# taz.de -- Straches Facebook-Account stillgelegt: Jetzt sinnt er auf Rache
       
       > Die FPÖ löscht den Account ihres Ex-Chefs, dem dort 786.000 Freunde
       > folgten. Strache kündigt daraufhin seine Rückkehr an – nicht nur auf
       > Facebook.
       
 (IMG) Bild: Das war's wohl erst mal mit seinem Facebook-Account: Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
       
       Wien taz | Eines der reichweitenstärksten Medien Österreichs ist am
       vergangenen Wochenende stillgelegt worden: Die FPÖ nahm die Facebook-Seite
       ihres [1][früheren Vorsitzenden Heinz-Christian Strache] vom Netz. Mit
       786.000 Freunden war sie bis vor Kurzem der größte Facebook-Auftritt der
       österreichischen Politik. Nur Sebastian Kurz kann seit einiger Zeit noch
       mehr, nämlich 800.000 Fans bespaßen. Der Strache-Auftritt war also für die
       Rechten das wichtigste Kommunikationsinstrument mit der Basis.
       
       Auch nachdem [2][Strache infolge der Ibiza-Affäre zurücktreten musste] und
       bei seiner Partei in Ungnade fiel, haben ihm viele seiner Fans die Treue
       gehalten. 45.000 Vorzugsstimmen bei den Wahlen zum EU-Parlament geben davon
       beredtes Zeugnis.
       
       Straches Facebook-Account lief allerdings über die FPÖ. Deswegen war er
       auch machtlos, als ihm sein Nachfolger Norbert Hofer die
       Administratorenrechte entziehen ließ. Strache konnte nur noch posten, was
       von der Parteiführung abgesegnet war.
       
       Gegen den Rechteentzug versuchte er gerichtlich vorzugehen. Die FPÖ stand
       vor einem Dilemma: Einerseits ist die umstrittene Seite ein Schatz, in
       dessen Aufbau sie auch viel Geld gesteckt hat. Andererseits verweigerte
       Facebook die Verschmelzung der Seite mit dem FPÖ-Auftritt, der wesentlich
       weniger Fans hat.
       
       ## FPÖ kam Ultimatum zuvor
       
       So kam man einem Ultimatum zur Herausgabe der Administratorenrechte durch
       die Stilllegung der Seite zuvor. Strache hat zwar bei seinem Rückzug aus
       der Politik am 1. Oktober gelobt, er wolle seiner Partei nicht schaden,
       doch wurde er wenig später von seinen Ex-Kameraden erneut brüskiert.
       
       Die FPÖ wollte seine Ehefrau Philippa, die als Teil eines Deals für den
       Nationalrat aufgestellt worden war, [3][doch nicht in der
       Parlamentsfraktion haben]. Nach einem Entscheid der Wiener
       Landeswahlbehörde bekommt sie zwar ihr Mandat, wird aber am Mittwoch als
       „wilde“, also fraktionsfreie Abgeordnete in den neuen Nationalrat
       einziehen.
       
       Strache, der sich ein Leben abseits der Politik offenbar schwer vorstellen
       kann, sinnt jetzt auf Rache. „Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Keine Sorge,
       ich komme nicht nur auf der Facebookfanseite wieder!“ Das war am Samstag
       auf seinem privaten Facebook-Account zu lesen.
       
       Damit nährt er Gerüchte, dass er bei den Landtagswahlen in Wien im Herbst
       2020 mit einer eigenen Liste antreten und damit vor allem der FPÖ schaden
       könnte. Umfragen zufolge hat ein solcher Plan durchaus Chancen. Sie
       bescheinigen Strache ein Potenzial von 16 Prozent, 4 Prozent würden ihn
       sogar sicher wählen.
       
       21 Oct 2019
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ralf Leonhard
       
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