# taz.de -- +++ Corona News am Montag +++: Wie weit ist die Corona-App?
       
       > Laut Entwickler*innen liegt die App im Zeitplan. Kinderhilfswerk fordert,
       > Spielen im Freien zu erleichtern. Nachrichten zum Coronavirus im
       > Live-Ticker.
       
 (IMG) Bild: In 40 anderen Ländern gibt es bereits eine Corona-App
       
       Den Live-Ticker bearbeiten [1][Klaudia Lagozinski] und [2][Anselm Denfeld].
       
       Pflegeheimbeschäftigte in Frankreich demonstrieren 
       
       15.47 Uhr: Beschäftigte eines Betreibers von Pflegeeinrichtungen sind am
       Montag in Frankreich für bessere Bezahlung auf die Straße gegangen. Sie
       versammelten sich vor Häusern der Korian-Gruppe in Paris, Lille und anderen
       Städten und folgten damit einem Aufruf linksgerichteter Gewerkschaften.
       
       Korian ist ein großer Betreiber von Pflegeeinrichtungen und Anbieter von
       Pflege- und Betreuungsdienstleistungen. In europaweit mehr als 850
       Einrichtungen sind mehr als 53.000 Menschen beschäftigt.In Frankreich
       wurden unter Pflegeheimbewohnern mehr als 14.000 Todesfälle in Verbindung
       mit Covid-19 registriert, das entspricht landesweit fast der Hälfte der
       Todesfälle insgesamt.
       
       Unter wachsendem Druck der Beschäftigten im Gesundheitsdienst hat Präsident
       Emmanuel Macron einen „massiven“ Investitionsplan für das öffentliche
       Gesundheitswesen angekündigt. Details sollen im Juli bekanntgegeben werden.
       (ap)
       
       Niedersachsen will an Abstandsregeln festhalten 
       
       14.57 Uhr: Niedersachsen will im Kampf gegen das Coronavirus an der
       Maskenpflicht und den Abstandsregeln bis zur Verfügbarkeit eines
       Impfstoffes festhalten. Das sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann,
       SPD, am Montag. Den von Thüringen angekündigten Verzicht auf landesweit
       gültige Corona-Schutzvorschriften vom 6. Juni an bezeichnete Reimann als
       „schwerwiegenden Fehler“ und ein „vollkommen falsches Signal“.
       
       Drosten: Richtlinien mit Blick auf Aerosole überdenken 
       
       14.29 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus sollte nach
       Ansicht des Virologen Christian Drosten ein [3][stärkeres Augenmerk auf
       feinste Schwebeteilchen in der Luft – sogenannte Aerosole] – gelegt werden.
       Der Charité-Wissenschaftler verwies am Montag im Deutschlandfunk auf
       wissenschaftliche Erkenntnisse und sagte, es verstärke sich der Eindruck,
       dass es zusätzlich zur Tröpfcheninfektion eine deutliche Komponente von
       Aerosol-Infektionen gebe. „Wir brauchen vielleicht eine große Überarbeitung
       unserer jetzigen Richtlinien“ sagte er. Dazu müsse man jetzt anerkennen,
       dass die Aerosolübertragung eine wichtige Rolle spiele.
       
       Mit Blick auf geschlossene Räume sagte Drosten, „im Alltag sollte man sich
       eher vielleicht aufs Lüften konzentrieren und weniger auf das ständige
       Wischen und Desinfizieren“. Schon Mitte Mai hatte der Virologe im
       NDR-Podcast zur Wiederöffnung von Restaurants gesagt, der Außenbereich sei
       als relativ sicher einzustufen und ein Zwei-Meter-Abstand wahrscheinlich
       gar nicht notwendig. (dpa)
       
       Merkel will harte EU-Auflagen bei Lufthansa verhindern 
       
       14.18 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, will sich nach einem
       Zeitungsbericht gegen mögliche Pläne der EU-Kommission stellen, die Rettung
       der Lufthansa nur unter hohen Auflagen zu genehmigen. Wie das Handelsblatt
       berichtet, plant die Kommission, der Lufthansa wertvolle Start- und
       Landerechte an den Hauptstandorten Frankfurt und München zu nehmen. Dies
       wurde der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern einer
       CDU-Präsidiumsschalte am Montag bestätigt. Merkel habe gesagt, sie wolle
       sich von der EU-Kommission nicht „zu sehr“ hereinreden lassen, Die
       Kanzlerin soll demnach gesagt haben: „Das wird ein harter Kampf.“ (dpa)
       
       Entwickler bei deutscher Corona-App bei Halbzeit 
       
       13.56 Uhr: Die Entwickler der sogenannten Corona-App zur Eindämmung der
       Pandemie wollen die Anwendung zur Kontaktverfolgung zum Start der ersten
       Sommerferien in Deutschland auf den Markt bringen. „Wir liegen gut im
       Zeitplan“, sagte ein Sprecher des Walldorfer Softwareanbieters SAP am
       Montag. Inzwischen sei man bei der Halbzeit angelangt. SAP arbeitet seit
       Ende April zusammen mit der Deutschen Telekom an der App. Ursprünglich
       sollte eine solche App in der Bundesrepublik ähnlich wie in Österreich
       bereits im April verfügbar sein.
       
       Während Deutschland noch mit der Entwicklung der Corona-Warn-App
       beschäftigt ist, gibt es eine solche Anwendung laut einer Zählung der
       Anwaltskanzlei Linklaters inzwischen bereits in 40 Ländern wie
       beispielsweise Südkorea, Australien und Zypern. (rtr)
       
       Report: Spielen im Freien muss erleichtert werden 
       
       13.47 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, SPD, dringt darauf,
       in der Diskussion um weitere Maßnahmen das Kindeswohl stärker in den Blick
       zu nehmen. „Es ist gut, wenn Schritte der Öffnung gegangen werden“, da
       diese dem Kindeswohl entgegenkämen, sagte Giffey in Berlin bei der
       Vorstellung des Kinderreports 2020. Es müsse aber sorgfältig zwischen dem
       Gesundheitsschutz und [4][den Interessen der Kinder] abgewogen werden,
       sagte die Ministerin.
       
       Der Kinderreport 2020 des Deutschen Kinderhilfswerks befasst sich in diesem
       Jahr mit dem Schwerpunktthema draußen spielen. Laut einer repräsentativen
       Umfrage messen 39 Prozent der Kinder und Jugendlichen dem Spielen im Freien
       eine sehr große Bedeutung zu, für weitere 31 Prozent ist es wichtig. Der
       Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, forderte deshalb
       die Einrichtung temporärer Spielstraßen in Städten und Kommunen, eine
       Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 innerhalb von Ortschaften. (epd)
       
       ## Merkel: Verhaltensregeln sollen verpflichtend bleiben
       
       13.15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel besteht darauf, dass die zentralen
       Verhaltensregeln Pflicht bleiben. Für Abstand und Hygieneregeln wolle sie
       über den 5. Juni hinaus weiter verbindliche Anordnungen und nicht nur
       Gebote, sagt ihr Sprecher Steffen Seibert. Am 5. Juni enden die bisherigen
       Vorschriften. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte dagegen
       angekündigt, die Regeln sollten in seinem Land dann außer Kraft sein und
       gegebenenfalls durch lokale Regelungen ersetzt werden. (rtr)
       
       Polnischer Regierungschef verstößt gegen Corona-Regeln 
       
       13.14 Uhr: Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist in die
       Kritik geraten, nachdem er in einem Restaurant gegen die
       Corona-Abstandsregeln verstoßen hat. Ein Regierungssprecher sprach am
       Montag im Sender TVN24 von einem Missverständnis und bat im Namen des
       nationalkonservativen Politikers um Entschuldigung. Man habe nicht gewusst,
       dass die Anordnung der Sanitärinspektion nicht nur den „weichen Charakter“
       einer Empfehlung habe, sondern verbindlich sei.
       
       Morawiecki hatte am Freitag ein Bild eines Café-Besuchs in Gliwice in der
       Woiwodschaft Schlesien bei Twitter gepostet. Darauf war zu sehen, wie er
       mit anderen Personen an einem Tisch sitzt – noch dazu, ohne einen
       Mundschutz zu tragen. Nach den strengen Corona-Regeln in Polen dürfen indes
       nur Familienmitglieder oder Angehörige eines Haushalts in der Gastronomie
       gemeinsam an einem Tisch sitzen. (dpa)
       
       ## Kein Scherz: Ein Nerz hat Menschen angesteckt
       
       12.49 Uhr: In den Niederlanden hat sich offenbar ein weiterer Mensch bei
       einem mit dem Coronavirus infizierten Nerz angesteckt. Das Agrarministerium
       teilt mit, es sei auf einen zweiten Fall gestoßen, bei dem wohl von einer
       solchen Ansteckung auszugehen sei. Gleichzeitig bekräftigt Ressortchefin
       Carola Schouten in einem Brief ans Parlament, dass außerhalb der Farmen, in
       denen Nerze wegen ihres Fells gezüchtet werden, das Risiko einer
       Übertragung von Tier auf Mensch nach Einschätzung des Nationalen
       Gesundheitsinstituts vernachlässigbar sei. Den ersten Verdachtsfall hatte
       die Regierung vergangene Woche gemeldet. (rtr)
       
       ## Lars Klingbeil: Es wird keine zweite Abwrackprämie geben
       
       12.29 Uhr: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil schließt eine zweite
       Abwrackprämie im Kontext eines Konjunkturprogramms aus. „Es wird keine
       zweite Abwrackprämie geben und keine Kaufprämie für alte Verbrenner und
       alles das, was Vergangenheit ist“, wird Klingbeil von der Bild zitiert. Man
       müsse der Automobilbranche helfen und ihr unter die Arme greifen,
       allerdings spiele dabei Innovation eine entscheidende Rolle, sagt er
       demnach auf einer Veranstaltung des Blattes. Darüber werde man mit der
       Automobilbrache reden und in der Koalition diskutieren, bevor es in der
       kommenden Woche eine Entscheidung geben werde. (rtr)
       
       ## Bund will laut Medienbericht weitere Lockerungen ab 6. Juni
       
       12.14 Uhr: Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge den Ländern
       ab dem 6. Juni eine weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen empfehlen.
       Sie setze aber weiter auf Kontaktbeschränkungen und eine Maskenpflicht
       sowie eine Personenbegrenzung bei privaten Zusammenkünften, berichtet Bild
       unter Berufung auf eine Beschlussvorlage. Kanzleramtschef Helge Braun
       schlage darin vor, dass private Treffen im Freien mit maximal 20 Personen
       und in geschlossenen Räumen mit 10 Personen möglich sein sollen. Die
       derzeit geltenden Beschränkungen laufen bis zum 5. Juni. (rtr)
       
       ## Bund und Lufthansa einigen sich auf Rettungsplan
       
       11.44 Uhr: Die Bundesregierung und das Lufthansa-Management haben sich nach
       Informationen der Deutschen Presse-Agentur grundsätzlich auf
       milliardenschwere Staatshilfen für die angeschlagene Fluggesellschaft
       geeinigt. Zustimmen müssen aber noch der Lenkungsausschuss des staatlichen
       Wirtschaftsstabilisierungsfonds, die Gremien der Lufthansa sowie die
       EU-Kommission. Die Einigung sei „im Rahmen“ des von der Bundesregierung
       vorgesehenen Rettungsplans, hieß es am Montag in Regierungskreisen.
       
       Demnach liegt das Volumen der Hilfen bei 9 Milliarden Euro. Der Bund will
       sich vorerst mit 20 Prozent direkt an der Lufthansa beteiligen. Dies läge
       unterhalb der Sperrminorität, mit der wichtige Entscheidungen blockiert
       werden könnten. Bei dem Rettungsplan sind strenge EU-Vorgaben zu
       berücksichtigen – die EU-Kommission muss zustimmen. So darf eine
       Beteiligung nur vorübergehend sein, der Staat muss eine „Exit-Strategie“
       entwickeln. (dpa)
       
       Coronakrise führt im März zu Tiefstand bei Verkehrstoten 
       
       11.35 Uhr: Wegen der Einschränkungen in der Pandemie ist die [5][Zahl der
       Verkehrstoten auf Deutschlands Straßen] im März auf einen Tiefstand seit
       der Wiedervereinigung gesunken. Bei Unfällen kamen 158 Menschen ums Leben,
       im März 2019 waren es noch 234 Verkehrstote, wie das Statistische Bundesamt
       am Montag in Wiesbaden nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Seit Mitte
       März seien deutlich mehr Menschen zu Hause geblieben, was sich auch im
       Straßenverkehr bemerkbar gemacht hatte.
       
       „Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden in einem Monat
       weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet als im März 2020“, hieß es in
       dem Bericht des Statistikamts. In der Regel sterben monatlich den Angaben
       einer Sprecherin zufolge mehr als 200 Verkehrsteilnehmer. Insgesamt
       registrierte die Polizei im ersten Quartal 2020 rund 564 000
       Verkehrsunfälle, das entspricht einem Rückgang von 9,7 Prozent im Vergleich
       zum Vorjahresquartal. (dpa)
       
       ## Japan hebt den landesweiten Ausnahmezustand auf
       
       11.23 Uhr: Die Notmaßnahme solle noch heute enden, kündigt
       Ministerpräsident Shinzo Abe an. Japan sei es gelungen, die Ausbreitung des
       Virus in weniger als zwei Monaten unter Kontrolle zu bringen. Am 14. Mai
       hatte die Regierung angesichts sinkender Infektionszahlen für den größten
       Teil des Landes die Kontaktsperren gelockert, die Hauptstadt Tokio und vier
       weitere Präfekturen aber noch unter Beobachtung belassen. Japan zählte dem
       staatlichen Rundfunksender NHK zufolge zuletzt insgesamt 16.600 Infektionen
       und 839 Todesfälle. (rtr)
       
       Sturm der Entrüstung um britischen Chefberater Cummings 
       
       11.04 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson gerät nach der
       Rückendeckung für seinen Chefberater Dominic Cummings selbst immer mehr
       unter Druck. Außer der Opposition forderten inzwischen über ein Dutzend
       Parlamentarier aus Johnsons Konservativer Partei sowie Kirchenvertreter und
       Ärzte den Rücktritt Cummings.
       
       Cummings wird vorgeworfen, mit einer Reise von London zu
       Familienangehörigen ins rund 430 Kilometer entfernte Durham Ende März gegen
       Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise verstoßen zu haben. Die Affäre
       dürfte Thema einer Kabinettssitzung am Montag sein. Der Premier behandle
       die Menschen „wie Trottel“ und „ohne Respekt“, twitterte der Bischof von
       Leeds, Nicholas Baines. (dpa)
       
       Spahn kritisiert Thüringens Lockerungspläne 
       
       11.01 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, hat die Ankündigung
       Thüringens kritisiert, die Corona-Einschränkungen komplett abzuschaffen.
       „Es darf in keinem Fall der Eindruck entstehen, die Pandemie wäre schon
       vorbei“, sagte Spahn der Bild laut Vorabmeldung vom Montag. Thüringens
       Ministerpräsident Bodo Ramelow, Linke, hatte angekündigt, er wolle die
       allgemeinen Corona-Beschränkungen in seinem Bundesland aufheben. Anstatt
       dieser Vorgaben soll es dann regionale Maßnahmen abhängig vom
       Infektionsgeschehen vor Ort geben. (afp)
       
       ## Sitzung des Corona-Kabinetts kurzfristig abgesagt
       
       10.56 Uhr: Die für heute geplante Sitzung des Corona-Kabinetts der
       Bundesregierung ist laut einem Bericht von RTL und ntv kurzfristig abgesagt
       worden. Nach dem Vorstoß von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow
       bestehe dringender Gesprächsbedarf zwischen Bund und Ländern, melden die
       Sender unter Berufung auf das Bundeskanzleramt. Im Corona-Kabinett sollte
       dem Bericht nach heute auch über mögliche weitere Lockungen beraten werden.
       Die Teilnehmer seien von den weitgehenden Plänen aus Erfurt überrascht
       worden, daher sei die Beschlussvorlage überholt. Ramelow hatte am
       Wochenende angekündigt, dass er in Thüringen vom 6. Juni an auf die
       allgemeine, landesweit gültige Corona-Schutzvorschriften verzichten wolle.
       (rtr)
       
       Corona-Beschränkungen: Sachsen will Thüringen folgen 
       
       10.03 Uhr: Nach Thüringen plant laut einem Bericht auch Sachsen die baldige
       Aufhebung der generellen Einschränkungen. „Wenn die Zahl der Neuinfektionen
       weiterhin stabil auf einem niedrigen Niveau bleibt, planen wir für die Zeit
       ab dem 6. Juni in der nächsten Corona-Schutzverordnung einen
       Paradigmenwechsel“, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping,
       SPD, der Leipziger Volkszeitung.
       
       Statt wie bislang allgemeine Beschränkungen zu erlassen und viele Ausnahmen
       von diesen zu definieren, „wird dann generell alles freigegeben und nur
       noch das wenige an Ausnahmen benannt, was noch nicht möglich sein wird“,
       erklärte Köpping. Zugleich warnte sie, vieles hänge davon ab, „dass die
       Menschen Verantwortung übernehmen und sich an Abstandsgebot und
       Maskenpflicht halten“. Ob auch diese Regeln aufgehoben werden, „sollte
       bundesweit gemeinsam entschieden werden“, betonte die Ministerin. (afp)
       
       Kritik in CDU-Spitze an Lockerungen in Thüringen 
       
       9.37 Uhr: [6][Das Vorpreschen Thüringens] bei der Aufhebung von
       Beschränkungen ist in der CDU-Spitze kritisiert worden. In einer
       Videokonferenz des CDU-Präsidiums am Montag war von einem „verheerenden“
       Signal die Rede, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen
       erfuhr. Man sei von den Plänen von Thüringens Ministerpräsident Bodo
       Ramelow, Linke, überrascht worden. Kritik kam demnach etwa vom
       saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans und von NRW-Regierungschef
       Armin Laschet.
       
       Ramelow hatte angekündigt, vom 6. Juni an auf allgemeine, landesweit
       gültige Corona-Schutzvorschriften zu verzichten. Damit würden landesweite
       Regeln zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie
       Kontaktbeschränkungen nicht mehr gelten. Anstatt dieser Vorgaben soll es
       dann regionale Maßnahmen abhängig vom Infektionsgeschehen vor Ort geben.
       (dpa)
       
       ## Spaniens Tourismusminister lädt zum Sommerurlaub ein
       
       9.22 Uhr: Ausländer können nach Angaben von Spaniens Tourismusministerin
       Reyes Maroto wohl ab Juli wieder in dem Land Urlaub machen. Eine Pflicht
       zur zweiwöchigen Selbst-Quarantäne dürfte bis dahin voraussichtlich
       aufgehoben sein, sagt sie dem Radiosender Onda Cero. Es sei daher
       „stimmig“, einen Spanien-Sommerurlaub für Juli zu planen. (rtr)
       
       Ausbruch in Schlachthof nahe deutscher Grenze 
       
       8.54 Uhr: In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der
       Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus
       getestet worden. Das teilte die Gemeindeverwaltung Oost Gelre am Sonntag
       mit. Einem Bericht der Lokalzeitung De Gelderlander zufolge leben 79 der
       Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden. Insgesamt wurden der
       Gemeindeverwaltung zufolge von den 657 Beschäftigten in dem Betrieb der
       Schlachthof-Gruppe Vion 25 Mitarbeiter noch nicht getestet, darüber hinaus
       fehlten die Daten von fünf Mitarbeitern. Die deutschen Behörden seien
       informiert worden.
       
       Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des
       Landes für 600 Mitarbeiter Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachthof
       geschlossen. Im Schlachthof waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen
       festgestellt worden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der
       Vion-Gruppe [7][auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert
       worden]. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in
       Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12.000 Beschäftigten und
       einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.
       
       Der Gewerkschaftsverband FNV hatte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für
       die Verbreitung des Virus verantwortlich gemacht. Vor allem
       Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen.
       
       Volleyball-Meister Berlin erwägt Wechsel in polnische Liga 
       
       8.11 Uhr: Der deutsche Volleyballmeister Berlin Recycling Volleys
       liebäugelt mittelfristig mit einem Wechsel in die starke Eliteliga Polens.
       „Jetzt sind die Pläne so konkret wie noch nie“, sagte Manager Kaweh
       Niroomand dem Tagesspiegel. Laut Niroomand werden die Gedankenspiele immer
       konkreter, da die Bundesliga in den kommenden Jahren nach
       [8][wirtschaftlichen Problemen vieler Clubs infolge der Pandemie] erwartbar
       mehr an Qualität verlieren wird. Deswegen gibt es für die Berliner nur
       einen Ausweg, um hochklassigen Volleyball zu zeigen: „Entweder wir gehen
       einen neuen Weg oder wir schrauben zurück.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass es
       mit einem Wechsel ins Nachbarland klappt, sei „nicht so groß“, sagte
       Niroomand. Der europäische Verband CEV könnte das noch verhindern. (dpa)
       
       Deutsche Bahn will per App vor zu vollen Zügen warnen 
       
       7.40 Uhr: Die Deutsche Bahn will einem Medienbericht zufolge bald mithilfe
       ihrer App vor zu vollen Zügen warnen. Die App Bahn-Navigator und der
       Internetauftritt der Bahn seien so umprogrammiert worden, dass Nutzer Züge
       mit einer Auslastung von 50 Prozent und mehr angezeigt bekämen, berichtete
       der „Spiegel“ am Montag unter Berufung auf Konzernkreise. So sollten
       Fahrgäste die Möglichkeit bekommen, auf weniger frequentierte Verbindungen
       auszuweichen.
       
       Nehmen die Reservierungen trotz dieses Warnhinweises auf einer bestimmten
       Verbindung weiter zu, sollen die App und die Buchungsseite dem Bericht
       zufolge künftig verhindern, dass dieser Zug noch gebucht und reserviert
       werden kann. Diese Funktion soll demnach in den kommenden Tagen
       freigeschaltet werden. Wer zum Bahnhof geht, kann demnach aber auch
       weiterhin in einen vollen Zug einsteigen, für den in der App keine
       Fahrkarte oder Reservierung mehr gekauft werden kann. (afp)
       
       ## Linken-Fraktionschef Bartsch unterstützt Thüringens Weg
       
       7.30 Uhr: Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat den Vorstoß von
       Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zur Aufhebung der Beschränkungen
       verteidigt. Er sei gegen einen Lockerungswettlauf, sagt Bartsch im
       Deutschlandfunk. Er sei aber wie sein Parteifreund Ramelow dafür, die
       Restriktionen zur Eindämmung des Virus angesichts des unterschiedlichen
       Aufkommens bei den Infektionen zu regionalisieren. „Wir können nicht
       dauerhaft Beschränkungen vornehmen, wo es keine Infektionen gibt.“ Ramelow
       hatte angekündigt, in Thüringen sollten ab dem 6. Juni nur noch lokale
       Einschränkungen in Kraft treten, wenn in einer Region eine bestimmte
       Infektionsrate überschritten wird. (rtr)
       
       ## RKI verzeichnet nur 289 Neuinfektionen in 24 Stunden
       
       6.20 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldet einen Anstieg der Infektionen um
       289 auf nunmehr 178.570 Fälle. Die Zahl der Toten sei zum Vortag um zehn
       auf 8.257 geklettert. (rtr)
       
       ## China meldet wieder nur „importierte“ Fälle
       
       3.20 Uhr: China bestätigt elf neue Coronavirus-Fälle, gegenüber drei am
       Vortag. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission stammen alle
       Neuinfektionen von Einreisenden. Zehn der „importierten Fälle“ befinden
       sich in der Inneren Mongolei, einer in der südwestlichen Provinz Sichuan.
       Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten beläuft sich nach offiziellen Angaben
       auf 82.985. Die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4.634. (rtr)
       
       ## 653 Todesfälle binnen 24 Stunden in Brasilien
       
       1.46 Uhr: Brasilien registriert nach Angaben des Gesundheitsministeriums
       653 neue Todesfälle durch Coronaviren, womit sich die Gesamtzahl der
       Todesfälle nach offiziellen Angaben auf 22.666 erhöht. Die Zahl der
       infizierten Menschen ist gemäß den Daten des Ministeriums binnen 24 Stunden
       um 15.813 auf 363.211 gestiegen. Nur in den USA wurden bislang mehr
       gezählt. (rtr)
       
       ## Sicherheitsexperten warnen vor Anschlägen mit Biowaffen
       
       1.13 Uhr: Sicherheitsexperten des Europarats warnen einem Zeitungsbericht
       zufolge vor der Gefahr von terroristischen Anschlägen mit Biowaffen nach
       der Virus-Krise. Die Pandemie habe gezeigt, wie verwundbar moderne
       Gesellschaften durch Virusinfektionen seien, berichtet die Funke
       Mediengruppe unter Berufung auf ein Papier des Europarats-Ausschusses für
       Terrorbekämpfung. Es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass terroristische
       Gruppen diese Lektion aus der Corona-Pandemie vergessen würden. Die
       absichtliche Verwendung eines Krankheitserregers oder eines anderen
       biologischen Wirkstoffs durch Terroristen könne kann sich als äußerst
       wirksam erweisen. (rtr)
       
       Habeck fordert Wahlrecht mit 16 wegen „politischer Reife“ 
       
       1.02 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck hat das Verhalten von Jugendlichen in
       der Corona-Zeit gelobt und will sie durch ein Wahlrecht ab 16 Jahren
       stärker beteiligen. Es sei „absolut vorbildlich, wie sich die junge
       Generation seit inzwischen mehr als zwei Monaten verhält, wie sehr sie sich
       um die Älteren sorgt und welche Solidarität sie ihnen entgegenbringt“,
       sagte Habeck im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Diese
       politische Reife müssen wir anerkennen. Ich finde, das Wahlalter sollte auf
       16 Jahre gesenkt werden, und zwar schon für die nächste Bundestagswahl“, so
       Habeck. (afp)
       
       Altmaier plant weitere Milliardenhilfen für Mittelstand 
       
       1.01 Uhr: Wirtschaftsminister Peter Altmaier, CDU, will mittelständische
       Betriebe wegen der Corona-Pandemie noch stärker unterstützen. Firmen mit
       bis zu 249 Mitarbeitern sollen von Juni bis Dezember monatlich bis zu
       50.000 Euro bekommen können. Das berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung
       aus einem Eckpunktepapier, das nach Informationen der Deutschen
       Presse-Agentur aus dem Wirtschaftsministerium stammt. Ziel der
       Überbrückungshilfe ist, die Existenz kleiner und mittlerer Betriebe zu
       sichern, die von coronabedingten Auflagen und Schließungen betroffen sind.
       
       Anträge sollen Firmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie
       [9][Soloselbstständige und Freiberufler] stellen können. Ihre Umsätze
       müssen dafür im April und Mai um mindestens 60 Prozent gegenüber den
       Vorjahresmonaten eingebrochen sein. Das Ministerium rechnet bis August laut
       Bericht mit Kosten von 25 Milliarden Euro – wie viel danach anfalle, hänge
       vom Infektionsgeschehen ab. (dpa)
       
       Studie: 41 Todesfälle womöglich auf Champions-League-Spiel zurückzuführen 
       
       0.56 Uhr: Dutzende Todesfälle durch das Coronavirus in Großbritannien sind
       laut einer Studie möglicherweise auf das Champions-League-Spiel zwischen
       dem FC Liverpool und Atlético Madrid am 11. März zurückzuführen. Die
       Datenanalysefirma Edge Health schätzt, dass 41 Todesfälle mit dem
       Fußballspiel in Verbindung stehen, wie die Zeitung Sunday Times am Sonntag
       berichtete. Das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League war vor 52.000
       Stadionbesuchern ausgetragen worden. Rund 3.000 spanische Fans waren dafür
       angereist. Es war das letzte größere Fußballspiel, das in Großbritannien
       vor Verhängung der allgemeinen Corona-Restriktionen stattfand. (afp)
       
       USA verbieten Einreisen aus Brasilien 
       
       0.15 Uhr: Angesichts des Ausmaßes der Pandemie in Brasilien verbieten die
       USA Einreisen aus dem südamerikanischen Land. US-Präsident Donald Trump
       wolle verhindern, dass Menschen nach ihrem Aufenthalt in Brasilien zum
       Auslöser von weiteren Infektionen in den Vereinigten Staaten würden,
       erklärte das Weiße Haus am Sonntag. Das Einreiseverbot gilt für
       ausländische Staatsbürger, die sich in den zwei Wochen vor ihrer geplanten
       Einreise in die USA in Brasilien aufgehalten haben.
       
       Die USA hatten bereits Einreisen unter anderem aus China, der Europäischen
       Union und Großbritannien verboten. In den USA starben bislang mehr als
       97.000 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen, so viele wie in
       keinem anderen Land. Brasilien weist mit fast 350.000 registrierten Fällen
       nach den USA weltweit die zweitmeisten Infektionen auf. Experten gehen
       davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt, [10][weil in
       Brasilien vergleichsweise wenig getestet wird]. (afp)
       
       [11][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
       taz zum Thema finden sich in unserem [12][Schwerpunkt Coronavirus].
       
       25 May 2020
       
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