# taz.de -- +++ Corona-News am Freitag +++: Brennpunkt New York
       
       > Italien verlängert Schulschließungen. Johnson positiv auf Corona
       > getestet. Die USA sind das Land mit den meisten Infizierten.
       
 (IMG) Bild: Die Subways leeren sich in New York, dem US-amerikanischen Coronaepizentrum
       
       15.39 Uhr: Das Rote Kreuz warnt vor [1][sozialen Unruhen in den
       Großstädten], wenn Arme und Randgruppen durch die Pandemie ihre Arbeit und
       damit ihre Lebensgrundlage verlieren. Auch die Gefahr von Selbstmorden
       steige bei einigen Menschen in der Isolation, sagt der Chef vom Roten Kreuz
       und Roten Halbmond, Francesco Rocca. Er befürchte binnen Wochen soziale
       Probleme in Brennpunkten in den Großstädten. „Dies ist eine soziale Bombe,
       die jeden Moment explodieren kann – weil sie keine Chance haben, an ein
       Einkommen zu gelangen.“
       
       15.19 Uhr: Die Zahl der Todesfälle [2][in Großbritannien] ist auf 759
       gestiegen, laut Angaben der Behörden sind insgesamt 14.579 Personen mit dem
       Virus infiziert.
       
       14.50 Uhr: Italienische Schüler müssen länger als bis zum Ende des zunächst
       geplanten Zeitraums 3. April zu Hause bleiben, sagt Bildungsministerin
       Lucia Azzolina dem Sender RAI. Schulen und Universitäten in Italien sind
       seit dem 5. März landesweit geschlossen.
       
       14.24 Uhr: Auch im [3][russischen Präsidialamt ist die Pandemie
       angekommen]: Ein Mitarbeiter der Verwaltung habe sich angesteckt, sei aber
       nicht mit Präsident Wladimir Putin in Kontakt gekommen, teilt der Kreml
       mit.
       
       14.17 Uhr: In den Niederlanden scheint sich die Ausbreitung des Virus laut
       Behörden zu verlangsamen. Es sei zu hoffen, dass man bald sagen könne, ob
       die soziale Distanzierung und [4][andere Maßnahmen], die Mitte des Monats
       eingeleitet worden seien, sich nun entsprechend auswirkten, teilt das
       Nationale Institut für Gesundheit mit. Die Zahl der Infektionen stieg auf
       8.603, die Zahl der Todesfälle auf 546.
       
       14.02 Uhr: Auch der britische Gesundheitsminister Matt Hancock ist mit dem
       Coronavirus infiziert.
       
       14.01 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die IG Bauen-Agrar-Umwelt
       warnen vor einem Aufweichen des Mindestlohns für Erntehelfer. Dieser gelte
       uneingeschränkt auch für [5][Saisonarbeit in der Landwirtschaft].
       Akkordlöhne seien erlaubt, dürften aber nicht zu einem Verdienst von
       weniger als 9,35 Euro führen.
       
       13.57 Uhr: Deutschland will insgesamt 127 Intensivpatienten aus Frankreich
       und Italien versorgen, das erklärt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
       Deutschland hat derzeit eine relativ geringe Zahl an Toten zu beklagen und
       verfügt noch über [6][freie Intensivbetten].
       
       13.31 Uhr: Die Arbeitslosenquote [7][in den USA] könnte zum Höhepunkt der
       Krise auf zwischen 10 und 20 Prozent steigen, bis zum Ende des Jahres
       jedoch schnell wieder auf 7 oder 8 Prozent sinken, sagt Robert Kaplan,
       Präsident des Ablegers der Federal Reserve in Dallas.
       
       13.20 Uhr: Die Zahl der Todesfälle in der Schweiz ist nach amtlichen
       Angaben auf 197 gestiegen. Bei 12.161 Personen sei die Krankheit bestätigt
       worden.
       
       13.10 Uhr: In [8][Italien hat die Pandemie] nach Einschätzung der Behörden
       noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Es gebe aber „Anzeichen für eine
       Verlangsamung“ bei den Infektionszahlen, sagt Silvio Brusaferro, Leiter des
       nationalen Gesundheitsinstituts.
       
       12.59 Uhr: Bisher sind nach Angaben des Auswärtigen Amts bereits 160.000
       [9][deutsche Reisende aus dem Ausland zurückgeholt] worden. Auf den Flügen
       seien mittlerweile auch EU-Bürger anderer Nationalitäten an Bord. Man komme
       nun in eine Phase, in der die Rückführung schwieriger wird, unter anderen
       weil Länder die Flughafenkapazitäten drastisch beschränkten.
       
       12.51 Uhr: In Spanien zeichnet sich nach Behördenangaben eine allmähliche
       Stabilisierung bei der Zahl der Todesfälle ab. Die Zahl der
       Virus-Todesfälle in Spanien stieg über Nacht um 769 auf 4.858, während die
       Gesamtzahl der Infizierten auf 64.059 zulegte.
       
       12.48 Uhr: Im Großraum Paris stehen in den Kliniken nach Angaben des
       französischen Krankenhausverbands kaum noch Betten für Intensivpatienten
       zur Verfügung. „In 24 oder 48 Stunden werden wir am Rand unserer
       Kapazitäten sein.“ Dann komme es darauf an, dass sich andere Regionen
       solidarisch zeigten und Patienten übernähmen, sagt Ministerpräsident
       Edouard Philippe. Mehr als ein Viertel der [10][Infektionen in Frankreich]
       entfallen auf Paris plus Vorstädte. Knapp 1.700 Menschen sind gestorben,
       darunter eine 16-Jährige ohne Vorerkrankungen.
       
       12.20 Uhr: Der [11][britische Premierminister Boris Johnson] hat sich mit
       dem Coronavirus angesteckt. „In den vergangenen 24 Stunden habe ich milde
       Symptome festgestellt“, erklärt Johnson. Er werde nun den „Kampf der
       Regierung gegen das Virus per Videokonferenz steuern“.
       
       12.00 Uhr: [12][Bundeskanzlerin Angela Merkel] wird sich am Montag einem
       dritten Coronavirus-Test unterziehen. Sollte dieser erneut negativ
       ausfallen, wird sich Merkel mit Fachleuten beraten, ob sie ihre Quarantäne
       beenden kann.
       
       11.40 Uhr: Die großen Volkswirtschaften werden mit jedem Monat, in dem das
       öffentliche Leben stillsteht, zwei Prozentpunkte des jährlichen Wachstums
       einbüßen, schätzt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
       Entwicklung (OECD). Vor allem der Tourismussektor werde in diesem Zeitraum
       um 50 bis 70 Prozent einbrechen.
       
       11.30 Uhr: Als Zeichen der Verbundenheit und Ermutigung sollen im Saarland
       ab sofort jeden Abend um 19.30 Uhr die Kirchenglocken läuten, sagt der
       Bischof des Bistums Speyer, Karl-Heinz Wiesemann. Alle seien eingeladen, in
       dieser Zeit auch eine Kerze ins Fenster zu stellen.
       
       11:26: Der Bundesrat hat dem rund 750 Milliarden Euro schweren
       [13][Hilfspaket der Regierung] zugestimmt, sagte der Bundesratspräsident
       Dietmar Woidke (SPD) in Berlin. Die entsprechenden Gesetze können in Kürze
       in Kraft treten.
       
       11.09 Uhr: Im Iran ist die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden um 144 auf
       2.378 gestiegen. Die Zahl der Infektionen erhöhte sich auf 32.332, wie das
       Gesundheitsministerium mitteilt.
       
       11.01 Uhr: Wegen der enormen Arbeitsbelastung für Beschäftigte in
       versorgungsrelevanten Bereichen fordert die Gewerkschaft Verdi eine
       steuerfreie Prämie von 500 Euro. Die Arbeitgeber sollten die finanzielle
       Anerkennung monatlich zahlen, solange die Krise andauere, erklärt
       Verdi-Chef Frank Werneke.
       
       10.25 Uhr: Die Abiturprüfungen für rund 88.000 [14][angehende Abiturienten]
       in Nordrhein-Westfalen werden um drei Wochen verschoben, wie
       Schulministerin Yvonne Gebauer mitteilt. Die Prüfungen beginnen demnach am
       12. Mai.
       
       10.13 Uhr: Das Forschungsinstitut Prometeia rechnet dieses Jahr mit einem
       Einbruch des italienischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,5 Prozent.
       Zugleich werde die Verschuldung in Italien bis zum Jahresende auf 150
       Prozent des BIPs steigen, erklären die Experten.
       
       9.58 Uhr: [15][Flächendeckende Coronatests] wie in Südkorea seien in
       Deutschland undurchführbar, sagt Ute Teichert, Vorsitzende des
       Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen
       Gesundheitsdienstes, dem Nachrichtenportal t-online. Grund dafür sei die
       unzureichende Anzahl der Amtsärzte, so Teichert.
       
       9.45 Uhr: Die Regierung von Malaysia stellt ein umgerechnet gut 52
       Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket vor, das betroffene Bürger und
       Unternehmen unterstützen soll. Die Zahl der dort bestätigten Infektionen
       hat sich diese Woche auf über 2.000 verdoppelt, 23 Todesfälle wurden
       bislang erfasst.
       
       9.37 Uhr: In Russland ist die Zahl der bestätigten Coronafälle nach
       Behördenangaben um 196 auf 1.036 gestiegen. Das ist der bislang höchste
       Zuwachs binnen eines Tages. Zudem wurde der mittlerweile vierte Todesfall
       gemeldet.
       
       9.26 Uhr: Usbekistan meldet den ersten Todesfall, es handelt sich laut
       Gesundheitsministerium um eine 72-jährige Frau. Das Innenministerium weitet
       seine Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus und setzt den
       Passagierverkehr [16][zwischen den einzelnen Landesteilen] bis auf weiteres
       aus.
       
       8.40 Uhr: Der stellvertretende Fraktionschef Carsten Linnemann (CDU)
       fordert von der deutschen Wirtschaft Vorschläge zu Exit-Strategien für die
       Zeit nach Ostern. Es sei zu klären, wie man auf längere Sicht den Handel
       und die Gastronomie wieder öffnen und gleichzeitig vernünftig und adäquat
       mit diesem Virus umgehen könne, sagt der CDU-Politiker zu RTL/ntv. Dazu
       brauche Deutschland eine Ausweitung der Tests.
       
       8.42 Uhr: Ungarns Regierung verhängt eine zweiwöchige Ausgangssperre ab
       Samstag. Einkäufe und körperliche Betätigungen im Freien sind weiterhin
       erlaubt, allerdings gilt ein Kontaktverbot, wie [17][Ministerpräsident
       Viktor Orbán] mitteilt. Aktuell sind 300 Infektionen und zehn Todesfälle
       bestätigt.
       
       8.30 Uhr: Volkswagen ruft [18][die Europäische Zentralbank] (EZB) dazu auf,
       zur Stabilisierung der Märkte verstärkt kurzfristige Schuldtitel von Firmen
       zu kaufen.
       
       8.16 Uhr: Erstmals meldet auch Südafrika Todesfälle im Zusammenhang mit dem
       Coronavirus. Zwei Menschen seien an den Folgen von Covid-19 gestorben,
       teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Infektionen stieg auf
       über 1.000.
       
       7.56 Uhr: Chinas Präsident Xi Jinping hat nach Angaben seiner Regierung in
       einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump für eine Verbesserung der
       bilateralen Beziehungen geworben. China sei bereit, die USA im Umgang mit
       dem Coronavirus zu unterstützen. Zuvor hatten Trump und verschiedene
       ranghohe US-Politiker die chinesische Regierung im Zusammenhang mit der
       Coronakrise wiederholt kritisiert.
       
       7.44 Uhr: Nach zahlreichen anderen Notenbanken hat nun auch [19][die
       indische Zentralbank] ihre Zinsen gekappt, um die wirtschaftlichen Folgen
       der Corona-Pandemie abzufedern.
       
       6.25 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Zahl der bekannten
       Infektionen in Deutschland mit 42.288, das sind 5.780 mehr als am Vortag.
       Die Zahl der Todesfälle steigt um 55 auf 253.
       
       4.53 Uhr: Australien stellt Tausende aus dem Ausland heimkehrende Bürger
       unter Quarantäne. In Australien sind bis heute 3.000 Infektionen
       bekanntgeworden. Anfang März waren es noch weniger als 100.
       
       4.01 Uhr: Singapore Airlines hat sich nach eigenen Angaben Finanzmittel in
       Höhe von bis zu 13 Milliarden Dollar gesichert, um durch die Viruskrise zu
       kommen. Der Mehrheitseigner der Staatsfonds von Singapur, Temasek Holdings,
       stellte sich hinter die Ausgabe von Aktien und Wandelanleihen der
       Fluggesellschaft.
       
       3.56 Uhr: Die USA sind inzwischen das Land mit den meisten
       Virusinfektionen. Mit mehr als 82.000 gemeldeten Fällen überholten die USA
       China, wo zuletzt über 81.000 Erkrankungen gezählt wurden. In den USA
       starben bisher über 1.200 Menschen an der durch das Virus ausgelösten
       Krankheit Covid-19, [20][vor allem in New York]. Als nächster Brennpunkt
       gilt unter Experten New Orleans, wo Karnevalsfeiern die Verbreitung
       beschleunigt haben sollen.
       
       2.52 Uhr: Die Zahl der Coronafälle ist in Südkorea auf 9.332 gestiegen,
       meldet die koreanische Seuchenschutz-Behörde.
       
       2.05 Uhr: Im US-Repräsentantenhaus soll um neun Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ)
       die Debatte über das rund 2 Billionen Dollar schwere US-Hilfspaket
       beginnen, das der Senat am Mittwoch abgesegnet hat.
       
       1.49 Uhr: Die Bundesregierung hat die [21][Einreisebeschränkungen auf
       Asylbewerber] ausgedehnt, meldet der Focus unter Berufung auf Regierungs-
       und Koalitionskreise. Diese müssten damit rechnen, ab sofort an der
       Bundesgrenze abgewiesen zu werden.
       
       1.37 Uhr: In Festlandchina melden die Behörden 55 Neuinfektionen (Stand
       Donnerstag). Alle anderen Fälle stünden im Zusammenhang mit Reisenden aus
       dem Ausland. Insgesamt seien damit jetzt 81.340 Infektionen bekannt. Die
       Zahl der Todesopfer stieg bis Donnerstag auf 3.292.
       
       1.32 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron plant mit US-Präsident
       Donald Trump eine neue Initiative im Kampf gegen die Pandemie. Er habe mit
       Trump zu dem Thema „ein sehr gutes Gespräch“ gehabt, schreibt Macron auf
       Twitter.
       
       1.06 Uhr: Die US-Ratingagentur S&P hat BMW und Daimler wegen der
       Coronakrise heruntergestuft und den Ausblick von Volkswagen auf negativ
       geändert. (rtr)
       
       27 Mar 2020
       
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