# taz.de -- Entwicklungsindex setzt auf Klimaschutz: Costa Rica und Sri Lanka ganz vorne
       
       > Bei gängigen Entwicklungsrankings landet der Globale Norden oft ganz
       > oben. Doch was passiert, wenn man den Ressourcenverbrauch mitrechnet?
       
 (IMG) Bild: Hochentwickelt – Costa Rica schneidet wegen der Nutzung erneuerbarer Energien sehr gut ab
       
       Berlin taz | Geht ein hoher wirtschaftlicher Entwicklungsstandard mit hohem
       Konsum einher? Viele gängige Entwicklungsindizes legen diese Vorstellung
       nahe. Fast ausnahmslos stehen dort Länder aus Europa und Nordamerika ganz
       oben im Ranking – obwohl diese Länder häufig weit mehr Ressourcen
       verbrauchen als nachhaltig ist und mit ihren Emissionen die Klimakrise
       weiter vorantreiben.
       
       Der [1][Sustainable Development Index (SDI)], entwickelt von dem
       Anthropologen Jason Hickel, stellt solche Rankings auf den Kopf. Auf den
       ersten Plätzen landen Costa Rica, Sri Lanka, Georgien, Armenien und
       Albanien – Länder wie Deutschland oder die USA, die beim [2][Human
       Development Index (HDI) der Vereinten Nationen] auf den Plätzen 6 und 17
       landen, sind hier auf den hinteren Plätzen 134 und 160 zu finden.
       
       Hickels SDI soll eine Weiterentwicklung des HDI darstellen. In den HDI
       fließen Bewertungen des Einkommens, der Lebenserwartung und der
       Bildungsjahre ein. Beim SDI werden diese Werte aber noch mal durch den
       materiellen Fußabdruck des Landes und der Treibhausgasemissionen geteilt.
       
       So landet Costa Rica beim SDI weit oben im Ranking, weil es einen hohen
       Entwicklungsstand hat und zudem den eigenen ökologischen Fußabdruck durch
       die Nutzung erneuerbarer Energien stark reduziert. Auch Sri Lanka landet
       weit vorn. Im Gegensatz zu Costa Rica hat es die sehr hohe Platzierung
       nicht durch ökologische Maßnahmen, sondern durch die nichtintensive
       Wirtschaft erreicht
       
       Was kann man also von den Ländern ganz oben im Ranking lernen? Diese Länder
       weisen in der Regel einen relativ hohen ökonomischen Entwicklungsstandard
       bei niedrigem Ressourcenverbrauch auf und [3][können laut Hickel] als
       Vorbilder für ärmere Länder dienen, Entwicklung und Konsum voneinander zu
       entkoppeln. Für reichere Länder ist der Weg nach oben im Ranking dagegen,
       Emissionen und Konsum stark zu reduzieren.
       
       18 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.sustainabledevelopmentindex.org/
 (DIR) [2] http://hdr.undp.org/en/content/human-development-index-hdi
 (DIR) [3] https://www.jasonhickel.org/s/Hickel-The-Sustainable-Development-Index.pdf
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lalon Sander
       
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