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       1 Corona trifft Frauen besonders hart
       
       Laut einer [1][Studie der UN] sind Frauen von der Coronakrise besonders
       betroffen. Da sie den überwiegenden Anteil der Pflege- und Sorgearbeit
       ausüben, sowohl in Krankenhäusern als auch zu Hause, sind Frauen einem
       hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Überlastete Gesundheitssysteme können
       zudem zu einer höheren Mütter- und Kindersterblichkeit führen, wie sich
       bereits andeutete. Auch gibt es mehr häusliche Gewalt.
       
       2 Corona aktiviert alte Rollenmuster
       
       Die Vodafone-Siftung will Bildung neu denken. Gemeint ist: mehr
       Digitalisierung in der Schule. Jetzt allerdings haben sie auch eine
       [2][Befragung] gemacht zu Homeschooling. Ihr Ergebnis: „Frauen übernehmen
       in der Krisenzeit den Großteil der Betreuung schulpflichtiger Kinder – und
       das unabhängig von ihrem eigenen oder dem Beschäftigungsverhältnis ihres
       Partners.“ Es ist also erneut erwiesen: Corona wirkt antiemanzipatorisch
       und lässt alte Rollenmuster aufleben.
       
       3 Das Saarland blamiert sich dankend
       
       So eine Landesregierung will auch mal anerkennen, was Pflegende in der
       Coronakrise leisten. Deshalb bekamen Mitarbeitende der Intensivstation der
       SHG-Kliniken Völklingen jetzt Dankeschöntüten. Drei Stück für 40
       MitarbeiterInnen. Drin waren ein Lyoner-Aufstrich und ein vegetarischer.
       „Die Mitarbeiter/innen können sich nun wahrlich den Magen vollschlagen“,
       kommentiert das Michael Quetting von Verdi.
       
       4 Petermännchen sind nicht nett
       
       Wer kein Problem mit Wespen hat, hat vielleicht eines mit Petermännchen.
       Der Fisch dieses Namens vergräbt sich im Sand, um zu laichen. Das an sich
       wäre kein Problem, hätte er keine giftigen Stacheln. Beim Strandspaziergang
       barfuß seien dieses Jahr an der Nordsee mehr Leute vom Fisch gestochen
       worden als je zuvor. Woran es liegt? Unklar.
       
       5 Naziarchitektur ist wieder salonfähig
       
       Auf www.immobilienscout24.de wird ein 1905 erbautes [3][„Traumhaftes Art
       Deco Bürohaus“] in Berlin so beworben: „Dieses große Haus strahlt
       Repräsentation und Selbstbewusstsein aus. Mit seinen schlanken geraden
       hohen Pfeilern, den hohen Fenstern und der klaren Symmetrie erinnert dieses
       Haus durchaus an die Bauten des Nationalsozialismus, der Architektur mit
       dem Chefarchitekten Albert Speer, die freilich ohnehin viel besser sind als
       ihr Ruf.“ Voilà: Die Umdeutung des Nationalsozialismus in etwas Positives
       ist voll im Gang und sickert geschichtsvergessen in den Mainstream. Die
       Miete: 15.000 Euro im Monat.
       
       Christina Focken
       
       Waltraud Schwab
       
       29 Aug 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.unwomen.de/helfen/helfen-sie-frauen-in-der-corona-krise/corona-eine-krise-der-frauen.html
 (DIR) [2] https://www.vodafone-stiftung.de/elternbefragung-geschlechterrollen/
 (DIR) [3] https://www.immobilienscout24.de/expose/89156083#/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Christina Focken
 (DIR) Waltraud Schwab
       
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