# taz.de -- Regisseur Joseph Vilsmaier ist tot: Über Umwege zum Film
       
       > Er feierte Erfolge mit Filmen wie „Herbstmilch“, „Schlafes Bruder“ und
       > „Comedian Harmonists“. Jetzt ist der Regisseur Joseph Vilsmaier
       > gestorben.
       
 (IMG) Bild: Joseph „Sepp“ Vilsmaier im Jahr 2017
       
       München/Berlin dpa/taz | Der Regisseur Joseph Vilsmaier ist tot. Er sei am
       Dienstag im Alter von 81 Jahren gestorben, teilte eine PR-Agentur am
       Mittwoch im Auftrag der Familie mit.
       
       Erst mit fast 50 Jahren hatte sich Vilsmaier als Regisseur erprobt: 1988
       inszenierte er „Herbstmilch“, einen Kinofilm über das harte Leben der
       niederbayerischen Bäuerin Anna Wimschneider. Seine Literaturverfilmung
       „Schlafes Bruder“ sorgte international für Aufsehen und ging 1995 sogar ins
       Rennen um den Oscar. Ebenfalls sehr erfolgreich war sein mit vielen Preisen
       bedachter Film „Comedian Harmonists“ (1997) über das weltberühmte
       Vokalsextett aus Berlin. [1][In „Nanga Parbat“ von 2010 begab er sich auf
       die Spuren Reinhold Messmers.]
       
       Seine letzte Regiearbeit, der Kinofilm „Der Boandlkramer und die ewige
       Liebe“ mit Michael Bully Herbig und Hape Kerkeling, konnte er noch
       verwirklichen. Der Filmstart ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen.
       
       ## Früher in einer Jazzband
       
       Vilsmaier hatte seine eigene Filmproduktion in Grünwald – die Perathon
       Medien GmbH. Deren Rechtestock übertrug er im vergangenen Jahr an die
       Bavaria Media GmbH, ein Tochterunternehmen der Bavaria Film. Vilsmaier
       hinterlässt die drei erwachsenen Töchter Theresa, Janina und Josefina, die
       wie ihre Eltern im Filmgeschäft tätig sind. Seine Ehefrau Dana Vávrová war
       bereits 2009 gestorben.
       
       Zum Beruf des Regisseurs war Vilsmaier über Umwege gekommen. Nach seiner
       Kindheit und Jugend in Niederbayern und München studierte er Musik,
       Schwerpunkt Klavier. Er arbeitete als Techniker und spielte in einer
       Jazzband. Mit Anfang 20 kam er 1961 zum Film, erst als Materialassistent,
       später als Kameramann. In der Branche nannte man den humorvollen und
       manchmal auch grantelnden „Bayern mit Leib und Seele“ liebevoll „Sepp“.
       
       12 Feb 2020
       
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