# taz.de -- Corona und Fake News: Stimmt das?
       
       > Zweifelhafte Infos nicht teilen und lieber mal kurz selber nachprüfen.
       > Was jede und jeder jetzt gegen Falschinformationen tun kann.
       
 (IMG) Bild: Eine Sprachnachricht über Ibuprofen und Corona vom Wochenende war falsch
       
       Es gibt gerade jede Menge Wissensbedarf. Alle Institutionen, die sich um
       Wissensvermittlung kümmern (Wissenschaft, Medien, Pressestellen) laufen auf
       Hochtouren – und dennoch können sie ihr Informationsangebot nicht so
       kleinteilig zuschneiden, dass es den spezifischen individuellen
       Wissensbedarf jeder und jedes Einzelnen zu jeder Zeit abdeckt.
       
       Auf diese Weise entsteht bei vielen womöglich ein Gefühl gleichzeitiger
       Über- und Unterinformation. Und in so einer Situation entwickeln sich sehr
       gut [1][Fehlinformationen]. Am Wochenende zum Beispiel verbreitete sich in
       Windeseile eine Sprachnachricht über einen angeblichen Zusammenhang
       zwischen Ibuprofeneinnahme und Corona, den wiederum angeblich die Uni Wien
       entdeckt hatte.
       
       Die Nachricht, eingesprochen von einer Frauenstimme, die sich mit „Hallo,
       hier ist, Elisabeth, die Mama von Poldi“ vorstellte, verbreitete sich vor
       allem über private Chatgruppen, also WhatsApp und ähnliche. Die Uni Wien
       dementierte am Samstag, dass es derartige Forschungsergebnisse überhaupt
       gebe.
       
       Ob die Nachricht mit böser Absicht eingesprochen wurde oder im guten
       Glauben, das ist nicht klar. Überhaupt ist es fast unmöglich, die
       ursprüngliche Quelle zu rekonstruieren – man müsste dazu die
       Weiterleitungsketten von Person zu Person zurückverfolgen.
       
       ## Was also tun?
       
       Klar ist aber: Die Verbreitung erfolgte zumeist in der guten Absicht, dass
       eine wichtige Information möglichst schnell geteilt werden sollte.
       Ibuprofen hat ohnehin einen schlechten Ruf, was befördert, dass die
       Information von Einzelnen als plausibel eingestuft wird – neben der
       Tatsache, dass die Stimme „nett“ klingt und die Nachricht aus dem
       Bekanntenkreis kommt. Das macht Falschmeldungen über private Messenger so
       perfide und fast noch gefährlicher als über halböffentliche Social Media
       wie Twitter.
       
       Was also tun? Bei wichtigen Informationen nicht nur auf das Bauchgefühl
       verlassen. Sondern prüfen: Ist die Info von einer qualifizierten Quelle (in
       diesem Fall die Uni Wien) bestätigt? Falls noch niemand nachgefragt hat:
       selber fragen. Über soziale Netzwerke. Oder eine Faktencheck-Redaktion wie
       Correctiv, Mimikama [2][oder den Faktenfinder von tagesschau.de ] um Hilfe
       bitten. Unbestätigte Informationen einfach nicht teilen. Und wenn man
       Infos bekommt, die widerlegt sind: der Absender*in nett Bescheid geben.
       
       17 Mar 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Falschnachrichten-und-Panikmache/!5600520
 (DIR) [2] https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-ibuprofen-101.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Weissenburger
       
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