# taz.de -- Kritik an Kita-Öffnung in Berlin: Kitas zunehmend ratlos
       
       > Kita-Träger kritisieren den Stufenplan der Jugendverwaltung für die
       > Wiederöffnung der Kitas. Die Vorgaben seien nicht zu schaffen.
       
 (IMG) Bild: Die Gummistiefel sind schon da in den Kitas, viele Kinder noch nicht wieder
       
       Berlin taz | Der Fahrplan für die Kita-Öffnung in Berlin wird von
       Kita-Trägern hart kritisiert. Mit der Vorgabe, innerhalb der kommenden
       Wochen alle Kinder schrittweise wieder aufzunehmen, die Kinder von Eltern
       aus systemrelevanten Berufen weiterhin „bedarfsorientiert“ mit einer
       möglichst hohen Stundenzahl zu betreuen und gleichzeitig die
       Hygienevorgaben einzuhalten, würden „die Berliner Kitas vor eine unmögliche
       Aufgabe gestellt – und dabei alleingelassen“, heißt es in einer Mitteilung
       des Berliner Dachverbands der Kita- und Schülerläden (Daks).
       
       Auch vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, dessen Träger rund 500 Kitas mit
       47.000 Plätzen in Berlin betreiben, kommt Kritik: „Wir gehen davon aus,
       dass die Kapazitäten in den Kitas nicht ausreichen werden, um zur 7. Stufe
       zu gelangen. Wir fordern, dass von Seiten der Politik realistisch
       kommuniziert wird, was möglich ist.“
       
       In einem 7-Stufen-Plan will die Senatsjugendverwaltung innerhalb von 10
       Wochen von der Notbetreuung „hin zu einem Regelbetrieb“, wie es einem
       Schreiben an die Kita-Träger vom Dienstagabend heißt. Altersabsteigend
       sollen so gruppenweise bis Anfang August alle Kinder wieder ein
       Betreuungsangebot bekommen, das zunächst auf vier Stunden pro Tag begrenzt
       ist.
       
       Eine Ausnahme gilt für Eltern in systemrelevanten Berufen, sie sollen „eine
       darüber hinausgehende erweiterte Betreuung unter Berücksichtigung des
       individuellen Bedarfs vor Ort“ bekommen. Einen Tag zuvor war in einem
       Schreiben an die Träger lediglich eine „kann-Formulierung“ enthalten.
       
       [1][Elternbündnisse, der Landeselternausschuss Kita] und auch der Daks
       hatten zuvor gefordert, die Betreuung müsse flexibler organisiert werden.
       Statt wenigen Berufsgruppen viel Betreuungsstunden zu geben, müsse es
       lieber ein verlässliches Angebot für alle geben. „Die Halbtagsbetreuung für
       alle hätte kombiniert werden können mit der gegenseitigen Unterstützung von
       Eltern“, heißt es in einer Mitteilung des Daks von Dienstagabend. Zudem
       wäre es „schön gewesen, wenn sich der Senat für eine Entschädigung nach
       Infektionsschutzgesetz auch für die Eltern eingesetzt hätte, die nur einen
       reduzierten Zugang zur Kita und deshalb Gehaltsverluste haben.“
       
       Am Donnerstag sollen nun zunächst die Kinder wieder in die Kitas kommen,
       die nächstes Jahr in die Schule kommen, inklusive Geschwisterkinder und die
       Kinder, die vom Schulbesuch zurückgestellt werden. Frühestens in einer
       Woche könnten – abhängig vom „[2][Infektionsgeschehen]“, wie es in der
       Information an die Träger heißt – dann die nächste Altersgruppe folgen.
       Kita-Träger warnen bereits, die Kurzfristigkeit der Änderungen machten
       einen Start am Donnerstag unmöglich.
       
       13 May 2020
       
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 (DIR) Anna Klöpper
       
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