# taz.de -- Offener Brief an Julia Klöckner: SPD will Jagdgesetz retten
       
       > Die Novelle des Bundesjagdgesetzes droht erneut zu scheitern. Die
       > SPD-Fraktion wendet sich nun mit einem Brief an Ministerin Klöckner.
       
 (IMG) Bild: Für diese Jägerin in Niedersachsen gelten bislang andere Regeln als für Kolleg:innen in Bayern
       
       Berlin taz | Um die umkämpfte Reform des Bundesjagdgesetzes zu retten,
       appelliert die SPD-Bundestagsfraktion jetzt an Bundesforstministerin Julia
       Klöckner (CDU). [1][In einem offenen Brief fordert Isabel Mackensen,
       Berichterstatterin der Sozialdemokraten für Wald und Jagd, Klöckner dazu
       auf], „sich für ihren Regierungsentwurf einzusetzen und die Uneinigkeit
       zwischen den Waldbesitzenden und der Jägerschaft in den eigenen Reihen der
       CDU/CSU-Fraktion zu versöhnen“. Die Ministerin wisse, dass „dringender
       Handlungsbedarf“ bestehe, schreibt Mackensen. „Die Lage im Wald ist
       dramatisch.“
       
       [2][Nachdem Klöckners Entwurf im November 2020 vom Kabinett verabschiedet
       worden war], liegt er im Bundestag – und ist dort schon zweimal von der
       Tagesordnung geflogen. Die Union neigt offenbar mehrheitlich den
       Forderungen des Bundesjagdverbandes zu, der das Thema „Wald“ aus der
       Novelle des Bundesjagdgesetzes streichen will und für eine „kleine Lösung“
       wirbt.
       
       Geregelt würden dann nur noch jagdliche Fragen wie die Verwendung von
       Bleimunition oder die Ausbildung von Jägern. Wegfiele die Idee „Wald vor
       Wild“, der Klöckners Gesetzentwurf Rechnung trägt. Angesichts von
       milliardenschweren Wiederaufforstungsprogrammen für die unter Dürren
       leidenden Wälder sieht die Novelle vor, dass die Abschusspläne der Jäger
       künftig auf Basis sogenannter „Verbiss-Gutachten“ erstellt werden.
       
       Dann würden, hoffen vor allem die Waldbesitzer:innen, künftig deutlich mehr
       Rehe, Hirsche und Co erlegt als bisher. Durch den deutlich gesenkten
       Tierbestand soll Waldverjüngung jeglicher Art ohne Schutzmaßnahmen möglich
       sein. Kleine Eichen und Buchen sollen also heranwachsen können, ohne
       eingezäunt zu werden.
       
       Schon in der vergangenen Legislaturperiode hatte die Bundesregierung den
       alten Konflikt zwischen Waldbesitzern und Jägern nicht auflösen können, die
       Novelle des Bundesjagdgesetzes scheiterte. Das droht sich nun zu
       wiederholen, denn regelkonform kann die Reform nur noch im Bundesrat
       verabschiedet werden, wenn der Bundestag sie in dieser Woche beschließt.
       Der Entwurf sei ein sehr guter Kompromiss, dem die Unionsfraktion zustimmen
       solle, sagt Mackensen. Eine „kleine Lösung“ zumindest sei mit der SPD nicht
       zu machen.
       
       13 Apr 2021
       
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