# taz.de -- Corona-Finanzhilfen und Klimaschutz: Keine Zuschüsse für Verschmutzer
       
       > Es darf keine bedingungslosen Finanzspritzen für Dreckschleudern geben.
       > Nicht ohne 1,5-Grad-Standards.
       
 (IMG) Bild: Passagiere in Berlin-Tegel
       
       Von der schwarzen Null hat sich die Bundesregierung bereits verabschiedet.
       Die wichtigste Null, die jetzt anvisiert werden muss: null Emissionen. Denn
       nur wenn wir null Emissionen erreichen, haben zukünftige Generationen eine
       Chance. Doch für einige scheint die Coronakrise gerade zur rechten Zeit zu
       kommen, um den Klimaschutz aufzuhalten. Liberale und die Wirtschaftslobby
       wittern die Chance, Umweltmaßnahmen, Arbeitsschutz und lästige CO2-Steuern
       abzuschaffen.
       
       Die FDP hat vorgeschlagen, die Steuererhöhung für Flüge zu verschieben,
       CO2-Preise auf Sprit, Heizöl und Erdgas auszusetzen und Umweltauflagen für
       Bauern zu stoppen, um die Wirtschaft zu entlasten. Stattdessen soll der
       Freihandel angekurbelt werden. Mit dem kurzfristigen Fokus auf Börsenkurse
       und Quartalszahlen blendet die FDP aber das Wichtigste aus: Die
       Klimakatastrophe und der Zusammenbruch der Ökosysteme sind das größte
       Gesundheitsrisiko der Welt.
       
       Ja, Corona zwingt die Wirtschaft in die Knie. Darunter sind genau die
       Verschmutzer, die das Klima anheizen, Arbeiterrechte mit Füßen treten und
       für die Umweltzerstörung Teil des Geschäftsmodells ist. Die
       Fluggesellschaften schreien bereits nach Hilfe, wollen aber staatliche
       Maßnahmen wie die Flugsteuer gleichzeitig einstampfen. Diese Industrien
       müssen in jedem Falle drastisch heruntergefahren werden, um
       überlebenswichtige Klimaziele zu erreichen. Das sollten die Rettungspakete,
       die jetzt geschnürt werden, beachten.
       
       Es darf keine bedingungslosen Finanzspritzen für Verschmutzter geben, alle
       öffentlichen Gelder müssen an 1,5-Grad-kompatible Standards geknüpft
       werden. Denn oberstes Ziel muss es jetzt sein, Menschen zu retten und nicht
       Industrien, die keinen glaubwürdigen Plan zur Emissionsreduktion haben. Wir
       sollten angesichts der Krise darüber nachdenken, wie wir eine Wirtschaft
       schaffen, die planetare Grenzen und die menschlichen Grundbedürfnisses
       beachtet. Deshalb sollten wir jetzt [1][den sofortigen Ausstieg aus
       fossilen Energien] beginnen.
       
       24 Mar 2020
       
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