# taz.de -- Mails vom Chef: Tupac lebt
       
       > Der Leiter des Gesundheitsamts in Iowa beglückte seine Angestellten
       > regelmäßig mit Zitaten des Rappers – bis er entlassen wurde.
       
 (IMG) Bild: Im Gesundheitsamt von Iowa gibt es künftig wohl keine „Tupac-Fridays“ mehr
       
       Berlin taz | Aus dem Jenseits ruft ihm Tupac Shakur vielleicht zu: „Keep ya
       head up, Jerry Foxhoven.“ Denn der Leiter des Gesundheitsamts von Iowa
       wurde gefeuert, nachdem er eine E-Mail an alle 4.300 Mitarbeiter*innen
       seiner Behörde geschrieben hatte, wie das National Public Radio (NPR)
       berichtet. Darin gratulierte der 66-Jährige den Angestellten zum Vatertag –
       und erinnerte [1][an den Geburtstag Tupacs], der in den USA auf denselben
       Tag fällt.
       
       Okay, es war nicht die erste Mail mit Tupac-Referenzen, die Foxhoven an
       seine Angestellten verschickte. Der ehemalige Behördenleiter ist ein echter
       Jünger des Rappers. Die Nachrichtenagentur AP machte sich die Mühe, die
       Nachrichten Foxhovens, in denen die Wörter 2Pac und Tupac enthalten sind,
       zu zählen: 350 Seiten sollen sie insgesamt gefüllt haben.
       
       Dazu kamen AP zufolge regelmäßige „Tupac-Fridays“ in Foxhovens Büro, bei
       denen die Beats Jonny Lee Jacksons und die Punchlines Shakurs gepriesen
       wurden. Und zu seinem Geburtstag brachte Foxhoven Kekse mit Tupac-Motiven
       zur Arbeit, mit der Aufschrift „Thug life“.
       
       In einer Nachricht gab Foxhoven seinen Angestellten Karrieretipps und bezog
       sich dabei auch auf Tupacs Antirassismus-Hymne „Changes“. In Zeiten, in
       denen US-Präsident [2][Donald Trump seiner Crowd rassistische Parolen
       zuruft] und die Menge vor ihm die Abschiebung von nichtweißen
       Parlamentarierinnen fordert, könnten ein paar mehr Tupac-Megafans in
       US-Behörden wirklich nicht schaden.
       
       ## „Frischer Wind“
       
       Das sahen wohl auch Mitarbeiter*innen in Iowas Gesundheitsbehörde so. Dort
       kamen die Mails des ehemaligen Leiters nämlich ziemlich gut an: „Sie sind
       wie ein frischer Wind, Jerry“, schrieb ein Angestellter laut NPR auf eine
       der Mails des 66-Jährigen. Weiter oben war das aber wohl nicht der Fall –
       obwohl sich das aktuell nicht mit Sicherheit sagen lässt.
       
       Die republikanische Gouverneurin des Bundesstaats, Kim Reynolds, ließ
       Foxhoven zunächst im Ungewissen, ob es sich bei den Hunderten Tupac-Mails
       um den Grund für die Entlassung handelte. Sie wolle mit der Behörde in eine
       neue Richtung gehen, ließ die Politikerin mitteilen.
       
       Der geschasste Behördenleiter sagte bei NPR, er versuche immer das Beste
       vom Menschen zu denken und könne sich nicht vorstellen, dass die Entlassung
       wirklich auf die Sache mit Tupac zurückgehe. „Aber wenn das der Fall ist,
       bin ich wirklich enttäuscht.“
       
       18 Jul 2019
       
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