# taz.de -- Datenaffäre beim VfB Stuttgart: Große Erklärungsnot
       
       > Der VfB soll massenhaft Mitgliederdaten weitergegeben und die
       > Ermittlungen dazu torpediert haben. Nun erhärten sich die Vorwürfe.
       
 (IMG) Bild: Gewiss nicht ein Herz und eine Seele: Thomas Hitzlsperger und Claus Vogt
       
       Hat der VfB Stuttgart heimlich massenhaft Mitgliederdaten an Dritte
       weitergegeben, um Stimmung für die Ausgliederung der Profiabteilung zu
       machen? Dieser Verdacht scheint sich nun zu bewahrheiten. [1][Die
       Stuttgarter Zeitung zitierte aus einem Zwischenbericht] der Berliner
       Kanzlei Esecon, die den Vorfall untersucht.
       
       Dort soll es heißen, es gebe „umfangreiche Anhaltspunkte dafür, dass die
       Vorwürfe zutreffend sind“. Zwischen 2016 und 2018 soll der VfB mehrfach
       Zehntausende Mailadressen, Daten und Handynummern seiner Mitglieder an den
       Fan Andreas Schlittenhardt weitergegeben haben. Der Klub habe eine
       Kooperation mit dessen PR-Agentur geschlossen, und soll [2][laut kicker den
       klandestinen Plan verfolgt haben], über Schlittenhardts Facebook-Seite
       „Fokus VfB“ eine Kampagne für die umstrittene Ausgliederung der
       Profiabteilung zu fahren. Dafür soll Schlittenhardt die Daten der Fans
       erhalten haben. Die Ausgliederung wurde 2017 tatsächlich beschlossen.
       
       „Es ist davon auszugehen, dass der Verein in Vorbereitung auf die
       Mitgliederversammlung zur Ausgliederung zu Mitteln gegriffen hat, die im
       Sinne von Transparenz und Ethik sicherlich durch die Mitglieder beanstandet
       werden können“, so nun die Kanzlei Esecon. Nachdem die Datenaffäre im
       September 2020 publik wurde, beauftragte der neue Präsident und
       Aufsichtsratsvorsitzende Claus Vogt die Kanzlei.
       
       Darüber eskalierte der schwelende Machtkampf zwischen Vogt und
       Vorstandschef Thomas Hitzlsperger. Laut Stuttgarter Zeitung heißt es im
       Zwischenbericht, der Vorstand der AG und Teile des Präsidiums [3][hätten
       die Ermittlungen behindert]. Unter anderem wird explizit Hitzlsperger
       genannt, der Einfluss genommen haben soll. Der Esecon-Bericht wird für
       Anfang Februar erwartet.
       
       20 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.datenaffaere-beim-vfb-stuttgart-ermittlungen-mit-hindernissen.53809493-fa8c-4503-8b07-32d2ddc34009.html?reduced=true
 (DIR) [2] https://www.kicker.de/vfb-e-mails-mit-mitgliederdaten-an-dritte-785694/artikel
 (DIR) [3] https://www.zvw.de/thomas-hitzlsperger-unter-druck-hat-der-vfb-vorstand-die-esecon-ermittlungen-in-der-daten-aff%C3%A4re-be_arid-306662
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alina Schwermer
       
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