# taz.de -- Greta Thunbergs Reisepläne: Passagierschiffe nach Amerika!
       
       > Monatelang hat Greta Thunberg recherchiert, wie sie klimafreundlich über
       > den Atlantik kommt. Das Ergebnis ist ziemlich enttäuschend.
       
 (IMG) Bild: Die Recherchen der Aktivistin haben ergeben: Für Normalbürger gibt es keine klimafreundliche Option
       
       Aha, so kommt man also klimafreundlich nach Amerika: Die „Fridays for
       Future“-Aktivistin [1][Greta Thunberg] will zum Klimagipfel der Vereinten
       Nationen im September in New York mit einer Hochsee-Jacht segeln. Zwei
       Wochen soll das dauern, die Skipper sind zwei prominente Segelsportler.
       Monatelang hat Thunberg recherchiert, wie sie ohne den Klimakiller Flugzeug
       den Atlantik überqueren kann. Dieses Ergebnis ist enttäuschend.
       
       Denn es zeigt: Für Normalbürger gibt es heutzutage keine klimafreundliche
       Option. Schließlich fahren nur extrem wenige Segler über den Atlantik. Eine
       zweiwöchige Tour ist einfach zu lang für die meisten Menschen mit einem
       normalen Urlaubs- und Zeitkontingent. Und Hochsee-Segler haben auch kaum
       Platz für Passagiere.
       
       [2][Frachtschiffe] nehmen nur wenige Gäste mit, und auch das nur gegen
       saftige Gebühren von zum Beispiel mehr als 1.000 Euro pro Weg. Auch
       Kreuzfahrten sind sehr teuer. Der maßlose Luxus an Bord verschlechtert die
       Klimabilanz außerdem. Zwischenstationen zum Beispiel auf den Bermudas
       verlängern die Reise unnötig. Die meisten Schiffsmotoren verbrennen
       giftiges Schweröl, was die Luft verpestet.
       
       Fazit? Wir müssen weniger über den Atlantik reisen. Einmal von Berlin über
       Madrid nach Costa Rica und zurück zu fliegen beispielsweise verursacht der
       Organisation [3][atmosfair] zufolge den Ausstoß von rund 6.100 Kilogramm
       Kohlendioxid – fast das Dreifache dessen, was jedem Menschen pro Jahr
       zusteht, wenn die Erderwärmung bei 2 Grad gestoppt werden soll.
       
       Aber nicht jede Transatlantikreise lässt sich verhindern. Deshalb sollten
       Reedereien wieder Passagierschiffe ohne Schnickschnack zu akzeptablen
       Preisen fahren lassen. Statt Buffets könnten sie Arbeitsräume mit
       Internetanschluss anbieten, in denen die Passagiere die zum Beispiel [4][9
       Tage von England nach New York] auf See sinnvoll nutzen können. Wenn die
       Schiffe dann auch noch schwefelarme Treibstoffe und effiziente Abgasfilter
       nutzten, würde vielleicht sogar Greta Thunberg mitfahren.
       
       Korrektur, 30.07.19: Bei dem Costa-Rica-Flug entstehen 6.100 Kilogramm
       Kohlendioxid – nicht Tonnen, wie es in einer früheren Fassung dieses Textes
       hieß. Wir haben das nun korrigiert und bitten den Fehler zu entschuldigen.
       
       29 Jul 2019
       
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 (DIR) [2] https://www.reederverband.de/service/frachtschiffreisen.html
 (DIR) [3] https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug
 (DIR) [4] https://www.cunard.com/de-de/kreuzfahrt-finden
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jost Maurin
       
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