# taz.de -- Nach Mord an Lehrer in Frankreich: Minister will Moschee schließen
       
       > Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will nun gegen eine Moschee im
       > Pariser Vorort Pantin vorgehen. Sie habe ein Hassvideo gegen den Lehrer
       > verbreitet
       
 (IMG) Bild: In Paris gingen am Sonntag Menschen zum Gedenken an den getöteten Lehrer Samuel Paty auf die Straße
       
       Paris dpa | Nach der brutalen Ermordung eines Lehrers verschärfen
       Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die Mitte-Regierung ihr
       [1][Vorgehen gegen den radikalen Islamismus]. Innenminister Gérald Darmanin
       sagte am Abend im Sender TF1, er habe den zuständigen Präfekten gebeten,
       die Moschee im Pariser Vorort Pantin zu schließen, die ein Hassvideo gegen
       den Lehrer [2][Samuel Paty] verbreitet habe.
       
       Schon vorher hatte der Ressortchef im Radiosender Europe 1 gesagt, es gebe
       zahlreiche Polizeieinsätze gegen „Dutzende Personen“ aus dem
       radikalisierten Milieu. Einsätze dieser Art sollten in den kommenden Tagen
       fortgesetzt werden. Er werde auch das Verbot von zwei Vereinen vorschlagen,
       die der Republik feindlich gesinnt seien. Dabei handelt es sich um das
       Kollektiv gegen Islamophobie in Frankreich (CCIF) und die Gruppe
       BarakaCity.
       
       Der 47 Jahre alte Paty war am Freitag in einem Vorort nordwestlich von
       Paris auf offener Straße enthauptet worden. Der 18 Jahre alte
       Tatverdächtige mit russisch-tschetschenischen Wurzeln wurde von der Polizei
       erschossen. Kurz nach der Tat hatte dieser im Netz noch damit geprahlt und
       geschrieben, der Pädagoge habe den Propheten Mohammed herabgesetzt. Der
       Lehrer hatte zum Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen im Unterricht
       gezeigt. Daraufhin mobilisierte der Vater einer Schülerin massiv im Netz
       gegen ihn. Macron sprach unmittelbar nach dem Verbrechen von einem
       islamistischen Terrorakt.
       
       Anti-Terror-Ermittler nahmen nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP 15
       Menschen in Gewahrsam, um mehr Informationen über den Tatverdächtigen zu
       bekommen. Unter ihnen waren auch vier Mittelstufenschüler. Der Tageszeitung
       Le Monde zufolge hatte sich der Terrorverdächtige vor der Schule gegen
       Zahlung von Geld über den Lehrer erkundigt.
       
       20 Oct 2020
       
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