisenden wird sie verkürzt. (rtr)
       
       ## Montgomery: Herdenimmunität kurzfristig nicht erreichbar
       
       Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, ist der
       Meinung, dass eine Herdenimmunität kurzfristig nicht zu erreichen ist.
       „Menschen, die skeptisch sind, müssen wir überzeugen. Die zehn Prozent, die
       sich ums Verrecken nicht impfen lassen wollen, werden ihre Immunität
       erreichen, indem sie eine Erkrankung durchmachen“, sagt Montgomery den
       Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge.
       
       Für eine Herdenimmunität müsse der Anteil der Geimpften bei 85 Prozent
       liegen. Der Schlüssel zum Erfolg sei eine möglichst hohe Durchimpfung der
       Bevölkerung, so Montgomery, dafür müsse man Anreize setzen. (rtr)
       
       ## Letzte Coronaregeln in England fallen
       
       Trotz steigender Infektionszahlen sollen in England ab dem 19. Juli die
       meisten Coronabeschränkungen wegfallen. Der britische Regierungschef Boris
       Johnson kündigte am Montag die Aufhebung der Abstandsregeln und der
       Maskenpflicht an. „Wir werden von den rechtlichen Beschränkungen abrücken
       und es den Menschen ermöglichen, ihre eigene Entscheidung zu treffen“,
       sagte der Premier. Er setze auf die „persönliche Verantwortung“ der
       Engländer, empfehle aber, „vorsichtig zu bleiben“.
       
       Als Zeichen der Rückkehr zu einer gewissen Normalität solle in zwei Wochen
       zudem die Empfehlung zum Homeoffice aufgehoben werden, kündigte Johnson an.
       Theater und Sportstadien könnten wieder alle Plätze besetzen und
       Diskotheken wieder öffnen. Johnson baute sich allerdings eine kleine
       Umkehrmöglichkeit bei weiter steigenden Fallzahlen ein: Die Entscheidungen
       sollen am 12. Juli nochmals offiziell bestätigt werden. Die Regierung in
       London hat in Gesundheitsfragen nur für England das Sagen, Schottland und
       Wales entscheiden eigenständig.
       
       In Großbritannien waren die Infektionszahlen wegen der sich rasch
       ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus zuletzt wieder stark
       angestiegen – auf fast 30.000 Fälle pro Tag. Die Regierung hatte die
       ursprünglich schon für den 21. Juni geplante Aufhebung aller
       Coronamaßnahmen in England deshalb [2][zunächst um vier Wochen verschoben.]
       
       „Diese Pandemie ist noch lange nicht vorbei, sie wird auch nach dem 19.
       nicht vorbei sein“, warnte Johnson und stimmte die Bevölkerung darauf ein,
       dass es weitere Coronatote geben werde. Unter den aktuellen Umständen
       „würden wir normalerweise wieder dichtmachen müssen“, sagte der Premier.
       Der einzige Grund, weshalb es aber nun weiter vorangehe, sei „die
       anhaltende Wirkung der Impfkampagne“. (afp)
       
       ## Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt leicht
       
       Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 440 neue Positivtests. Das sind 36
       mehr als am Montag vor einer Woche, als 404 Neuinfektionen gemeldet wurden.
       Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 4,9 von 5,0 am Vortag. Der Wert gibt an,
       wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben
       Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 31 Menschen starben im
       Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten
       Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.062. Insgesamt fielen in Deutschland
       bislang mehr als 3,7 Millionen Coronatests positiv aus.
       
       6 Jul 2021
       
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