# taz.de -- Homeoffice in der Corona-Krise: Pyjamas und Planung
       
       > Wegen der Corona-Krise müssen viele Menschen von zu Hause aus arbeiten.
       > Eine Übersicht auf die wichtigsten Fragen, wie die Heimarbeit gelingen
       > kann.
       
 (IMG) Bild: Großer Sport: Homeoffice
       
       Wer kann, soll zu Hause arbeiten. Laptop aufklappen, Telefon daneben, an
       den Küchentisch, und los geht’s. In normalen Zeiten machen das laut
       statistischem Bundesamt zwölf Prozent der erwerbstätigen Deutschen; in
       Zeiten einer Pandemie werden es nun ein paar mehr. Eine kluge Sache, aber
       ist es auch gut durchführbar? Als selbst ernannte Homeoffice-Expertin habe
       ich die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie gesammelt.
       
       „Was soll ich anziehen?“ 
       
       Ich empfehle unterschiedliche Pyjama- und Jogginghosen: eine zum Schlafen,
       eine zum Arbeiten, eine für die Hausarbeit und eine – falls aktuell – fürs
       Joggen. Je nachdem was Sie gerade tun, wird die Hose Sie in die richtige
       Stimmung versetzen. Für wichtige Telefonate wählen Sie ein ernstes
       Karomuster; wenn Sie besonders dynamische Mails schreiben wollen, ziehen
       Sie den alten Pyjama mit den Comic-Schweinchen aus dem Schrank.
       
       „Wie kann ich meinen Tag strukturieren?“ 
       
       Wer gut planen kann, ist weniger gestresst. Diese wenig überraschende
       Erkenntnis entnahm ich einer Metastudie zum Thema Telearbeit, also Arbeit
       von zu Hause am Computer. Ich empfehle die klassische To-do-Liste.
       Schreiben Sie diese am Vorabend, dann starten Sie am Morgen schneller.
       
       Nummerieren Sie die Aufgaben in der Reihenfolge, in der Sie sie erledigen
       wollen. Und: Inkludieren Sie alle Handgriffe, die mehr als 30 Sekunden
       dauern, auch Snack- und Social-Media-Pausen – und vergessen Sie nicht,
       Erledigtes durchzustreichen!
       
       „Das Kind will spielen, die Wäsche aufgehängt werden. Was tun?“ 
       
       Es ist ein häufiges Problem von Telearbeiterinnen und -arbeitern;
       tatsächlich ist sich die Forschung aber uneins darüber, ob solche Konflikte
       häufig sind. Wie gut die Vereinbarkeit von Beruf und Familie funktioniert,
       hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa, wie viele Stunden pro Woche von
       zu Hause gearbeitet wird.
       
       Die Studie zeigte auch: Wer im Homeoffice arbeitet, von dem wird erwartet,
       mehr zur Hausarbeit beizutragen. Das betrifft vor allem Frauen. Schon klar,
       dass diese Infos aktuell wenig hilfreich sind. Ein kleiner Trost: Die
       Pyjamahosen erfüllen auch ungewaschen ihre Pflicht.
       
       „Werden mich meine Kolleginnen und Kollegen noch erkennen, wenn ich wieder
       ins Büro komme?“ 
       
       Eine berechtigte Sorge, zumal hier in Österreich bereits Friseure und
       Kosmetikbetriebe geschlossen sind. Die Forschung zeigt: Telearbeit
       verbessert die Beziehung zum Vorgesetzten, verschlechtert aber jene zu
       Kolleginnen und Kollegen. Es fehlt der Plausch bei der Kaffeemaschine, der
       Wissenstransfer („was, Soundso hat eine Affäre mit Dieserundjener?“) und
       die Weiterbildung („ah, Soundso ist geschieden!“).
       
       Nutzen Sie Chatgruppen, verbreiten Sie liebevolle Gerüchte und schicken Sie
       Fotos von sich in Pyjamahose. Dann merken sich die anderen auch gleich, wie
       Sie aussehen.
       
       19 Mar 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Goldenberg
       
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