# taz.de -- Berliner Krankenhaus in Quarantäne: 24 Personen mit Coronamutation
       
       > Die B1.1.7-Coronamutation wurde in Berlin 24 Mal nachgewiesen. Das
       > gesamte Vivantes Humboldt-Klinikum steht unter Quarantäne.
       
 (IMG) Bild: „Wir können nicht Konsequenzen ziehen zu etwas, was wir nicht selbst überschauen“, sagt Larscheid
       
       Berlin taz | Die Ausbreitung der Coronamutation vom Typ B.1.1.7 ist kein
       berlinweites Phänomen. So schätzt Patrick Larscheid, Leiter des
       Reinickendorfer Gesundheitsamts, die Situation ein. Stand Montagmittag 15
       Uhr wurde bei 24 Berliner:innen das Coronavirus mit der
       [1][Mutationsvariante Typ B.1.1.7] nachgewiesen.
       
       „Keinesfalls ist es jetzt angezeigt zu denken: ‚Na ja, es ist ja eh überall
       in Berlin.‘ Nein. Das können wir nicht bestätigen“, sagte Larscheid bei
       einer Pressekonferenz am Montagmittag.
       
       Am Freitag wurde das Vivantes-Humboldt-Klinikum unter [2][Quarantäne
       gestellt]. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass dort 22 Menschen an der
       Mutationsvariante Typ B.1.1.7 des Coronavirus erkrankt sind. Zwei weitere
       liegen im Spandauer Vivantes-Klinikum.
       
       „Wir versuchen es auf diesen, wenn auch großen, Personenkreis, zu
       beschränken“, erklärt Larscheid. Die Mutationsvariante Typ B.1.1.7 ist
       ansteckender als das bisher bekannte Coronavirus – und möglicherweise auch
       gefährlicher. Zuerst wurde sie in Großbritannien nachgewiesen.
       
       Entdeckt wurden die Mutationen des Virus durch einen Zufall: „Sie sind
       zufällig aufgeploppt, weil es ein bundesweites Bestreben danach gibt, sie
       zu finden“, sagt Christian Brandt, Leiter des Hygieneinstituts. „Bei
       Charité- und Vivantes-Untersuchungen sind die Patienten aufgetaucht.“ In
       der Nacht von Sonntag auf Montag seien außerdem zwei Fälle nachgewiesen
       worden, die nicht direkt mit dem Vivantes Humboldt-Klinikum in Verbindung
       gebracht worden seien.
       
       ## Die Angehörigen warten auf ihre Testergebnisse
       
       Als Reaktion auf die Mutationsverbreitung hält Brandt keine weiteren
       Isolationsmaßnahmen für nötig: „Die Fälle sind aufgetreten bei Personen,
       die vorher schon isoliert waren.“ Auch hätten die Mitarbeiter:innen
       konsequent FFP2-Masken getragen. „Alle, die mit dem Humboldt-Klinikum in
       Kontakt waren, werden eingeladen, einen PCR-Test zu machen“, sagt Brandt.
       Alle festangestellten Mitarbeiter:innen sowie
       [3][Leasingmitarbeiter:innen] seien informiert worden.
       
       Auch die Angehörigen der Infizierten werden aktuell getestet. Larscheid,
       Leiter des Reinickendorfer Gesundheitsamts, sagt: „Ergebnisse haben wir
       momentan noch nicht, dazu können wir keine aktuellen Daten liefern.“ Auch
       warnte er davor, nun zu schnell Konsequenzen zu ziehen. „Ich bitte Sie, ein
       bisschen Geduld zu haben. Wir können nicht Konsequenzen ziehen zu etwas,
       was wir gerade nicht selbst überschauen.“
       
       Larscheid warnt vor Vermutungen, die verbreitet werden. „Wir arbeiten
       lieber seriös daran statt mit Bauchgefühl. Wenn das alles so simpel wäre,
       dann wäre nicht zum ersten Mal in der bundesdeutschen Geschichte dieser
       Schritt – ein Krankenhaus unter Quarantäne zu stellen (Anm. d. Red.) –
       gegangen worden.“
       
       25 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/buerokratieabbau/-noch-etwas-zeit-der-gefahr-durch-mutiertes-virus-vorzubeugen--1841616
 (DIR) [2] /Berlin-und-Corona/!5743021
 (DIR) [3] /Arbeiten-im-Krankenhaus/!5739686
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicole Opitz
       
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