# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Abrechnungsbetrug auch in Bayern
       
       > Der Abrechnungsbetrug von Coronatests weitet sich auf Bayern aus.
       > Tschechien lässt Geimpfte aus Deutschland wieder ins Land. Inzidenz
       > hierzulande sinkt.
       
 (IMG) Bild: Coronatest am Flughafen in München
       
       ## Auch in Bayern wurde falsch abgerechnet
       
       In Bayern ermitteln Behörden wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei
       Coronatests. Dem Gesundheitsministerium sei „konkret ein Fall bekannt, in
       dem die Behörden ermitteln“, sagte ein Ministeriumssprecher am Sonntag in
       München. Um welche Teststelle es sich handelt, wollte er „wegen des
       laufenden Ermittlungsverfahrens und der noch geltenden Unschuldsvermutung“
       nicht sagen.
       
       Zuvor waren Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen wegen des Verdachts auf
       Abrechnungsbetrug bekannt geworden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
       (CDU) kündigte daraufhin „stichprobenartig mehr Kontrollen“ an. „Egal ob
       bei Masken oder beim Testen – jeder, der die Pandemie nutzt, um sich
       kriminell zu bereichern, sollte sich schämen“, schrieb der Minister im
       Kurznachrichtendienst Twitter. (dpa)
       
       Geimpfe aus Deutschland dürfen wieder nach Tschechien 
       
       Tschechien lässt Urlauber aus Deutschland, die gegen Corona geimpft sind,
       von Dienstag an wieder ins Land – auch ohne vollständigen Schutz.
       Voraussetzung ist, dass die erste Spritze mindestens drei Wochen
       zurückliegt. Dies geht aus einer neuen Verordnung des
       Gesundheitsministeriums hervor, die am Samstag in Prag veröffentlicht
       wurde. Der Impfnachweis muss in englischer Sprache vorliegen. Zudem muss
       die Einreise online angemeldet werden. Die neuen Regeln gelten auch für
       Touristen aus Kroatien, Ungarn, Polen, Österreich, der Slowakei und
       Slowenien.
       
       Für Ungeimpfte bleibt die Einreise ohne triftigen Grund untersagt, mit
       Ausnahme des sogenannten kleinen Grenzverkehrs. Tschechien gehörte
       zeitweise zu den von der Pandemie am stärksten betroffenen Ländern
       weltweit. Inzwischen hat sich die Lage sehr gebessert. Nach Angaben des
       Gesundheitsministerium von Samstag gab es 454 registrierte Neuinfektionen
       binnen eines Tages – der niedrigste Wert seit Ende August. Die
       Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
       Einwohner binnen einer Woche – lag am Samstag bei 32.
       
       Deutschland stuft Tschechien dennoch als Risikogebiet ein und hat eine
       Reisewarnung ausgesprochen. (dpa)
       
       ## Weiter sinkende Inzidenz
       
       Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert 3.852 Neuinfektionen binnen 24
       Stunden. Das sind 2.862 Fälle weniger als eine Woche zuvor. 56 weitere
       Menschen starben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf
       35,2. Am Tag zuvor betrug der Wert 37,6. Insgesamt wurden in Deutschland
       bislang mehr als 3,68 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus
       getestet, 88.406 Menschen starben. (rtr)
       
       ## Homeoffice soll bestehen bleiben
       
       Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine von der Wirtschaft geforderte
       frühzeitige Aufhebung der Homeofficepflicht ab. „Jetzt dürfen wir nicht
       leichtsinnig werden. Das Virus ist noch nicht besiegt“, sagte Scholz der
       Bild am Sonntag laut eines Vorabberichts. Das aus Infektionsschutzgründen
       erlassene Gebot, von zu Hause aus zu arbeiten, solle bis zum 30. Juni
       gelten.
       
       Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert als Lehre
       aus der Coronaviruspandemie, zukünftig in vielen Bereichen autarker zu
       werden. „Produktionskapazitäten, Forschungseinrichtungen, Medikamente – all
       das muss in einem ausreichenden Maß in Deutschland bereitstehen“, sagte der
       CDU-Politiker der Welt am Sonntag. Deutschland müsse Produktionskapazitäten
       aus Asien zurückholen und dafür auch bereit sein, unter seinen
       Hochlohnbedingungen mehr Geld auszugeben. „Es kann nicht sein, dass wir auf
       pharmazeutische Zusatzstoffe, Masken oder Medikamente warten müssen, weil
       aus Asien aufgrund der Pandemie nicht mehr ausreichend geliefert werden
       kann“, so Haseloff. (rtr)
       
       ## Neue Virusvariante in Ho-Chi-Minh-Stadt
       
       Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Vietnam
       verschärft Ho-Chi-Minh-Stadt die Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie.
       Ab Montag dürfen im gesamten Gebiet des auch als Saigon bekannten
       Wirtschaftszentrums Vietnams nur noch Veranstaltungen mit maximal zehn
       Teilnehmern stattfinden, heißt es in einem Bericht der staatlichen Zeitung
       Tuoi Tre. Womöglich werde die Zahl noch auf fünf herabgesetzt. Bewohner des
       dicht besiedelten Stadtteils Go Vap dürfen zudem ihre Wohnungen nur noch
       verlassen, wenn dies unbedingt nötig ist.
       
       Seit einigen Tagen sind bereits Geschäfte und Restaurants in
       Ho-Chi-Minh-Stadt geschlossen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums
       wurde eine Mischform der indischen und der britischen Virusmutante
       entdeckt, die sehr gefährlich sei. Vietnam war es gelungen, das Virus lange
       weitgehend im Zaum zu halten, doch seit Ende April verzeichnet das Land
       einen Anstieg an Infektionen. (rtr)
       
       ## Mögliche Impfpflicht in Großbritannien
       
       Die britische Regierung zieht eine Corona-Impfpflicht für Mitarbeiter im
       Gesundheitswesen in Betracht. So solle eine Ausbreitung des Virus in
       Krankenhäusern verhindert werden, sagt der für die Impfstrategie zuständige
       Staatssekretär Nadhim Zahawi dem Sender Sky News. „Es gibt Präzedenzfälle
       dafür. Offensichtlich werden Chirurgen gegen Hepatitis B geimpft. Wir
       denken also auf jeden Fall darüber nach.“ Jede verantwortungsvolle
       Regierung müsse darüber sprechen, „wie wir die am stärksten gefährdeten
       Personen schützen, indem wir sicherstellen, dass diejenigen, die sich um
       sie kümmern, geimpft sind“. (rtr)
       
       ## Digitaler Impfausweis soll schnell kommen
       
       EU-Parlamentspräsident David Sassoli rechnet mit schnellen Fortschritten
       bei den Corona-Impfungen in Europa. „Inzwischen wurden mehr als 237
       Millionen Dosen zugelassener Impfstoffe in ganz Europa ausgeliefert. Die
       Einführung beschleunigt sich weiter und die Mitgliedstaaten sind auf dem
       besten Weg, bis Mitte Juli mindestens 70 Prozent der erwachsenen
       Bevölkerung geimpft zu haben“, sagte Sassoli den Zeitungen der Funke
       Mediengruppe (Sonntagsausgaben) laut einem Vorabbericht.
       
       Der EU-Parlamentspräsident erklärte weiter, dass ein digitaler Impfausweis
       ab dem 1. Juli in Kraft treten werde, der „schon diesen Sommer einen
       möglichst reibungslosen und zugleich sicheren Reiseverkehr ermöglichen
       soll.“ Dies sei ein großer Schritt zurück zur Normalität. (rtr)
       
       ## Söder will schnellere Sputnik V-Zulassung
       
       Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert von der Europäischen
       Arzneimittel-Agentur (EMA) eine schnellere Zulassung des russischen
       Impfstoffs Sputnik V. Söder sagte zu Bild am Sonntag: „Der Impfmotor darf
       nicht stottern. Vor allem das Verfahren um Sputnik V muss beschleunigt
       werden. Es darf nicht aus rein ideologischen Gründen getrödelt werden.“ Aus
       Kreisen der Bundesregierung heißt es dem Blatt zufolge, dass die
       Zulassungsbehörden wegen fehlender Daten frühestens im September mit einer
       Entscheidung rechnen. Bayern hat eine Kaufoption über 2,5 Millionen Sputnik
       V-Dosen. (rtr)
       
       ## 134 Millionen Geimpfte in den USA
       
       In den USA sind inzwischen mehr als 134 Millionen Menschen vollständig
       geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien 366 Millionen
       Dosen ausgeliefert und etwa 293 Millionen verabreicht worden. Rund 167
       Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben
       328 Millionen Menschen. (rtr)
       
       30 May 2021
       
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