# taz.de -- Planung für Corona-Bekämpfung: Standorte für Impfzentren klar
       
       > Der Senat will schon im Dezember vorbereitet sein und meint, in einer
       > ersten Phase 450.000 Berliner binnen sechseinhalb Wochen impfen zu
       > können.
       
 (IMG) Bild: Gesundheitssenatorin Kalayci (SPD) sieht Berlin für erste Corona-Impfstoff-Lieferungen vorbereitet
       
       Die Standorte der sechs Impfzentren, in denen nach Vorstellungen des
       rot-rot-grünen Senats die ersten 450.000 Berliner gegen Corona geimpft
       werden, stehen fest. Wie von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am
       Dienstag zu hören war, sind es die Messehalle 11 in Charlottenburg, die
       Ex-Flughäfen Tegel und Tempelhof, das Erika-Heß-Eisstadion in Mitte, das
       Velodrom in Pankow und die Arena in Treptow. In derselben Pressekonferenz
       griff Kalayci die Betreiber des Pflegeheims in Lichtenberg an, in dem es
       jüngst vermehrt zu Todesfällen in Zusammenhang mit Corona kam, und sah den
       Bezirk in der Pflicht zur Aufklärung.
       
       Bereits vor einer Woche hatte der Senat festgelegt, dass es sechs
       Impfzentren mit je 15 Impfplätzen geben soll. Die genauen Orte dafür hat
       inzwischen im Auftrag des Landes Albrecht Brömme ausgesucht, der Erbauer
       des Corona-Krankenhauses an der Jafféstraße und Ex-Chef des Technischen
       Hilfswerks.
       
       Für Berlin sind laut Kalayci 900.000 Impfdosen aus der ersten Lieferung
       vorgesehen, die Deutschland über die Europäische Union erhält. Weil pro
       Person zwei Impfungen mit 21 oder 28 Tagen Abstand – erwartet werden zwei
       Impfstoffe – nötig sind und Kalayci mit 20.000 Impfungen pro Tag rechnet,
       wären die ersten 450.000 Berliner nach 45 Tagen oder sechseinhalb Wochen
       gegen Corona geimpft. Mindestens so lange stünden dann die zwei
       Sportanlagen unter den sechs Zentren nicht anderweitig zur Verfügung.
       
       Nach bisherigen Vorstellungen werden Ältere und medizinisches und
       Pflegepersonal vorrangig geimpft. Die genaue Reihenfolge soll bundesweit
       einheitlich sein und steht laut Kalayci noch nicht fest. Nach ihren Zahlen
       gibt es in Berlin 390.000 über 75-jährige und 22.500 Menschen, die in der
       stationären Pflege tätig sind, sowie 53.000, die in Kliniken arbeiten.
       
       ## Drei große Spezialkühlschränke sind schon angekommen
       
       In einer späteren zweiten Phase sollen Impfungen in Arztpraxen möglich
       sein. Dabei hofft Kalayci darauf, dass dann ein weiterer Impfstoff zur
       Verfügung steht, der nicht wie die ersten beiden bei minus 70 bis 80 Grad
       gekühlt werden muss. Für den Start hat sich die Gesundheitsverwaltung dafür
       drei große Spezialkühlschränke sichern können – „ich hatte deswegen schon
       schlaflose Nächte“, sagte Senatorin Kalayci. So sieht sie Berlin auch für
       den „best case“ vorbereitet, in dem der Impfstoff schon im Dezember kommt –
       meist ist von Januar die Rede.
       
       Im Fall des Lichtenberger Pflegeheims, wo es zu 14 Corona-Todesfällen
       gekommen sein soll, sah Kalayci die Verantwortung bei den Betreibern.
       „Menschliches Versagen und dass Pflegeheimbetreiber das Thema (Corona, die
       taz) nicht so richtig ernst nehmen“, nannte die Senatorin als Gründe, auch
       wenn die Betreiber das bestreiten würden.
       
       Für Mittwoch erwartete sie dazu einen aufklärenden Bericht des Bezirksamts
       Lichtenberg. Stadtweit lebten nach den Zahlen von Kalaycis Verwaltung von
       den bislang 371 an Corona gestorbenen Berlinern 132 in Pflegeheimen.
       
       17 Nov 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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