# taz.de -- Beachvolleyballerin über Comeback: „Wieder mehr Energie“
       
       > Die Olympiasiegerin Kira Walkenhorst erzählt, wie sie nach langer Pause
       > mit neuer Partnerin in die Beachvolleyball-Elite zurückkehren will.
       
 (IMG) Bild: Zufrieden mit den Fortschritten: Kira Walkenhorst bei der Deutschen Meisterschaft im Einsatz
       
       taz: Frau Walkenhorst, am Dienstag startet [1][in Lettland eine
       Beachvolleyball-EM] und Sie sind zurück im Geschäft, aber nicht dabei. Wie
       geht es Ihnen damit? 
       
       Kira Walkenhorst: Ach, mir geht es ganz gut damit. Es ist einfach ein sehr,
       sehr schwieriges Jahr, schon vor Corona war für mich eigentlich klar, dass
       ich nur national zurückkommen werde. Um zu gucken, ob mein Körper die
       sportliche Belastung aushält. Es war klar, dass ich international nicht
       angreifen würde – aber ich freue mich, dass es überhaupt eine EM gibt.
       
       In den drei möglichen Turnieren lief es sehr gut für Sie und Ihre neue
       Partnerin Anna-Lena Grüne. Sie haben sich auf Anhieb für die Deutschen
       Meisterschaften qualifiziert und sind dort bis ins Viertelfinale gelangt. 
       
       Genau. Natürlich merke ich, dass ich durch die Coronapause drei, vier
       Monate nichts machen konnte. Wir mussten unsere drei Kinder zu Hause
       betreuen, die Kitas waren ja zu. Ich bin noch nicht wieder topfit, bei den
       Deutschen Meisterschaften hat mir im dritten Spiel des Tages die Kraft
       gefehlt. Das ist natürlich schade, aber insgesamt bin ich mit meiner
       Leistung, mit unserer Team-Leistung, mit der Steigerung, die wir in der
       kurzen Zeit mit drei Turnieren gezeigt haben, absolut zufrieden.
       
       Immerhin haben Sie Ihre Rio-Partnerin Laura Ludwig mit Margareta Kozuch
       einmal geschlagen und im Viertelfinale der DM am Rande einer Niederlage
       gehabt. 
       
       Ja, wir hatten den zweiten Sieg gegen Laura mit zwei Matchbällen auf der
       Hand. Aber in diesem Jahr darf man das auch nicht so hoch werten. Alle
       konnten nicht durchtrainieren. Ich freue mich einfach über unsere eigenen
       Leistungen, wir haben es in sehr kurzer Zeit geschafft, sehr ansehnlich zu
       spielen.
       
       Haben Sie noch Chancen auf Tokio 2021? 
       
       Definitiv nicht. Für die Qualifikation muss man entsprechende Punkte
       gesammelt haben – bis zu den Spielen gibt es gar nicht mehr genug Turniere.
       
       Sie und Laura Ludwig galten als kongeniales Paar. Sie haben zusammen das
       Maximale erreicht. Jetzt sind Sie Gegnerinnen. Wie ist das? 
       
       Wir sind als totale Außenseiter in diese Spiele gegen Laura und Maggie
       rein. Da ist es für mich mit einer sehr jungen Partnerin, die sehr
       talentiert ist und mehr als ihre Leistung abgerufen hat, natürlich eine
       leichtere Ausgangsposition.
       
       Wie funktioniert eine Partnerschaft im Beachvolleyball? 
       
       Das ist komplett unterschiedlich. Laura und ich kannten uns davor gar nicht
       und haben im Laufe der Zeit festgestellt, dass wir sehr unterschiedlich
       sind. Anna-Lena kannte ich vorher auch nicht, zudem sind wir vom Alter her
       ein Stück auseinander, da haben wir abseits des Sports nicht direkt viele
       Anknüpfungspunkte. Man muss nicht beste Freundinnen sein, um gut zusammen
       Beachvolleyball zu spielen.
       
       Anna-Lena Grüne haben Sie auf Umwegen gefunden. 
       
       Eigentlich hatte ich mein Comeback mit einer anderen Partnerin geplant,
       aber dann kam Corona. Die Kitas waren zu und ich musste mich mit um unsere
       Kinder zu kümmern.
       
       Dann haben die [2][Kitas wieder geöffnet] und Sie haben über die sozialen
       Medien verbreitet: Hallo, Beachvolleyball-Olympiasiegerin sucht neue
       Partnerin. 
       
       Ja. (lacht) Ich habe über den Verband angefragt, aber auch in den sozialen
       Medien ein Update gepostet. Der Nachwuchs-Bundestrainer hat das gesehen und
       mir Anna-Lena Grüne empfohlen. Mit ihr hat es nicht nur Spaß gemacht, im
       Sand zu stehen. Sie ist auch eine Spielerin, die es, glaube ich, noch ganz,
       ganz weit bringen kann.
       
       Das heißt, Sie steuern jetzt zusammen die Olympischen Spiele 2024 in Paris
       an? 
       
       Darüber sprechen wir erst nach dem Saisonende. Ich bin wieder schmerzfrei
       und habe einen ganz anderen Energielevel. Ich liebe diesen Sport, den ich
       zu meinem Beruf machen konnte. Daher ist Paris 2024 für mich auf jeden Fall
       ein Ziel.
       
       14 Sep 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.beach-volleyball.de/top-sport/beachturniere/europameisterschaften/2020.html
 (DIR) [2] /Strengere-Coronaregelungen/!5707535
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Rohlfing
       
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