# taz.de -- Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga: Mangelnde Stabilität macht Meister
> Erstmals seit zehn Jahren könnte der Meister nicht aus Dortmund oder
> München kommen. Voraussetzung ist, dass wieder alle ganz oft verlieren.
(IMG) Bild: Der offizielle Fanklub will „gemeinsam Großes schaffen“. Aber eher nicht dieses Jahr
Jeder, der sich lobend zu RasenBallsport Leipzig und dessen Ambitionen,
Deutscher Meister zu werden, äußert, hat gute Argumente: mit zwei Punkten
Vorsprung Herbstmeister geworden. Einen sehr guten Kader versammelt. Einen
sehr modernen Fußball zelebrierend. Ein guter und junger Trainer.
[1][Jahrelange sorgfältige Aufbauarbeit].
Sogar auf Gegenargumente à la „Geld schießt keine Tore“ lässt sich souverän
antworten: Warum, Wolfsburg war doch vor zehn Jahren auch schon mal
Meister!
Jedes der Argumente für eine nun beginnende RB-Hegemonie im deutschen
Fußball leidet darunter, dass das empirische Anschauungsmaterial, die
Hinrunde, so spannend und ausgeglichen war. Keine Favoritendominanz, viele
liegengelassene Punkte. Es gibt keinen Grund, warum die Rückrunde nicht
ähnlich verlaufen sollte.
Das heißt: Nicht eine neue Stabilität, die mit dem Geld von RedBull und dem
Knowhow von Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann hergestellt wird, prägt die
Rückrunde, sondern es wird umgekehrt kommen. Gerade die mangelnde
Stabilität, für die ein Herbstmeister Leipzig und ein Vizeherbstmeister
Mönchengladbach stehen, wird es möglich machen, dass wir nach zehn Jahren
wieder einen Meister haben, der weder aus München noch aus Dortmund kommt.
Es kann schon sein, dass wir am 16. Mai Red-Bull-Duschen aus
überdimensionierten Weißbiergläsern erleben werden. Schon dieses Szenario
zeigt: Wir können uns bislang keine Leipziger Meisterfeier vorstellen.
18 Jan 2020
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(DIR) [1] https://www.zeit.de/sport/2019-12/rb-leipzig-timo-werner-red-bull-kommerz-romantik
## AUTOREN
(DIR) Martin Krauss
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