# taz.de -- Rassismus im Football: Wir sind nicht eure Eskimos
       
       > In Kanada erreichen Inuit, dass sich ein Profiklub umbenennen muss. Nun
       > sind auch andere Klubs und Firmen unter Druck.
       
 (IMG) Bild: Mehr Veränderung als nur ein neues Trikot: Die „Eskimos“ sind ihren Namen los
       
       Auf diesen Tag hat Natan Obed lange gewartet. Der oberste
       Interessenvertreter der Inuit in Kanada kämpft seit Jahren gegen den
       Ausdruck „Eskimo“. Der Begriff sei rassistisch, stehe für die unheilvolle
       koloniale Geschichte in der Polarregion. „Wir sind doch keine Maskottchen.“
       
       Dass sich Obed und viele Bewohner der kanadischen Arktis manchmal so
       fühlen, lag auch an den „Edmonton Eskimos“. Über 100 Jahre lang trugen die
       Footballer aus Edmonton den umstrittenen Namen auf ihren Jerseys und
       Helmen. Auch in den Stadien und Fanshops war er nicht zu übersehen.
       
       Doch das kommt jetzt zu einem Ende. Am Dienstag kündigte der Klub an, den
       Beinamen „Eskimo“ fallen zu lassen. Fürs Erste nennt sich die Mannschaft,
       die in der kanadischen Football-Profiliga CFL spielt, nur noch
       [1][„Edmonton Football Team“].
       
       Über einen neuen Namen wird später entschieden. „Viele, die den Namen noch
       vor einem Jahr verteidigt haben, fühlen sich heute weniger wohl dabei“,
       betonte Klubchefin Janice Agrios. Der Druck wurde immer größer.
       
       Auch andere Firmen haben den historisch belasteten Namen mittlerweile
       aufgegeben. Der bekannte nordamerikanische Eiscremehersteller Dreyer’s etwa
       stellte seine bekannte Marke „Eskimo Pie“, ein Vanilleeis mit
       Schokoüberzug, zur Disposition.
       
       Einen ähnlichen Schritt ging der dänische Speiseeishersteller Hansens.
       Unter Druck steht auch die US-Restaurantkette „Eskimo Joe“, die in ihrem
       Logo einen Inuit mit Schlittenhund zeigt. Das NFL-Profi-Footballteam aus
       Washington trennte sich kürzlich von dem Namen [2][„Redskins“].
       
       22 Jul 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.esks.com/
 (DIR) [2] https://www.redskins.com/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jörg Michel
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) American Football
 (DIR) Inuit
 (DIR) Grönland
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Black Lives Matter
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Sieg der SozialistInnen in der Arktis: Klimawandel in Grönland
       
       Bei der Wahl hat die Opposition gewonnen. Es zeigt: Die GrönländerInnen
       wollen keinen großflächigen Abbau ihrer Rohstoffe durch internationale
       Konzerne.
       
 (DIR) Erster schwarzer Präsident bei NFL-Klub: „Ein großer Schub“
       
       Jason Wright wird beim Washington Football Team der erste schwarze
       Klubpräsident in der NFL-Geschichte. Seine Aufgabe ist kompliziert.
       
 (DIR) Football und Rassismus: Kein Federlesen mehr
       
       Auf Druck der Anti-Rassismus-Proteste ändern die Washington Redskins
       möglicherweise den Namen. Kommt jetzt Paradigmenwechsel im US-Sport?
       
 (DIR) US-Football-Team prüft neuen Namen: Tag der Umbenennung
       
       Die Washington Redskins könnten bald die Washington Floyds sein. Oder sonst
       wie anders heißen: Trainer und Eigentümer verhandeln.
       
 (DIR) Rassistisches Logo der Cleveland Indians: Bye-bye Chief Wahoo!
       
       Die Cleveland Indians werden 2019 ihr Logo ändern – nach langem Protest
       gegen das von vielen als rassistisch empfundene Emblem des Baseballklubs.